Wolfenbüttel. Einstimmig votierte der städtische Schulausschuss in seiner Sitzung am Dienstag für den Antrag der CDU-Fraktion (WolfenbüttelHeute.de berichtete) die Verwaltung prüfen zu lassen, ob die Stadt die Trägerschaft der beiden im Stadtgebiet angesiedelten Gesamtschulen vom Landkreis übernehmen könne.
Eckbert Schulze (CDU) betonte, mit einem möglichen Trägerwechsel nicht nur den Schulstandort Wolfenbüttel sichern zu wollen. Auch in Hinblick auf die Regionsdebatte sei dieser Schritt sinnvoll. "So können wir verhindern, dass es plötzlich Probleme gibt, wenn plötzlich im Landkreis weitere Gesamtschulen entstehen."
[image=5e1765df785549ede64cfd62]Auch die SPD-Vertreter verweigerten sich dem Prüfauftrag nicht, obwohl die SPD im Unterbezirk sich bereits in einer Mitteilung an die Presse gegen einen Trägerwechsel ausgesprochen hatte (WolfenbüttelHeute.de berichtete). "Geprüft werden kann ja alles", meinte Bernd Clodius (SPD). Ob eine Übernahme sinnvoll sei, bezweifele er aber. "Wir hätten und früher schon für die Übernahme aussprechen können", so Clodius.
Jürgen Selke-Witzel (GRÜNE) signalisierte ebenfalls seine Zustimmung für den Prüfauftrag. Den Trägerwechsel bereits im Vorfeld ablehnen, möchte seine Partei allerdings nicht. "Ich halte es für befremdlich, etwas abzulehnen, obwohl das Ergebnis der Prüfung noch nicht feststeht", betonte er. Er wies darauf hin, im Rahmen der Prüfung auch die zu erwartenden Kosten zu ermitteln.
Rudolf Ordon (FDP) stimmte nicht nur dem Prüfauftrag zu, er betonte, dass er schon jetzt dem Trägerwechsel zustimmen würde. "Als die Stadt alleine für die Schulen im Stadtgebiet verantwortlich war, konnte noch verlässlich geplant werden. Seitdem der Landkreis mitmischt, ist eine entsprechende Planung nicht mehr möglich", kritisierte Ordon, "der Landkreis hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er Schulpolitik nicht kann". So habe der Kreis zum Beispiel durch seine Politik erst für lange Schulwege gesorgt und nun sollen weitere Gesamtschulen im Landkreis entstehen, um für geringere Fahrzeiten zu sorgen.
Schulausschuss-Vorsitzende Dörthe Weddige-Degenhard betonte, dass auch der Landkreis ein guter Schulträger sei. Der Wechsel des Schulträger habe zudem keinen Einfluss auf mögliche Schülerströme. Am Ende sei man auf ein gutes Miteinander angewiesen. "Wir sollten keinen Keil zwischen Stadt und Landkreis treiben", forderte sie.
Elternvertreter Lutz Steinmann erinnerte an die damalige Entscheidung der Stadt, die Trägerschaft der Gesamtschulen beim Landkreis zu lassen. Schon damals hätte man darauf hingewiesen, zu gegebener Zeit einen Trägerwechsel in die Wege zu leiten. "Und diese Zeit ist jetzt gekommen", so Steinmann.
Bürgermeister Thomas Pink wies zunächst auf die gute Zusammenarbeit der Schulverwaltungen von Stadt und Kreis hin. Problematisch sei zum Teil aber die Zusammenarbeit mit der Kreisschulpolitik. Umso wichtiger sei es, die gemeinsame Schulentwicklungsplanung weiter voranzutreiben.
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