Sicherheitstraining für Kinder - Grundschüler sollen Gefahren erkennen

DRK und Landkreis unterstützen eine Projektwoche zum Thema Gewalt, Missbrauch und Mobbing.

Zusammen mit Andreas Heilemann, Mitte, trainieren die Sickter Grundschüler Konflikte zu entschärfen.
Zusammen mit Andreas Heilemann, Mitte, trainieren die Sickter Grundschüler Konflikte zu entschärfen. | Foto: DRK

Sickte. Seit sechs Jahren findet an der Grundschule Sickte vor den Zeugnisferien eine Projektwoche mit einem Sicherheits-Team für Kinder und Jugendliche statt. Ermöglicht wird das unter anderem durch die finanzielle Unterstützung des Familien- und Kinder-Service-Büros des Landkreises Wolfenbüttel und die Flüchtlings- und Migrationshilfe des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel. Dies berichtet das DRK in einer Pressemitteilung.


Dass ein Auto auf dem Schulhof der Grundschule in Sickte steht, komme nicht jeden Tag vor. Aber einmal im Jahr, immer dann, wenn Andreas Heilemann und sein Kinder & Jugend-Sicherheits-Team da sind, gehöre es zum Programm. „Wir üben unter anderem mit den Erstklässlern, wie sie reagieren können, wenn sie von Autofahrern angesprochen werden. Dabei ist uns wichtig, dass sie die Situation in dem Moment selbst bewältigen können und auch wissen, wie und wo sie sich Hilfe holen können“, erklärt Heilemann und verweist auf die enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Magdeburg/Stendal und regelmäßig durchgeführte Befragung von teilnehmenden Kindern und Eltern.

Die Schulleiterin Christine Heidenreich und ihr Kollegium organisieren seit sechs Jahren die vom KiJu-Team geleitete Projektwoche. Da die Kinder während ihrer gesamten Grundschulzeit einmal jährlich die Schulungen absolvieren und das Team schon aus den vorangegangenen Veranstaltungen kennen, sei eine große Nachhaltigkeit gegeben.

Gefahren auf Schulweg und im Internet erkennen



In den ersten und den vierten Klassen würden die KiJu-Teamer jeweils acht Stunden verbringen, in denen die Kinder lernen, Konflikte zu bewältigen, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Während der Fokus bei den jüngeren Kindern auf ihrem Schulweg und ihrem alltäglichen Umfeld liege, befassen sich die Älteren zudem mit Gefahren im Internet und den Inhalten von Computerspielen. „In den zweiten und dritten Klassen sind wir zwei Stunden. Quasi als Auffrischungskurs, um das soziale Miteinander, das sich seit der ersten Projektwoche weiterentwickelt hat, neu zu betrachten. Außerdem geht es um Themen wie gute und schlechte Geheimnisse“, erläutert Heilemann. Auch Mobbing komme zur Sprache. Bevor die Projektwoche beginnt, würden die Eltern in Form von Elternabenden eingebunden werden. Für die Lehrkräfte bestehe die Möglichkeit einer Lehrerfortbildung.

Um das Projekt anbieten zu können, habe sich die Grundschule Sickte an das Familien- und Kinder-Service-Büro des Landkreises Wolfenbüttel und die Flüchtlings- und Migrationshilfe des DRK-Kreisverbands Wolfenbüttel gewandt. „Der Landkreis Wolfenbüttel unterstützt die Präventionsarbeit an Kitas und Grundschulen“, so die Präventionsbeauftragte des Landkreises Sabine Schneider. „In dem Gewaltpräventionsprogramm geht es darum, Sozialkompetenzen der Kinder zu stärken, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu vermeiden und Konflikte zu entschärfen. Ferner wird das aktive Bewältigen von Stresssituationen trainiert.“ Da die soziale Entwicklung der Kinder als Individuen und Klassengemeinschaft im Vordergrund steht, habe zudem das Deutsche Rote Kreuz als Unterstützer einsteigen können. „Im Rahmen unserer Projektarbeit haben wir die Möglichkeit, auch Präventionsprogramme zu fördern“, erläutert Charlyn Müller vom Deutschen Roten Kreuz. Die langjährige Zusammenarbeit der Grundschule und des KiJu-Teams ist ein wichtiger Baustein, um die Integration von Kindern mit Migrationserfahrung zu unterstützen.


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