Wolfenbüttel. Der Zulauf in der DRK-Tafel am Großen Zimmerhof ist anhaltend hoch. Doch glücklicherweise spenden auch die Wolfenbütteler immer wieder für bedürftige Menschen. Am Donnerstag trafen solche "Wiederholungstäter" am Eberts Hof ein und entluden den vollgepackten Kofferraum ihrer Wagen. Das berichtet das DRK in einer Pressemitteilung.
"Wir hatten in unseren Service-Clubs noch Kassenreste, die wir zum Jahresende nicht gern auf dem Konto lassen wollten", erzählten die Präsidenten Daniel Schmitt-Monreal (Round-Table) und Stefan Hille (Old-Tabler). Also dachten beide Gruppen spontan an die Tafel, zu der es traditionell eine enge Verbindung gibt. "Ende November starten wir ja regelmäßig die Aktion ,Tüten für die Tafel' in Wolfenbüttel", erzählten beide. Die nächste Runde dieses Projekts zeichnet sich bereits im Kalender ab: "Am Samstag, 26. November, geht es wieder los."
Mehr als nur Grundnahrungsmittel
Und eine weitere Verbindung wurde für die Spende am Donnerstag genutzt, die sich schon häufig bewährt hat: "Wir konnten Waren für 1.000 Euro einkaufen – und Edeka Pacholski hat nochmal 100 Euro draufgepackt." Nicht nur die Großzügigkeit des Supermarkts Am Rehmanger sei mittlerweile legendär, sondern auch sein enger Draht zur Tafel: "Wir brauchten gar nichts auszusuchen", berichteten die beiden Präsidenten. "Bei Pacholski lag eine Bedarfsliste der Tafel, die einfach abgearbeitet wurde." Was so leicht klingt, hat es in der Regel in sich. "Die meisten denken ja bei Bedürftigkeit erstmal nur an Lebensmittel. Dabei geht es neben den Grundnahrungsmitteln auch um Hygieneartikel, um Zahnbürsten, Spülmittel und vieles mehr."
Die Waren nahm für die Tafel Timo Franzka entgegen und bedankte sich im Namen aller – nicht nur der späteren Empfänger, sondern auch für das gesamte Tafel-Team. "Solche Spenden kommen wie gerufen. Wir sind ein tolles Team und die Stimmung ist gut", schilderte er. Gleichwohl lässt sich leicht denken, dass es für alle Mitarbeiter befriedigender ist, Ware verteilen zu können als vor leeren Regalen zu stehen. "Wir kämpfen uns durch."
Woche für Woche neue Rekordzahlen
Im Grunde steuert die Tafel derzeit von Woche zu Woche auf neue Rekordzahlen zu. "Im Moment haben wir in Wolfenbüttel rund 1.500 und in Schladen 350 Abholer", zitierte Franzka seine Unterlagen. An jedem Dienstag werden neue Bezieher aufgenommen, dann entsteht eine Schlange vor dem Eberts Hof des DRK. "Zugänge haben wir immer, Abgänge gibt es eigentlich keine."
Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg bilden derzeit eine große Gruppe der Neukunden. Doch auch die Altersarmut nehme zu, hat das Rot-Kreuz-Team erkannt. "Viele haben sich in der Vergangenheit noch zurückgehalten, wollten ihren Bedarf nicht öffentlich machen", sagte Franzka. "Aber angesichts der aktuellen Preissteigerungen geht es jetzt einfach nicht mehr anders."
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