Offener Brief: Bürgermeister spricht Änderungen im KiTa-Betrieb an

Thomas Pink wendet sich an die Eltern der KiTa-Kinder, um sie über die neuesten Änderungen zu unterrichten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfenbüttel. In einem offenen Brief wendet sich Bürgermeister Thomas Pink an die Eltern der KiTa-Kinder, um die neuesten Änderungen im eingeschränkten KiTa-Betrieb mitzuteilen. Wir veröffentlichen diesen Brief unkommentiert und ungekürzt.


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern,

seit dem 22. Juni wird in den Kindertagesstätten der Stadt Wolfenbüttel nunmehr wieder im Rahmen eines eingeschränkten Regelbetriebs eine Betreuung für alle Kinder angeboten. Nach mittlerweile drei Wochen ist festzustellen, dass in den KiTas zumindest annähernd wieder so etwas wie Normalität eingekehrt ist. Vor allem ist es sehr erfreulich, dass in dieser Zeit bislang kein Corona-Fall aufgetreten ist, der zu Schließungs- und Quarantäneentscheidungen hätte führen können. Dieser Erfolg beruht auf dem vorsichtigen und rücksichtsvollen Miteinander, für das ich mich bei Ihnen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kindertagesstätten sehr herzlich bedanken möchte. Ich hoffe sehr - da darf ich sicherlich auch in Ihrem Namen sprechen -, dass sich die Situation mit Blick auf die anstehende Urlaubs- und Reisezeit in den kommenden Wochen und Monaten nicht verschlechtern wird.

Mit der „Niedersächsischen Verordnung zur Neuordnung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 (Niedersächsische Corona-Verordnung)“, die am 13. Juli in Kraft getreten ist, hat die Landesregierung mitgeteilt, dass der eingeschränkte Regelbetrieb in den Kindertagesstätten zunächst bis zum 31. August fortgesetzt wird. Somit verbleibt es bei den seit drei Wochen geltenden Maßgaben, die ich Ihnen im Folgenden noch einmal darstellen darf:

Durch die nach wie vor bestehende besondere Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat das Land Niedersachsen verbindliche Maßgaben und Einschränkungen vorgegeben, die aus Gründen des Gesundheits-, insbesondere des Infektionsschutzes in den Kindertagesstätten geboten und zu beachten sind. So wurde in den Bereichen der Hygiene und des Personaleinsatzes, aber auch bei der konkreten Organisation der pädagogischen Arbeit Maßnahmen zur Reduzierung von Übertragungsrisiken sowie zur Nachverfolgbarkeit von Kontaktpersonen mit dem Ziel der Unterbrechung eventueller Infektionsketten getroffen.

Im Einzelnen:

- Es erfolgt eine Betreuung in festen Gruppen
- Offene Gruppenkonzepte sowie die Durchmischung von Gruppen sind nicht zulässig
- Jeder Gruppe werden bestimmte Räumlichkeiten in der KiTa zugewiesen
- Die Nutzung einer gruppenübergreifend vorgehaltenen Räumlichkeit (zum Beispiel Bewegungs- und Sanitärräume) ist nur möglich, wenn diese zeitgleich nur durch eine Gruppe genutzt wird
- Auch im Außenbereich sowie beim Mittagessen bleiben die Gruppen unter sich
- Die Vorgaben des Nds. Gesetzes über Tageseinrichtungen, insbesondere der Rechtsanspruch auf Förderung in KiTas, bleiben während des eingeschränkten Betriebs ausgesetzt
- In den Funktions- und Gemeinschaftsräumen gelten erhöhte Anforderungen an den Infektionsschutz; so werden regelmäßig Reinigungen und Desinfektionen sowie Stoßlüftungen durchgeführt; ein wechselseitiger Gebrauch von Alltagsmaterialen (zum Beispiel Spielzeug) zwischen den Gruppen ist nicht zulässig
- Sing- und Bewegungsspiele finden überwiegend im Freien statt
- Das KiTa-Personal steht derzeit nicht uneingeschränkt zur Verfügung, da ein Teil der Erzieherinnen und Erzieher zur Risikogruppe gehören und somit nicht bzw. nicht vollumfänglich eingesetzt werden kann.

