Wolfenbüttel. Um über das Thema Sicherheit und Ordnung zu sprechen, lud die CDU am Montagabend interessierte Bürger zu einem Gespräch mit Stadtrat Thorsten Drahn in die Wähl-Bar ein. Von Vergrämungsmaßnahmen der Krähe über zentrale Müllsammelstellen bis hin zu Falschfahrern in der Fußgängerzone - Hier hatten Bürger die Möglichkeit, ihre Bedenken und Verbesserungsvorschläge anzubringen.
Den Einstieg machte Thorsten Drahn mit einer kleinen Übersicht über die Sicherheit in der Stadt Wolfenbüttel, die trotz objektiv guter Lage von der Bevölkerung oft anders wahrgenommen werde. So gelte Wolfenbüttel zwar als der sicherste Landkreis Niedersachsens, erklärte Drahn, aber dennoch habe der Ankauf von Schreckschusspistolen und Pfeffersprays nach den Vorkommnissen in der Silvesternacht in Köln zugenommen. Doch war es gar nicht die Sicherheit, die an dem Abend bei den Bürgern in den Mittelpunkt rückte, sondern eher das Thema der Ordnung und Sauberkeit.
Krähen sorgen für Ärger
Gerade am Harztorwall sei das Aufkommen an Saat-Krähen besonders hoch. Sie machen Krach, hinterlassen überall ihre Exkremente und holen den Müll aus den Körben, beschwerten sich die Bürger. Doch viel machen könne man dagegen nicht, so Drahn. "Die Krähen stehen unter Arten- und Naturschutz und dürfen nicht vertrieben werden", erklärte er. Es sei lediglich möglich, beim Landkreis einen Antrag auf Vergrämungsmaßnahmen (Aufhängen von Flatterbändern, Ballons oder Greifvogelatrappen) zu stellen. Dies sei allerdings nur sehr eingeschränkt durchführbar. So seien solche Maßnahmen nur vom 15. März bis zu dem Zeitpunkt, an dem das erste Ei im Nest liegt, möglich, teilte Drahn mit "und wirklich geholfen, hat das bisher auch nicht. Diese Regelung traf bei den Bürgern auf Unverständnis, "bei so vielen Krähen, die sich am Harztorwall befinden", sagte einer der Bürger. Allerdings sei bereits ein Rückgang durch Studien bestätigt, versuchte Drahn zu schlichten.
Müllcontainer und zentrale Sammelstellen
"Insgesamt ist Wolfenbüttel eine sehr saubere Stadt", betonte der Stadtrat. Rund 1,3 Millionen Euro lässt sich die Stadt die Sauberkeit jährlich kosten (regionalHeute.de berichtete). Dennoch halten sich viele Menschen nicht an die Regeln, stellen den Müll zu früh an den Straßenrand bereit oder stapeln ihn in großen Mengen auf dem Fußweg. Dies werfe nicht nur ein schlechtes Bild auf die Stadt, sondern könne auch eine Gefahr darstellen, sagte einer der Bürger. So könne ein Stapel voller Pappe durch eine achtlos weggeworfene Zigarette Feuer fangen oder einfach vom Wind verteilt werden. Die Idee eines Anwesenden: "Man könne ja die Händler dazu verpflichten, ihre Kartons bis zur Abholung in einem Gitterwagen zu verstauen." Dies würde aber bei manch kleineren Läden aufgrund der Größe nicht funktionieren, erwiderte CDU-Stadtratsmitglied Sabine Behrens-Mayer. Eine andere Idee war die Einführung einer zentralen Sammelstelle. So stünden die Säcke oder Kartons vor der Abholung nicht unnötig vor den Türen oder auf den Gehwegen herum, sondern können an einem zentralen Punkt gesammelt werden. Drahn sah den Vorteil einer solchen Maßnahme, erklärte aber, dass es schwierig sei, die Idee umzusetzen. So ließe sich vermuten, dass viele Bürger den extra Weg nicht in Kauf nehmen würden.
"Regeln sind da, um eingehalten zu werden"
Beschwert wurde sich auch über die in Teilen ordnungswidrige Nutzung der Fußgängerzone von Auto- und Fahrradfahrern sowie von Anliefern, die ihre Waren außerhalb der vorgeschriebene Zeiten beim Kunden abladen. "Ständig nutzen Autofahrer die Fußgängerzone, um abzukürzen", wurde einer der Stimmen der Anwesenden laut. Hier müsse man mehr hinterher sein und die Leute darauf hinweisen, dass das Fahrradfahren und Autofahren in der Langen Herzogstraße nicht vorgesehen ist. "Regeln sind da, um eingehalten zu werden", betonte einer der Anwesenden. Die vier neuen Mitarbeiter im Ordnungsdienst, die die Stadt Wolfenbüttel zusätzlich eingestellt hat, haben auch ein Auge darauf und sprechen Verwarnungen aus, versicherte Drahn und auch die Ordnungswidrigkeit einer Anlieferung außerhalb vorgeschriebener Zeiten werde geahndet, sollte man das direkt mitbekommen.
Not um Hundekot
Neben gestapelter Pappe und Gelben Säcken spielte auch das Hundekot-Problem eine große Rolle während des Gesprächs. Noch immer sei es oft zu sehen, dass Hundehalter den Kot des Vierbeiners einfach an Ort und Stelle liegen lassen, statt ihn ordnungsgemäß zu entsorgen, beschwerten sich einige Bürger. Aber auch wenn dieses Problem noch lange nicht gelöst sei, so hätten die installierten Hundekot-Stationen und die Bereitstellung von Plastiktüten bereits eine Verbesserung der Situation erzielt, so Drahn.
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