Landkreis. In den Schulausschuss sowie in den Ausschuss für Arbeit und Soziales verwiesen wurde in der jüngsten Kreistagssitzung ein Prüfantrag der SPD, ob und in welcher Form es möglich ist, in Kooperation mit dem Institut für Germanistik der TU Braunschweig einen berufsbegleitenden Erwerb der Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ für die Lehrkräfte an den Schulen, die sich in Trägerschaft des Landkreises befinden, zu ermöglichen.
Aufgrund der aktuell und zukünftig hohen Anzahl von Asylbewerbern im Landkreis Wolfenbüttel – und somit auch an den Schulen in Trägerschaft des Landkreises – gewinne die Problematik der Beschulung von Schülern ohne Kenntnis der deutschen Sprache eine immer größer werdende Bedeutung, betonte Julian Märtens (SPD) bei der Antragsbegründung. Leider seien nur wenige Deutschlehrer darin geschult, „Deutsch als Fremdsprache“ zu unterrichten. Dies sei jedoch dringend von Nöten, um gerade dieser Schülergruppe einen adäquaten Unterricht in Sprachlernklassen zukommen zu lassen.
Die Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ könne zwar im Rahmen des Studiums erworben werden, werde allerdings in der Praxis aufgrund der ohnehin hohen Belastung im Masterstudiengang selten angestrebt. Insgesamt würden zusätzlich sechs Lehrveranstaltungen sowie zwei Leistungsnachweise und weitere Hospitationsstunden anfallen.
Geprüft werden soll daher, inwiefern es möglich sei, diese Veranstaltungen in einer Kooperation des Bildungszentrums und des Instituts für Germanistik der TU Braunschweig zu komprimieren und zu Blockveranstaltungen zusammenzufassen. Außerdem sei zu prüfen, ob durch tägliche Unterrichtspraxis erworbene Erfahrungen angerechnet werden können. Des Weiteren solle geprüft werden, inwieweit die Träger der Grundschulen im Landkreis auch ein Interesse daran hätten, den Lehrern der Schulen, die sich deren Trägerschaft befinden, eine Teilnahme an diesem Angebot zu ermöglichen.
Während Klaus Hantelmann (CDU) den Antrag als sinnvoll erachte und er sich durchaus eine Kooperation mit dem Bildungszentrum vorstellen könne, gab es von Landrätin Christiana Steinbrügge die Empfehlung, den Antrag abzulehnen. "Die Umsetzung wird schwierig", prophezeit sie. Der Unterricht im Rahmen einer Blockveranstaltung sei wohl kaum möglich, da das Ministerium eine Freistellung der Lehrkräfte absegnen müsste. "Das ist unwahrscheinlich", so Steinbrügge. Björn Försterling (FDP) lehnte den Antrag ebenfalls ab. "Der Landkreis ist nicht für die Fortbildung von Landesbediensteten zuständig", machte er deutlich.
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