Nach Leukert-Übertritt: PIRAT kritisiert seine Partei

von Marc Angerstein


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Versinken die Piraten im Streit? Foto: Archiv



Volker Fritz ist stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei im Kreisverband Wolfenbüttel-Salzgitter und wurde gestern vom Übertritt seines Kreistagsabgeordneten Michael Leukert zur Linkspartei überrascht (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Heute nimmt er nun in einem Gespräch mit unserer Online-Zeitung Stellung.


[image=5e17653f785549ede64ce53f]"Ich finde die Art und Weise und den Zeitpunkt für Michael Leukerts Übertritt ungehörig."


Volker Fritz, Stellvertretender Kreisvorsitzender der Piratenpartei Wolfenbüttel-Salzgitter

"Ich finde die Art und Weise und den Zeitpunkt in der Endwahlkampfphase ungehörig, dass habe ich Michael Leukert auch so gesagt", wettert Volker Fritz am Redaktionstelefon. Auswirkungen auf das Bundestagswahlergebnis befürchtet er aber nicht.

[image=5e1764bf785549ede64ccd06]"Es ist eine hochpolitische Zeit in der wir leben und es müssten noch viel mehr Menschen ihren Hintern hochbekommen und sich selbst politisch bestätigen", meint der Pirat. Unsere Frage, ob er nicht auch fände, dass es in den letzten Monaten inhaltlich sehr still um die Wolfenbütteler Piraten geworden sei, verneint er: "Die Lauten und Aktiven in der Partei sind jetzt alle in politische Ämter gelangt, so dass die Kommunikation im politischen Tagesgeschäft eingeschlafen ist. Aber wir haben zahlreiche interessierte Bürger am Stand, die sich sehr für unsere Themen interessieren. Wir sind mit 30 bis 35 Hauptthemen in den Wahlkampf gestartet. Das sind zu viele Themen, aber das ist piratisch. Deshalb habe ich mit Arne Hattendorf die wichtigsten Themen herausgegriffen", so Fritz.

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Hier waren sie noch ein Team: Volker Fritz und Werner Heise. Heute scheint das nicht mehr so zu sein. Heise kritisiert die Piraten. Foto: Marc Angerstein



Volker Fritz bestätigte nochmals, dass der Vorstand der Piratenpartei Wolfenbüttel-Salzgitter vom Austritt seines Kreistagsabgeordneten Michael Leukert überrascht wurde. "Wir hätten uns gewünscht, dass er die in seiner Austrittsbegründung angedeuteten Differenzen im Bereich der Programmatik in die Gremien getragen hätte, die es bei uns Piraten gibt, anders als bei anderen Parteien. Das Ausscheiden von Michael Leukert bedauern wir um so mehr, als in den letzten Monaten vermehrt Bürger den Kontakt zu unserem Kreisverband suchen und weil es auch zu Neueintritten gekommen ist, darunter auch durch Übertritte von anderen Parteien. Gerade die Möglichkleit, sich aktiv einbringen zu können, wird von den Neumitgliedern als wichtiges Motiv angegeben, warum sie zu uns Piraten kommen."

[image=5e1764cb785549ede64ccfa5]"Wer von den Piraten hat denn Interesse an Michael Leukerts  Arbeit im Kreistag gezeigt?"


Werner Heise, Stadt-Fraktionsvorsitzender

Werner Heise, Fraktionsvorsitzender der Piraten-Partei im Stadtrat kann die persönliche Entscheidung von Michael Leukert verstehen und hält seine Gründe für nachvollziehbar. Für ihn selbst sei ein Übertritt zur Links-Partei allerdings kein Thema. Er kritisiert allerdings seine eigene Partei: "Ich kann die Sichtweise von Michael Leukert verstehen. Die Piraten-Vorstands-, als auch normale Parteimitglieder, interessieren sich einen Scheiß für meine Arbeit im Stadtrat. Genauso war es auch bei Michael Leukert im Kreistag."

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Um ihn dreht sich der Streit: Michael Leukert, der gestern zur Linkspartei übergetreten ist. Foto: Piraten



Heise bedauert im WolfenbüttelHeute.de-Interview, dass Michael Leukert seine Partei verlassen hat: "Er war Gründungsmitglied des Kreisverbandes und hat ihn gemeinsam mit mir aufgebaut. Leukert war der erste Kreisvorsitzende der Piratenpartei. Ich persönlich danke ihm sehr für sein hohes Engagement. Er war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Auch und insbesondere in Wahlkampfzeiten hat er die Piratenpartei hochgehalten."

Eine massive Kritik am Vorstand schiebt Heise noch nach: "Ich finde es sehr schade, dass dies nicht vom Kreisvorstand ausgesprochen wurde. Deshalb nochmal: Danke, Michael."


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