Cremlingen. Auch für erfahrene Kommunalpolitiker seien Haushaltsberatungen immer noch etwas Besonderes, erklären die Grünen und die SPD Cremlingen in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Angesichts dieser Bedeutung nahmen sich die Mitglieder der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen Zeit für eine fast ganztägige Haushaltsklausurtagung in der Gemeindeverwaltung. Als sachkundige Berater standen ihnen der Kämmerer der Gemeinde Cremlingen, Stefan Thiele, der ihnen zu Beginn einen Überblick verschaffte, und der Gemeindebürgermeister Detlef Kaatz für Nachfragen zur Verfügung.
Die Schwerpunkte im Haushalt sollen SPD und Grünen zufolge auch im kommenden Jahr die Kindertagesstätten, die Grundschulen und die Feuerwehren, aber auch die Friedhöfe und Naturschutz und Umwelt sein. So müssten die Trinkwasseranlagen in den Grundschulen Destedt und Weddel für Millionenbeträge erneuert werden. Das Multifunktionshaus in Hemkenrode schlage mit einer weiteren Million zu Buche. Weiter ginge es 2021 mit dem Gerätehaus in Schandelah (2,4 Mio.), dafür stünden zunächst die Planungskosten (50.000 €) im Haushalt. Als Anerkennung für die Ehrenämter habe die Gruppe beschlossen einen CDU-Antrag auf freien Eintritt für das Freibad in Hemkenrode erweitert. Die seit langem vorgesehene Sanierung mehrerer Friedhöfe, beginnend voraussichtlich in Weddel, solle unverzüglich beginnen. Die Überarbeitung des zehn Jahre alten Radverkehrskonzepts und weitere Photovoltaikanlagen stünden nächstes Jahr ebenfalls auf dem Programm.
Gemeinde solide aufgestellt
Trotz dieses umfassenden Programms könnte ein ausgeglichener Ergebnishaushalt gelingen, glauben die Parteien. Angesichts der mittelfristig stabil wirkenden Gemeindefinanzen mit deutlichen Überschüssen in den vergangenen acht Jahren habe der Rat bereits einstimmig die Neuaufstellung des über vierzig Jahre alten Flächennutzungsplans mit den Bestandteilen Siedlungskonzept und Landschaftsplan beschlossen, eine Planung, die in den nächsten drei Jahren wohl eine halbe Million kosten könnte, dafür aber der Gemeinde endlich eine moderne Grundlage für die weitere Zukunftsplanung liefere.
Hochzufrieden äußerte sich Gruppensprecher Dr. Peter Abramowski zum Schluss über eine sehr erfolgreiche und harmonische Klausur: „Angesichts der Finanzlage sollen die Hebesätze der Grundsteuer A und B und der Gewerbesteuer von 1982 weiterhin unverändert bleiben – sie liegen weit unter dem Landesdurchschnitt.“
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