Neuer Wohnraum für die Stadt: Diskussion um Baugebiet am Södeweg

von Jan Borner


In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses äußerte die Fraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN Bedenken am Baugebiet "Am Södeweg" am östlichen Stadtrand. Symbolfoto: Archiv
In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses äußerte die Fraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN Bedenken am Baugebiet "Am Södeweg" am östlichen Stadtrand. Symbolfoto: Archiv | Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Um schnell neuen Wohnraum zu schaffen, hat die Verwaltung der Stadt Wolfenbüttel ein großflächiges Bauprogramm entworfen (regionalWolfenbüttel.de berichtete). Auch der städtische Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung eindeutig die Umsetzung dieses Programms empfohlen. Diskussionen gab es im Ausschuss allerdings in Bezug auf das geplante Baugebiet „Am Södeweg“. Sowohl der NABU Wolfenbüttel als auch die Fraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN äußerten Bedenken an der Bebauung der Fläche.

Als Teil des großflächig angelegten Bauprogramms hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, das im städtischen Eigentum stehende Land nördlich des Mischgebietes an der Ahlumer Straße am Ortsrand von Wolfenbüttel als Baugebiet „Am Södeweg“ bevorzugt zu entwickeln. Jürgen Selke-Witzel von der Fraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN erklärte in diesem Zusammenhang, dass seine Fraktion dem Programm zur Schaffung von Wohnraum zwar grundsätzlich zustimme, jedoch in Bezug auf die bevorzugte Bebauung des Gebietes "Am Södeweg" starke Bedenken habe. Er könne nicht verstehen, warum die Stadt am Ostrand erweitert werden solle, obwohl es innerstädtisch noch Flächen geben würde, die man für neuen Wohnraum nutzen könne, so Jürgen Selke-Witzel. Vor allem für ältere Menschen sei es von Vorteil, kürzere Wege in die Innenstadt zu haben, als es beim Baugebiet „Am Södeweg“ der Fall wäre. Die Fraktion der Grünen halte den Ort deshalb nicht für sinnvoll und fordere bevorzugt die Schaffung von Wohnraum auf innerstädtischen Flächen wie dem Schützenplatz, dem Okerbogen oder dem Germania-Platz.

Schnelle Lösungen


Stadtkämmerer Knut Foraita erklärte, dass die Umsetzung von Bauvorhaben an den genannten innerstädtischen Flächen so zeitnah nicht möglich sein würde. Da es nun allerdings um schnelle Lösungen gehe, solle nun zunächst auch Wohnraum „Am Södeweg“ geschaffen werden. Er betonte allerdings, dass auch die Planungen an den innerstädtischen Flächen weiterverfolgt würden.

Feldhamster und Rebhühner sorgen für Bedenken des NABU


Aber auch der NABU Wolfenbüttel äußerte Bedenken bei der Bebauung des Planungsgebietes "Am Södeweg". Der Naturschutzbund wies darauf hin, dass Feldhamster und Rebhühner auf der Fläche leben würden. "Der Feldhamster ist eine europaweit streng geschützte Art", erklärt der NABU. Das bedeute ein strenges Verschlechterungsverbot für den Erhaltungszustand. Zudem sei das Vorkommen des Rebhuhns in dem Baugebiet eines der letzen im gesamten Stadtgebiet, so der NABU, der erklärt: "Wir halten das Ausufern der Wohnbebauung in die Peripherie von Ortslagen grundsätzlich für den falschen Weg und unterstützen hier eindeutig die Nachverdichtung und Innenentwicklung". Bauamtsleiter Ivica Lukanic betonte daraufhin, dass die Population der auf dem Baugebiet lebenden Arten erfasst werde und Vorschläge gemacht würden, wie damit umgegangen werden kann.


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