Zu einer weiteren Veranstaltung hatte der SPD-Landtagskandidat Falk Hensel Gäste auf sein rotes Sofa eingeladen. Diesmal stand das rote Sofa, mit dem Hensel seit dem Sommer durch seinen Wahlkreis reist und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen durchführt, in Gardessen. Die Besetzung auf dem Roten Sofa war hochkarätig. Falk Hensel begrüßte Ulrike Siemens, Vorsitzende der Bürgerinitiative „kein frack in wf“, den SPD-Landtagsabgeordneten Marcus Bosse und Detlef Tanke, Zuständig für das Ressort Umwelt im Team Weil, dem Schattenkabinett der SPD zur anstehenden Landtagswahl. Das Thema war Fracking.
Der Saal im Dorfgemeinschaftshaus Gardessen war komplett gefüllt, als SPD-Ortsvereinsvorsitzender Burkhard Wittberg den Landtagskandidaten Falk Hensel und seine Gäste sowie die Bürgerinnen und Bürger begrüßte und ins Thema einführte. Bei der unkonventionellen Förderung von Erdgas werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in tiefe Gesteinsschichten gepumpt um Risse zu erzeugen und das freiwerdende Gas dann noch oben zu fördern.
Der umweltpolitische Sprecher der SPD, Detlef Tanke, verdeutlichte in seinem Eingangsstatement den aktuellen Sachstand und die bereits seit zwei Jahren währenden Bemühungen Fracking in der aktuellen Form nicht mehr zu genehmigen. „Wenn Fracking in Niedersachsen zugelassen werden soll, müssen Risiken für Mensch und Natur ausgeschlossen werden können sowie zunächst ein klarer gesetzlicher Rahmen mit obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfungen und umfassenden Bürgerbeteiligungsprozessen verabschiedet werden“, beschrieb Tanke seine Position. Tanke erläuterte weiterhin, dass die CDU/FDP-Landesregierung in der letzten Sitzung des Bundesrates einen Antrag auf eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung ablehnte. Sie plädierte für Umweltverträglichkeitsprüfungen, die explizit nur für neue Projektvorhaben gelten sollte. „Zum Glück fand der Antrag aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westphalen ausreichend stimmen und die CDU/FDP aus Niedersachsen setze sich nicht durch“, so Tanke.
Ulrike Siemens sprach sich für die Bürgerinitiative klar gegen das Fracking aus. „Die Gefahren sind nicht kalkulierbar.“ SPD-Unterbezirksvorsitzender und Landtagsabgeordneter Marcus Bosse erläuterte, dass die Gefahren nicht nur von den Chemikalien ausgehen, die verwendet werden. „Im Bereich Verden gab es jetzt ein Erdbeben, welches eindeutig auf dortige Frackingprojekte zurückzuführen ist“. Er betonte, dass bei den bisherigen Erkenntnissen nicht gestattet werden kann.
An die von Falk Hensel moderierte Diskussion auf dem roten Sofa hatten die zahlreichen Gäste Gelegenheit mit in den Dialog einzusteigen. Es wurde deutlich, welche Ängste und Sorgen sich die Besucher aus Cremlingen, Sickte und auch der Stadt Wolfenbüttel machen. Die schlechte Informationspolitik der Landesministerien wurde kritisiert und die nicht ausreichenden gesetzlichen Regelungen. Cremlingen und Sickte befinden sich im Bereich des Erlaubnisfeldes Wolfsburg. „Nach unserem Kenntnisstand liegen bisher keine Genehmigungen für Erkundungen vor“, sagte Falk Hensel. Hensel verdeutlichte, dass die SPD im Landkreis, auf Landes- und auf Bundesebene eine klare Linie verfolgt und diese auch umsetzen wird. „Wir werden das Fracking in Trinkwasserschutzgebieten sowie unter Nutzung umweltgefährdender Chemikalien grundsätzlich ausschließen. Unverantwortliches unkontrolliertes Verpressen von Frack-Flüssigkeiten und Lagerstättenwasser in tiefe Erdschichten nehmen wir nicht hin“, sagte Hensel und betonte nochmals: „Wenn Fracking in Niedersachsen zugelassen werden soll, müssen Risiken für Mensch und Natur ausgeschlossen werden können sowie zunächst ein klarer gesetzlicher Rahmen mit obligatorischen Umweltverträglichkeitsprüfungen und umfassenden Bürgerbeteiligungsprozessen verabschiedet werden.“
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