Sozio-Med-Mobil (SMM) hat sich etabliert


Dr. Thomas Petzel, Prof. Dr. Lutz Schumacher, Detlev Drescher, Dr. Frank Kirstein, Katharina Hefenbrock und Andreas Ring informierten über den Erfolg des Sozio-Med-Mobils des DRK
Dr. Thomas Petzel, Prof. Dr. Lutz Schumacher, Detlev Drescher, Dr. Frank Kirstein, Katharina Hefenbrock und Andreas Ring informierten über den Erfolg des Sozio-Med-Mobils des DRK | Foto: Tanja Bischoff

Wolfenbüttel. Am Donnerstag stellten Prof. Dr. Lutz Schumacher und Dr. Thomas Petzel die Ergebnisse der 3jährigen Projektphase des Sozio-Med-Mobils im Solferino des DRK vor.


von Tanja Bischoff

Das Sozio-Med-Mobil ist ein gemeinnütziges Projekt des Deutschen Roten Kreuzes und bietet einen Fahrdienst für alle Hilfebedürftigen, die keine eigenen Möglichkeiten haben ihre routinemäßigen Arztbesuche wahr zu nehmen. Die Buchungen werden online ausgeführt. Ehrenamtliche Kümmerer unterstützen Personen ohne Computer- oder Internetkenntnisse.

Seit April 2018 fanden über 600 Fahrten mit 120 Nutzern statt, welche von mehr als 40 Kümmerern unterstützt wurden. Die Anzahl der Fahrten wäre in den letzten drei Monaten rasant angestiegen, so Katharina Hefenbrock, Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel. Daher würden dringend zusätzliche ehrenamtliche Kümmerer gesucht.

Bei einer wissenschaftlichen Befragung wurden Nutzer zwischen 41 und 90 Jahren interviewt. Diese bewerteten den kostenlosen Fahrdienst durchweg positiv. Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Sicherheit erhielten die Note „Sehr gut“ berichtet Dr. Thomas Petzel, Evaluationsforscher. Der Fahrdienst werde als Erleichterung für den Alltag gesehen. Mögliche Alternativen wären Familienangehörige, Nachbarn, Freunde, Öffentliche Verkehrsmittel oder ein selbst bezahltes Taxi. Letzteres könnten sich viele der Befragten nicht leisten. Auch möchten viele der Nutzer ihre Familienangehörigen, Freund und Nachbarn nicht damit belasten. Die Online Buchung funktioniere einfach und schnell, der Zeitaufwand für die Ehrenamtlichen sei sehr gering. Der Fahrdienst wird von den Nutzern weiter empfohlen, so Petzel. Prof. Dr. Lutz Schumacher von der Alice Salomon Hochschule in Berlin erläutert, dass bisher viel mehr Frauen als Männer den Dienst nutzen. Der demographische Wandel führe zu einem Bevölkerungsrückgang in ländlichen Gebieten. Der Fahrdienst sei eine Verbesserung der Daseinsvorsorge und schaffe mehr Lebensqualität, so Schumacher.

„Dem DRK-Kreisverband war es wichtig mit dem Projekt zu zeigen, wie man einen Fahrdienst mit einer niedrigen Kostenspanne etablieren könne“, so Andreas Ring, Vorstand des DRK-Kreisverbandes. Der Regelbetrieb im Bereich Elm-Asse könne nun zum 01. Juli starten, der Antrag bei der Stiftung Zukunftsfons Asse sei gestellt. Das Projekt habe sich zum größten Teil selbst organisiert und laufe so gut, dass zukünftig mehr Fahrten statt finden könnten, so Ring. Da ein bundesweiter Bedarf vorläge, sei ein Ausbau des Fahrdienstes geplant. In diesem Jahr würden noch der Landkreis Stade und der Landkreis Wittmund als Standorte hinzu kommen, so der Vorstand.


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