Sickter Gemeinderat beschließt Senkung der Kita-Gebühren

Nach heftiger Kritik und über 380 Unterschriften aus der Elternschaft hat der Gemeinderat Sickte eine Reduzierung der Kita-Gebühren beschlossen.

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Symbolbild | Foto: Sandra Zecchino

Sickte. Der Gemeinderat der Gemeinde Sickte hat eine Senkung der Kita-Gebühren um vier Prozent beschlossen. Darüber informierte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.



Vorausgegangen war eine Debatte, ausgelöst durch eine im Jahr 2024 eingeführte Erhöhung um zehn Prozent. Die Maßnahme hatte bei vielen Familien für Unmut gesorgt und sogar zu Rückmeldungen aus den Kindertagesstätten geführt. Eine von Eltern gestartete Petition mit über 380 Unterschriften forderte deshalb die vollständige Rücknahme der Gebührenerhöhung.

Senkung um 4 Prozent


Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützte dieses Anliegen und stellte einen entsprechenden Antrag im Rat. Ihre Argumentation: Die Erhöhung habe ihr Ziel verfehlt. Statt Mehreinnahmen für den Gemeindehaushalt habe es Mindereinnahmen gegeben, da sich 16 Familien aus Kostengründen von der Betreuung abmeldeten oder keine Anmeldung mehr vornahmen. Die erwarteten Zusatzeinnahmen von rund 68.000 Euro blieben aus – stattdessen fehlten der Gemeinde nach Schätzungen zwischen 45.000 und 65.000 Euro jährlich.

Die CDU/FDP-Gruppe im Gemeinderat erkannte zwar ebenfalls an, dass der finanzielle Effekt der Gebührenerhöhung ausblieb, lehnte jedoch eine komplette Rücknahme ab. Sie verwies auf den aus ihrer Sicht notwendigen Inflationsausgleich und die angespannte Haushaltslage der Gemeinde. Stattdessen brachte sie einen Kompromissvorschlag ein, der letztlich vom Gemeinderat am gestrigen Donnerstag mitgetragen wurde: eine Reduzierung der Gebühren um vier Prozent.

Kritik von den Grünen


Fraktionsvorsitzende Maren Battenberg (Grüne) lobte das Engagement der Elterninitiative, die mit ihrer Petition ein deutliches Signal für bezahlbare Kinderbetreuung gesetzt habe. Ratsmitglied Jantje Letas kritisierte jedoch, dass die Maßnahme noch nicht ausreiche: „Kinderbetreuung in Krippe und Hort ist weiterhin nicht für alle Familien finanzierbar. Wir bedauern, dass CDU/FDP und SPD nicht den Mut aufbrachten, die Fehlentscheidung vollständig zu revidieren.“