Dadurch unterliegt der Betrieb in den Kindertagesstätten noch Beschränkungen und besonderen Regelungen, die ich Ihnen nachfolgend darstellen möchte:

1. Betreuungszeiten

Die Kindertagesstätten können gegenwärtig weitestgehend, aber noch nicht vollumfänglich die ursprünglichen Betreuungszeiten gewährleisten. Es wird täglich

- für einen Ganztagsplatz eine Betreuung von bis zu acht Stunden,
- für einen 3/4-Platz eine Betreuung von bis zu sechs Stunden und
- für einen Halbtagsplatz eine Betreuung von bis zu vier Stunden

angeboten.

Die Betreuung in den KiTas erfolgt im Regelfall ab 8:00 Uhr morgens.

Sollten Sie im Hinblick auf die Betreuungszeiten einen geringeren Bedarf haben, dann wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mit der Leitung "Ihrer" KiTa individuell eine entsprechend abweichende Betreuungszeit vereinbaren würden.

2. Bringen und Abholen von Kindern

Ich bitte Sie, weiterhin ein wenig Zeit einzuplanen, wenn Sie morgens Ihre Kinder zur KiTa bringen. Die Aufnahme der Kinder wird aufgrund der einzuhaltenden Regeln zum Schutz der Gesundheit gegebenenfalls einen Moment länger dauern als in "normalen Zeiten". Bitte folgen Sie vor Ort den Hinweisen des KiTa-Personals, insbesondere bezüglich der Wegeführung, Hygieneregeln und des Abstandsgebots. Zudem bitte ich Sie, Ihre Kinder am Nachmittag pünktlich von der KiTa abzuholen.

3. Krankheit / Symptome

Die in den Kindertagesstätten tätigen Kolleginnen und Kollegen sind angewiesen, bei der Aufnahme auf den Gesundheitszustand der Kinder zu achten. Sollte ein Kind Krankheitssymptome aufweisen, kann keine Betreuung in der KiTa stattfinden. Diesbezüglich habe ich Ihnen über die KiTa-Leitungen einen Elternbrief zukommen lassen, in dem diese Verfahrensweise noch einmal dezidiert dargestellt ist. Ich bitte Sie um Verständnis, dass in diesen Zeiten für die Kindertagesbetreuung ein strenger Maßstab für den Ausschluss kranker Kinder anzulegen ist.

4. Dauer des eingeschränkten Regelbetriebs

Das Betreuungsangebot in der vorgenannten Form wird nach derzeitigem Stand - wie eingangs dargestellt - bis zum 31. August gelten. Soweit das Infektionsgeschehen es zulässt, soll ab dem 1. September wieder ein uneingeschränkter Regelbetrieb in den Kindertagesstätten erfolgen. Ich werde Sie mit den zuständigen Kolleginnen und Kollegen meines Hauses zum frühestmöglichen Zeitpunkt über den weiteren Prozess informieren.

Die vorgenannten Maßgaben gelten grundsätzlich auch für die Wolfenbütteler Kindertagesstätten in freier Trägerschaft.

Der erfreuliche Schritt in den Regelbetrieb hat zu einer deutlichen Zunahme der Anzahl von Personen in den Kindertagesstätten geführt und geht daher mit einem erhöhten Infektionsrisiko für die Kinder, deren Eltern und Familien als auch für die in der Kinderbetreuung tätigen Kräfte einher. Ich bitte Sie daher weiterhin um ein achtsames und rücksichtsvolles Verhalten, um die bestehende Gefährdung von Infektionen zu minimieren und temporäre Schließungen von Gruppenangeboten oder sogar der ganzen KiTa zu vermeiden.

Ich danke Ihnen herzlich und verbinde diesen Dank mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Kinder!

Ihr

Thomas Pink


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