SPD und DGB Wolfenbüttel gedachten der Kriegsopfer


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[image=5e1764b2785549ede64cca14]" src="http://wolfenbuettelheute.de/wordpress/wp-content/uploads/2011/09/DGB-SPD-Gedenkfeier-1-168x125.jpg" alt="" width="168" height="125" />Bereits gestern, einen Tag vor dem heutigen offiziellen Antikriegstag, trafen sich traditionsgemäß Mitglieder des SPD-Stadtverbandes sowie des DGB-Kreisverbandes Wolfenbüttel Nord auf dem Wolfenbütteler Hauptfriedhof, um der Opfer des zweiten Weltkrieges zu Gedenken und Kränze an den Ehrenmälern niederzulegen.

"Geschehnisse wie diese können nicht verjähren und dürfen nicht in Vergessenheit geraten", sagte Michael Sandte, DGB-Kreisvorsitzender Wolfenbüttel Nord. Deshalb seien Veranstaltungen wie der Antikriegstag auf dem Friedhof Jammertal in Salzgitter-Lebenstedt gut und wichtig. "Mit Fritz Fischer und Alfred Perkampus werden außerdem erstmals zwei Menschen aus der Arbeiterbewegung mit Stolpersteinen geehrt", ergänzte Sandte.

Fischer und Perkampus wurden beide in Wolfenbüttel geboren und wurden in der Nacht vom 6. zum 7. Juli 1933 von SA- und SS-Leuten zu Tode geprügelt. An ihrem Grab auf dem Friedhof an der Lindener Straße legten Sandte und der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Rainer Bosse (SPD) Kränze nieder. "Jede Form von Menschenverachtung und Kriegsverherrlichung ist zu verurteilen", sagte Sandte in seiner Gedenkrede.

Anschließend zogen die DGB- und SPD-Mitglieder weiter zum Grabfeld 13a, wo das Ehrenmal der 315 begrabenen sowjetischen Zwangsarbeiter steht. Auch hier wurden Kränze niedergelegt, ehe Heinz-Rainer Bosse einige andächtige, aber auch mahnende Worte sprach: "Die Gedenkenden stellen sich ihrer Geschichte, auch ihren dunklen Kapiteln, und den damit verbundenen Empfindungen wie Trauer, Scham, Entsetzen oder Zorn. Sie tun dies, um den Opfern gerecht zu werden, um die Verpflichtungen, die sich aus der Vergangenheit ergeben, auszusprechen und anzunehmen."

Bosse erinnerte in seiner Rede daran, welch unmenschliche Handlungen die von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen über sich ergehen lassen mussten. "Zu ihnen zählten auch die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die in Wolfenbüttel im so genannten Reserve-Lazarett im Sternhaus umkamen und hier beerdigt sind", sagte Bosse weiter. Insofern heiße Gedenken auch, schmerzliche Wahrheiten anzunehmen.

Er appellierte daran, sich für Freiheit Toleranz und Menschenwürde einzusetzen. "Ein Schlusswort zu diesem Thema lässt sich nicht sprechen. Aber ich hoffe, wir Wolfenbütteler haben aus den bitteren Zeiten gelernt und geben Rechtsradikalen keine Chance", meinte Bosse abschließend.


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