Schladen. Bei den Ferienaktionen des Förderkreises Heimathaus Alte Mühle konnten 30 Kinder in den Sommerferien experimentelle Archäologie erleben.
Henning Schacht ließ sie bei der 1. Aktion Feuersteine behauen um Werkzeuge, wie Speerspitzen, Bohrer und Messer zu bauen, die zum Überleben in der Steinzeit notwendig waren. Ausgerüstet mit Schutzbrillen und Arbeitshandschuhen gingen die Kinder ans Werk. Teilweise sehr geschickt spalteten sie die Steine um scharfe Kanten zu bekommen. Mit Bast und Bienenwachs wurden diese dann an Holzstielen befestigt.
In der 2. Woche bauten die Kinder mit vereinten Kräften ein Steinzeithaus. Aus dicken Ästen stellten sie ein Gerüst auf und flochten aus dünnen Ästen eine Flechtwand. Große Farnblätter wurden zum Dach. Gleichzeitig wechselten sich die Kinder beim Feuerschlagen ab. Dazu versuchten sie mit einem Feuerstein Funken zu schlagen und trockenes Moos anzuzünden. Zum Schluss mussten doch moderne Streichhölzer nachhelfen, damit Stockbrot und Würstchen über dem Feuer gegrillt werden konnten.
Mit Feuereifer beim Feuersteinwerkzeug herstellen. Foto:
Als 3. Aktion ging es um die Kleidung in der Steinzeit. Außer Fellen konnten die Menschen damals schon Wolle bearbeiten. Die Kinder durften nun das Filzen ausprobieren und konnten dabei wieder erfahren, dass unsere Vorfahren sehr viel Geduld brauchten, um für ihr Überleben zu sorgen.
Bei der 4. Aktion durften die Kinder aus Putenknochen Flöten basteln. Diese wurden erst mit Feuersteinklingen gesäubert und poliert. Das Mark galt es besonders sauber mit dünnen Stöcken heraus zu kratzen und mit Moos zu säubern. Dann bohrte Henning Schacht Löcher in bestimmten Abständen hinein. Dann mussten sie nur noch das Flöten üben. Zum Schluss konnten die Kinder sich an einer kräftigen Suppe aus dem Fleisch der abgekochten Knochen stärken.
Auch bei der 5. Aktion ging es um die Musik der Steinzeit. Ein Schwirrholz wurde damals auch als Telefon eingesetzt. Dazu mussten die Kinder einen länglichen hölzernen Rohling glätten und mit Ritzungen verzieren. An einer langen Schnur ließen sie es über dem Kopf kreisen bis es zu brummen anfing. Auch eine Trommel bauten die Kinder. Auf einem einfachen Blumentopf kleisterten sie mehrere Schichten von Butterbrotpapier anstelle einer Lederhaut. Aus kleinen Ästen machten sie sich Trommelschlegel.
Zusätzlich zu den Steinzeitaktionen erforschten die Kinder auch wieder die Bienen, die Lebewesen in der Oker und Ilse. Auch die Schatzsuche mit dem Metallsuchgerät durfte nicht fehlen. Als Abschluss gingen viele der Teilnehmer, teils von ihren Eltern begleitet auf eine Nachtwanderung zur Werla. Dort konnte die erste Sternschnuppe der Saison beobachtet werden.
Besonders freute sich das Team des Heimathauses über fast 200 Beteiligte bei den Ferienaktionen und über viele kleine und eine große Spende von den Eltern, die damit als Dank diese Aktionen und die anderen Aktivitäten des Förderkreises Heimathaus Alte Mühle unterstützen.
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