Ungeheuerlich: Fieser Gift-Anschlag auf Spaniel „Zlappy“

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| Foto: Anke Donner)



Hornburg: Treibt sich in Hornburg ein gemeiner Hundehasser herum, der arglose Tiere mit Gift töten will? Die Hundebesitzer Michaela und Andreas Grünke aus Hornburg sind sich ganz sicher: Hier wollte jemand ihren Englischen Springer Spaniel „Zlappy“ vergiften.

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Die orangenen Körner rochen nach Knoblauch und hätten um ein Haar den Familienhund vergiftet. Foto:



Springer Spaniel „Zlappy“ lag am vergangenen Samstag auf seinem gewohnten Platz im Garten von Frauchen Michaela und Herrchen Andreas Grünke. „Plötzlich sprang er auf und wechselte den Platz. Auf seinem gewohnten Platz, in der Nähe unseres Gartentisches, wollte er nicht mehr liegen. Erst haben wir uns nichts dabei gedacht. Später fanden wir dann den verdächtigen und übel riechenden Haufen kleiner Körner direkt an „Zlappys“ Platz", schildert das Ehepaar Grünke.

Die Hundebesitzer fegten die unbekannte Substanz weg, jedoch nicht ohne vorher ein Foto zu machen. „Wir haben die orangenen Körner auch aufgehoben und wollen sie unbedingt noch untersuchen lassen“, so das Ehepaar.

Besonders ist ihnen der starke Knoblauchgeruch aufgefallen. „Wir haben uns schon den ganzen Nachmittag gewundert, was so komisch riecht“, erklärt Michaela Grünke.

Weil ihnen die Sache höchst merkwürdig vorkam riefen sie nach kurzem Überlegen die Polizei und teilten den Beamten vor Ort dann mit, was sie in ihrem abgeschlossenen Garten, in der Nähe des Zauns gefunden haben. Auch das Beweismaterial konnten sie der Polizei zeigen. Diese konnte jedoch nicht mehr tun, als dem Ehepaar zu raten, Anzeige wegen Sachbeschädigung (am Hund) zu erstatten und die Substanz untersuchen zu lassen. Vermutlich handelte es sich bei der ausgetreuten Substanz um Realgar, einem hochgiftigen Arsen-Schwefel-Mineral. Eine Laboruntersuchung soll noch klären, um was es sich tatsächlich handelt. Von einer Anzeige sah die Familie schließlich aber ab.

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"Zlappy" und seine Besitzer an der Stelle, wo das Gift lag. Foto: Anke Donner)


"Zlappy" zeigte leichte Vergiftungserscheinungen


Am nächsten Tag zeigte der Hund dann auch Vergiftungserscheinungen, die sich unter anderem durch eine Augenreizung äußerte. „Einem Bekannten fiel außerdem auf, dass „Zlappy“ sehr viel urinierte und riet uns, einen Arzt aufzusuchen. Denn auch das häufige Wasserlassen ist ein Indiz für eine Vergiftung. Wir haben unseren Hund daraufhin zum Tierarzt gebracht und er wurde mit einem Antibiotikum behandelt", schildert Michaela Grünke immer noch fassungslos die Ereignisse. "Zlappy" hat den Angriff Gott sei Dank unbeschadet überstanden und trollt schon wieder munter durch den Garten. Aber immer unter den wachsamen Augen seiner Besitzer.

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Der Weg hinter dem Garten ist Privatbesitz, die Pforte zum Garten immer verschlossen. Wie ist der Gift-Leger hereingekommen? Foto: Anke Donner)



Beunruhigt sind die Eheleute noch immer. Denn sie stellen sich natürlich die Frage: Wer trachtet ihrem geliebten Hund nach dem Leben und wie ist das Gift in ihren Garten gekommen? "Unser Grundstück ist komplett eingezäunt und die Pforte zum angrenzenden Feldweg verschlossen. Wie also kam das Gift mitten in unseren Garten?", fragt sich das Ehepaar besorgt.

Leider kein Einzelfall


Die Nachfrage unserer Online-Tageszeitung bei der Polizei-Dienststelle Schladen ergab, dass die Beamten nicht von einem "giftstreuenden Halunken" ausgehen, sondern es sich wohl um einen Einzelfall handele.

Das berichten Michaela und Andreas Grünke jedoch ganz anders. "Vor einigen Wochen wurde der Hund unserer Nachbarn auch wegen einer Vergiftung behandelt. Der Nachbars-Hund hatte blutigen Durchfall. Die behandelnde Tierärztin ging damals ebenfalls von einer Vergiftung aus. Glücklicher Weise geht es dem Hund heute wieder gut", erzählt sie.

Hundebesitzer sollen gewarnt sein


"Leider können wir momentan nicht mehr tun, als die Hundebesitzer, die ihren Vierbeiner hier Gassi führen, zu warnen. Sie sollen aufpassen und auf verdächtige Stoffe achten, die vielleicht entlang des Feldweges oder in ihren Gärten liegen", ruft das Ehepaar zur Achtsamkeit auf. Einen Aufruf in einem sozialen Netzwerk gab es bereits. "Seitdem gehen hier schon deutlich weniger Leute mit ihren Hunden lang", fügt sie hinzu.

Die Familie möchte anderen Hundebesitzern die Angst und das Leid ersparen, dass auch ihr Hund Opfer eines Gift-Angriffs wird. Die Leute sollen erstmal den Bereich "Ahornweg" in Hornburg meiden, aber auch achtsam sein. Vielleicht wird einigen erst jetzt klar, dass sie irgendwo ebenfalls die kleinen, stinkenden, orangefarbenen Körner gesehen haben, oder hatten schon ähnliche Erfahrungen mit ihren Hunden.


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