Psychische Pandemiefolgen: Björn Försterling fordert Perspektive für Kinder

Die derzeit angelaufenen Testungen in den Schulen dürften laut Försterling "nicht alles" sein, um Kinder zu unterstützen.

Björn Försterling, FDP-Landtagsabgeordneter aus Wolfenbüttel.
Björn Försterling, FDP-Landtagsabgeordneter aus Wolfenbüttel. | Foto: regionalHeute.de

Hannover / Wolfenbüttel. Die aus Sicht des bildungspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag "planlos" angelaufenen Testungen an Schulen und Kitas in Niedersachsen können, so der FDP-Politiker in einer Pressemitteilung "nicht alles gewesen sein". Er fordert eine nachhaltige Perspektive für Kinder und Jugendliche. "Es ist Zeit, erneut über die Abwägung von Bildung und Gesundheitsschutz zu sprechen. Zum Gesundheitsschutz gehört eben auch, die Befunde über die deutliche Zunahme von Entwicklungsdefiziten und psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und Lösungen zu entwickeln, statt auf Verbote und Beschränkungen zu setzen", erklärte Försterling im Landtag.


Der FDP-Bildungsexperte legte im Sonderplenum am Freitag ein Konzept vor, das einen pandemiesicheren Schul- und Kitabetrieb sowie darüber hinaus Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche ermöglichen soll. Dazu gehören umfassende Selbsttests, digitale Testnachweise sowie begleitende Maßnahmen. Försterling appelliert an die Landesregierung: "Geben Sie den Widerstand gegen saubere Luft in Kitas und Klassenzimmern auf. Überall im Land setzen sich SPD und CDU-Landtagsabgeordnete für die Beschaffung von Belüftungs- und Luftreinigungsanlagen ein, eine SPD/CDU-Landesregierung könnte dem nun folgen. Setzen Sie auf eine Teststrategie, die einen tatsächlichen Schutz in den Schulen ermöglicht. Dazu gehört die tägliche Testung und die Teilnahme am Unterricht nur nach einem negativen Test. Setzen sie auch hier auf technische Lösungen, diese Testergebnisse in der Bildungscloud nachvollziehbar zu machen oder auch Apps wie Luca oder PassGo dort zu implementieren."

Die digitale Nachvollziehbarkeit von Tests solle auch Freizeitangebote für negativ getestete Kinder und Jugendliche möglich machen. "Auch das ist ein wesentlicher Beitrag zur Minderung der Pandemiefolgen bei Kindern und Jugendlichen", so Försterling.

Psychische und physische Folgen

Försterling fordert auch Perspektiven, die über die Sommerferien hinausgehen. Dafür brauche es die kurzfristige Anpassung und Digitalisierung der Kerncurricula sowie Lernangebote für die Ferien. Försterling ergänzt: "Wir brauchen auch mehr Zeit für die Schülerinnen und Schüler. Dafür wollen wir zwei Verfügungsstunden für die Klassenlehrer zur Verfügung stellen. Nicht nur für die Aufarbeitung von Bildungsdefiziten, sondern insbesondere für die Aufarbeitung der psychischen und physischen Folgen der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung."



Hintergrund: Im Sonderplenum des Niedersächsischen Landtags forderte die FDP-Fraktion umfassende Maßnahmen, um Kindern und Jugendlichen wieder den Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten zu ermöglichen und die physischen und psychischen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen.


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