Spiel mit dem Feuer: 650 Grad, Rauch und der Kampf gegen die Flammen ***mit Foto-Galerie***

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Wolfenbüttel. Die Feuerwehrmänner leisten manchmal schier unglaubliches, das haben sie alle erst kürzlich beim großen Elbe-Hochwasser bewiesen.  Wie es ist, wenn die Freiwilligen gegen unglaubliche Temperaturen kämpfen, zeigen die Feuerwehren der Stadt Wolfenbüttel an diesem Wochenende unter äußerst realistischen Umständen. 

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Ausbildungsleiter Uwe Frobart koordiniert die Übung. Foto:



Die Übung an diesem Wochenende hat nur einen Zweck: Sie soll die Feuerwehrmänner auf das vorbereiten, was sie bei einem richtigen Feuer erwartet. Auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Ahlum steht der "Fire House" Brandsimulator. Hier werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Vom Anfänger bis zum Profi muss jeder ran. Noch ist diese Art von Übung freiwillig. "Diese Übung ist keine Spielerei, sondern ernste und wichtige Arbeit. Der Lehrgang ist für die Feuerwehren freiwillig. Ich finde jedoch, dass es zu einer Pflichtaufgabe für alle Feuerwehren werden sollte", so der Ausbildungsleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wolfenbüttel, Uwe FrobartFrobart.

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Dominik Strecker, Gino Morley, Rick Prysiecki und Tobias Hecht nach der Übung im Simulator. Foto:



Bis zu 650 Grad heiß kann es in dem Container werden, wenn Ralf Hankewitz den "Flash-Over" (Grenze zwischen der Entstehungsphase und Vollbrand) aus seinem Kontrollraum zündet. Neben dem "Flah-Over" werden noch andere Brandherde inszeniert, wie beispielsweise ein Regalbrand, ein Kellerbrand und ein Treppenbrand. In allen Situationen müssen die Feuerwehrmänner einen klaren Kopf behalten. Begleitet werden sie bei ihrer Übung von zwei Ausbildern der Berufsfeuerwehr Wolfsburg. Dominik Strecker und Tobias Hecht weichen ihren Kameraden während der Übung nicht von der Seite, kontrollieren die Abläufe und geben wichtige Ratschläge. Denn wer hier einen falschen Handgriff macht und unaufmerksam ist, kann sich schnell mal heiße Finger holen.


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468 Grad zeig das Display. Unvorstellbare Temperaturen herrschen in dem Container. Foto:



Die Übung in dem kleinen, dunklen, verrauchten und heißen Container ist Schwerstarbeit für Ausbilder und Teilnehmer. Mit schwerer Ausrüstung und Atemschutzgerät werden die Männer in den Simulator geschickt. Besonders für die "Neulinge" auf diesem Gebiet ist die erste Begegnung sehr beeindruckend. Gewisse Erwartungen haben sie schon, aber nicht wirklich eine Ahnung, welche Hitze sich bildet.

Die Teilnehmer durchlaufen, je nach Ausbildung, verschiedene Szenarien. Die "Anfänger"  werden bei ihrer ersten Übung erst einmal an den Brand und die Hitze gewöhnt und löschen dann einen Zimmerbrand unter der Obhut von Tobias Hecht und Dominik Strecker. Für die Fortgeschrittenen werden die Übung schwieriger. Sie müssen außer der Brandbekämpfung auch noch Leben retten und die Situation auch unter schwierigeren Bedingungen kontrollieren. Dem Lehrgang geht ein theoretischer Unterricht voran, in dem die Feuerwehrmänner auf die Situation vorbereitet werden.

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Mit Uwe Frobart nahm mich in Brandsimulator mit. So konnte ich einen eigenen Eindruck über die Hitze gewinnen. Foto:



Uwe Frobart hat mich in den Simulator mitgenommen. Ich hatte keine Vorstellung, welche unfassbaren Temperaturen mich erwarten. Zuerst wurde ich ordnungsgemäß in eine feuerfeste Jacke, eine Sturmhaube, Handschuhe und Helm verpackt. Dann gab es eine kurz Einweisung, was ich zu tun und zu lassen habe. Seine Anweisung, mich auf den Boden zu hocken,verstand ich ziemlich schnell. Nämlich genau in dem Moment, als Ralf Hankewitz, den "Flash-Over" in dem kleinen Container zündete. Eine unglaubliche Hitze schlug mir entgegen und das, obwohl ich mich noch im relativ "kühlen" Bereich des Simulators befand. Dann forderte Uwe Frobart mich auf, mich hinzustellen. Nun bekam ich die ganze Hitze des Feuers zu spüren. Ehrlich gesagt, mir entfuhr eine sehr undamenhafte Bemerkung, als ich die großen Flammen an der Decke sah. Völlig erstaunt und fassungslos sah ich den Ausbildungsleiter an und konnte kaum glauben, dass es Menschen gibt, die sich wieder und wieder in diese Flammenhölle wagen. Freiwillig, wohl bemerkt.

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Gino Morley und Rick Prysiecki bei ihrer Übung im Brandsimulator. Foto: regionalHeute.de



Vom Kontrollraum des Simulators aus schaue ich mir später  mit Ralf Hunkewitz, Fahrer und Bediener des Simulators und Tobias Hecht, Ausbilder der Berufsfeuerwehr Wolfsburg, den Durchgang von Gino Morley und Rick Prysiecki an. Die beiden jungen Männer machen diese Übung zum ersten Mal. Unter der Obhut von Ausbilder Dominik Strecker werden die beiden Feuerwehrmänner mit der Gewalt des Feuers konfrontiert. Von ihm bekommen sie Rückendeckung und immer wieder greift der Berufsfeuerwehrmann in das Geschehen ein. Auch die beiden jungen Männer waren hinterher mehr als beeindruckt. Für sie war es die erste Begegnung mit den Flammen. "Man ist ganz schön nervös und steht unter Stress, wenn plötzlich neben einem die Flammen aufsteigen", erzählt Gino Morley.

Uwe Frobart ist froh und dankbar, dass die Stadt Wolfenbüttel diese Übungen unterstützt. "Die Stadt übernimmt die kompletten Kosten für das Übungs-Wochenede. Das ist sehr großzügig und wir sind froh, dass wir bei dieser wichtigen Übung unterstützt werden", erklärt er. Bereits zum sechsten Mal findet die Übung an diesem Wochenende statt. Ein wichtiger Beitrag, um auch zukünftig Leben zu retten.




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