Unfallkommission an Apelnstedter Kreuzung - Tempo 70 soll her

von Nick Wenkel


Ein heftiger Unfall auf der L631 - solche Bilder sollen bald der Vergangenheit angehören. Foto: Nick Wenkel
Ein heftiger Unfall auf der L631 - solche Bilder sollen bald der Vergangenheit angehören. Foto: Nick Wenkel

Wolfenbüttel. Erst vor kurzem kam es auf der L631, an der „Apelnstedter Kreuzung" erneut zu einem heftigen Verkehrsunfall. Angaben der Polizei zufolge, habe ein Verkehrsteilnehmer die Vorfahrtregel missachtet. Da die Kreuzung als Unfallschwerpunkt gilt, traf sich am vergangenen Mittwoch die Unfallkommission um Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen.


Die Wolfenbütteler Unfallkommission, bestehend aus Vertretern der zuständigen Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden sowie der Polizei, nahmen dabei nicht nur die Apelnstedter Kreuzung auf der L631 in Augenschein, sondern auch die an der L633, mit der Kreisstraße 148 an der A 39, Anschlussstelle Scheppau. Unfallursächlich sei an diesen Kreuzungen der Vorfahrtsverstoß, so Michael Kühne, Vertreter des Polizeikommissariats Wolfenbüttel in der UKO und deren Geschäftsführer. Hinzu komme eine falsche Einschätzung von Entfernung und Geschwindigkeit des Verkehrs auf den gut einsehbaren bevorrechtigten Straßen.

Tempolimit und Verkehrsüberwachung


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Michael Kühne, Unfallkommission. Foto: Anke Donner)



An der Apelnstedter Kreuzung kam es im Jahr 2017 demnach zu sieben Unfällen durch Vorfahrtsmissachtung, bei denen neun Personen leicht und eine schwer verletzt wurden. Die Mitglieder der Unfallkommission fordern daher die Beschränkung der Geschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer auf der L631 im Bereich des Knotenpunktes sowie eine Fortsetzung der Verkehrsüberwachung. Die Schwere der Personen- und Sachschäden eines Unfalls durch Missachtung des Stoppschildes seien oft noch größer als die eines Unfalls durch Überfahren eines Rotlichts, da die derart ausgestatteten Verkehrsknotenpunkte sehr häufig außerhalb geschlossener Ortschaften liegen und die gefahrenen Geschwindigkeiten deutlich höher sind.

Neues Stoppschild an K148


An der Kreuzung der Kreisstraße 148 verhalte sich die Situation ähnlich. Fahrzeugführer, die von der K148 aus Gardessen kommend auf die Autobahn in Richtung Wolfsburg auffahren wollen, fahren - vermutlich in der Annahme es noch vor dem bevorrechtigten Querverkehr zu schaffen - gerade durch. Dies ginge leider nicht in allen Fällen gut, so Kühne. Seit Ende 2014 gab es hier zehn leicht und zwei schwer verletzte Personen. Die Unfallkommission habe daher beschlossen, dass auf der K148 das vorhandene Verkehrszeichen „Vorfahrt gewähren“ gegen das Verkehrszeichen „Halt! Vorfahrt gewähren“ in sogenannter Portalaufstellung beidseitig getauscht wird. Zusätzlich wird auf der L633, aus Scheppau kommend, nochmals auf das bestehende Tempolimit von 70 Stundenkilometerhingewiesen.

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Die Unfallschwerpunkte an der L631 (oben) und L633 (unten). Karte: Maps4News/Nick Wenkel Foto:


Unfallentwicklung wird weiter beobachtet


Nach Umsetzung aller Maßnahmen werde die Unfallentwicklung durch die Polizei Wolfenbüttel weiter beobachtet. Man hoffe, dass man das Verhalten der Verkehrsteilnehmer soweit beeinflussen kann, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich werden.
Erschreckend sei für Kühne, wie wenig eine große Menge an Verkehrsteilnehmern bereit sei durch eigenes Verhalten zur Verkehrssicherheit beizutragen. Das Führen eines Kraftfahrzeuges sei nichts, was man mal so nebenbei mache, betont Michael Kühne. Auch könne man nicht in jedem Fall, in dem die die Vorfahrt regelnden Zeichen ignoriert werden, den Verkehrsraum durch umfangreiche und teure Maßnahmen umgestalten.


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