Wolfenbüttel. Ab heute läuft die Aufklärungskampagne “Woche der Wiederbelebung” in Wolfenbüttel (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Gemeinsam mit Kooperationspartnern führt das Klinikum Wolfenbüttel die Aktion bereits zum zweiten Mal durch. Die dazugehörige Ausstellung im Foyer der Klinik wurde heute eröffnet.
Klinikum-Geschäftsführer Axel Burghardt eröffnete am Vormittag im Beisein der Partner, das DRK Wolfenbüttel, der Mobile Retter e.V. und die First Responder der Feuerwehr Braunschweig die Ausstellung, die die Aktionswoche begleitet. Täglich informieren und beraten die Mitarbeiter der verschiedenen Einrichtungen über das richtige Handeln im Notfall. "Mit der Aktion wollen wir zeigen, dass jeder mit wenigen Handgriffen zum Helfer werden kann. Jeder von uns kann einmal in die Situation kommen, dass er helfen muss, oder Hilfe benötigt", so Burghardt.
Gregor Meintrup (Rettungsassistent Mobile Retter) erklärt Dr. Jüttner und Axel Burghardt das handybasierte Ersthelfer-System. Foto:
Dr. Tobias Jüttner, Chefarzt der Anästhesie, veranschaulichte an einem Beispiel, wie wichtig es ist, wenn die Erste Hilfe schnell und richtig eingesetzt wird. "Bei meinem ersten Einsatz als Arzt hier in Wolfenbüttel wurden wir nach Sickte gerufen. Der Anrufer teilte mit, dass ein 15-jähriges Mädchen Reanimations-Bedarf hatte. Als wir dort ankamen, stellte sich heraus, dass es tatsächlich so war. Dank des schnellen und richtigen Eingreifens des Schulsanitäters und eines Lehrers konnte das Mädchen schon vor dem Eintreffen des Notarztes versorgt werden. Das hat ihr das Leben gerettet. Zu sehen, dass hier richtig gehandelt wurde und das Mädchen gerettet wurde, ist Antrieb und Motivation, solche Aktionen durchzuführen", erklärte Jüttner.
Zur Ausstellungseröffnung zeigten und berieten die Klinikum-Mitarbeiter an einem Dummy, wie man im Ernstfall eine Herzdruckmassage durchführt. Oftmals ist man unsicher, in welchem Intervall das Drücken erfolgen soll. Hier haben Thorsten Jähnel und Ulf Glockenthör vom klinikinternenen Schulungsteam einen kleinen Tipp. "Wenn man sich während der Massage den Song "Stayin' Alive" von den Bee Gees innerlich vorsummt, entspricht das ungefähr dem Takt", so Jähnel.
Diese und weitere wertvolle Ratschläge bekommt man während der Aktionstage, die neben der Ausstellung im Klinikum auch Vorführungen und Informationsstände in der Fußgängerzone und in Schulen beihalten. So findet beispielsweise im Schlossgymnasium ein Reanimations-Marathon statt, bei dem die Schüler an einem Dummy die Technik der Herzdruckmassage lernen. Am Gymnasium Große Schule geht es für die Schüler der sechsten und siebten Klassen im Sportunterricht über einen Wiederbelebungsparcours. Ein Dummy wird transportiert und am Ende wiederbelebt. Für die älteren Jahrgänge gibt Dr. Björn Billmann, Oberarzt der Kardiologie am Klinikum, eine Unterrichtsstunde zum Thema Herz-Kreislauf-Stillstand im Biologie-Leistungskurs.
Thorsten Jähnel und Ulf Glockenthör zeigen wie richtige Herzdruckmassage. funktioniert, Foto:
In der Fußgängerzone wird das Team des DRK Wolfenbüttel und Ärzte des Klinikums zum Thema Erste Hilfe und Reanimation informieren. Dazu soll auch die Handhabung des AED (Automatisierter externer Defibrillator) erklärt werden. Die Aufklärung soll hierbei im Vordergrund stehe. Denn nur wer weiß, wie man richtig handelt, kann Leben retten. "Wir hatten im verfangenen Jahr 166 Kurse mit über 1.800 Teilnehmern. Auch die Aktion Kinder helfen Kindern in den Schulen lief wirklich toll", so Melanie Niestrop vom DRK Wolfenbüttel.
Die Ausstellung kann noch bis zum kommenden Freitag im Klinikum besucht werden. Der Info-Stand in der Innenstadt ist am Mittwoch von 9 bis 13 Uhr. Dort heißt es vor dem Bankhaus Seeliger “Wiederbelebung ist kinderleicht”. Passanten können sich zeigen lassen, wie sie anderen bei einem Herzstillstand helfen können. Später kommen Wolfenbütteler Kindergärten am Stand vorbei, um sich von Notarzt Klaus Niebuhr die richtigen Griffe zeigen zu lassen.
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