Schladen: Interessanter Winterabend über den optischen Telegraphen im Heimathaus "Alte Mühle"




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Herr Hahn erklärt die Funktion der Telegraphenarme Foto:



Am 21.02.2013 konnte Herr Wilfried Hahn aus Liebenburg ein sehr interessiertes Publikum im Heimathaus "Alte Mühle“ in Schladen begrüßen.


Er referierte über die preußische optische Telegraphenlinie, die in den Jahren 1832 bis 1849 zwischen den Orten Berlin und Koblenz bestand. Sie wurde durch den neueren Telegraphen, der von Gauß und Weber 1833 erfunden (1809 Sömmering) wurde und auf elektromagnetischen Wellen beruhte, abgelöst.

Zum Land Preußen gehörte auch die Rheinprovinz um die Stadt Köln. Da man befürchtete, dass Frankreich eines Tages das linksrheinische Ufer annektierten würde, musste also eine Nachrichtenverbindung zwischen der Rheinprovinz und Berlin hergestellt werden. Man behalf sich seinerzeit mit einem sogenannten optischen Telegraphen. Über einer Länge von fast 550 km und 62 Telegraphenstationen, die mit Signalmasten ausgestattet waren, die mit jeweils sechs Seilzügen die Telegraphenarme bedienten. Die Stationen waren mit Fernrohren ausgerüstet, mit denen Telegrafisten speziell codierte Informationen von einer signalisierenden Station ablasen und sie unmittelbar an die jeweils folgende weitergaben. Die Abstände der Stationen betrugen bis zu 22 km. Eine Station stand gegenüber dem heutigen Buchladen, während die westliche Station im Bereich des Bärenkopfes bei Liebenburg stand und die östliche Station auf dem Iberg bei Hornburg. Bei Dunkelheit oder schlechten Witterungsverhältnissen wie z. B. Nebel waren diese Einrichtung nicht mehr brauchbar. Als die optische Telegraphenlinie durch modernere Technik abgelöst wurde, wurden die Gebäude teilweise abgerissen. Das Haus der Station am Buchladen wurde in Wehre wieder aufgebaut, während die Station auf dem Iberg zunächst vom dortigen Schützenverein genutzt wurde, denn man schoss vorher in der Innenstadt und der Krach war für die Bürger sehr unangenehm.

Nach einigen Jahren baute man den neueren Schießstand um die alte Station herum bis man diese schließlich abbrach. Die Materialien kaufte ein Schladener und baute daraus in der Grünstraße 5 ein neues Wohnhaus. Der ehemalige Keller der Station soll aber noch vorhanden sein.

Das sind nur einige interessante Beispiele aus den vielseitigen Darstellungen von Herrn Hahn. Wie gewohnt klang der Abend bei Glühwein und Tee aus.


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