Während andere schließen: Neues Testzentrum eröffnet mit Robotertechnik

Vollautomatisiert soll gegen Corona und andere Erreger vorgegangen werden.

 Der Roboter hat den Teststreifen aus dem Eingabeschlitz genommen und schiebt ihn gleich in das weiße Testgerät hinein. Dabei wird er beobachtet von den DRK-Mitarbeitern des Testzentrums (links) sowie (von rechts) Thomas Stoch, Jens Uphoff und Karima Berrahou, die den Ablauf erklärte.
Der Roboter hat den Teststreifen aus dem Eingabeschlitz genommen und schiebt ihn gleich in das weiße Testgerät hinein. Dabei wird er beobachtet von den DRK-Mitarbeitern des Testzentrums (links) sowie (von rechts) Thomas Stoch, Jens Uphoff und Karima Berrahou, die den Ablauf erklärte. | Foto: DRK

Wolfenbüttel. Der DRK-Kreisverband, die Firma Kandj und das Technische Innovationszentrum (tiw) haben ein neues Testzentrum Am Exer eröffnet. Das vollautomatisierte Testzentrum solle gegen die Ausbreitung von Coronaviren und anderen Erregern helfen.


"Einmal haben wir ein Lesegerät ausgewählt, das die Teststreifen deutlich effizienter analysieren kann als das menschliche Auge", erklärt Geschäftsführer Jens Uphoff. "Auf diese Weise werden fehlerhafte Testergebnisse nahezu ausgeschlossen." Im zweiten Schritt, der ab dem kommenden Montag sehbar sein werde, stehe ein Roboter, der die Teststreifen automatisch einzieht, ins Analysegerät schiebt und auch die Weiterverarbeitung der Ergebnisse vornimmt. "Er verschickt die Resultate anschließend zum Beispiel auf das Handy der Kunden", erklärt Kandj-Geschäftsführerin Karima Berrahou. Und mehr noch: "Positive Ergebnisse gehen parallel an das jeweilige Gesundheitsamt."

Auf diese Weise soll die Verbreitung von ansteckenden Krankheiten noch schneller eingedämmt werden – auf diesem Gebiet ist jede Minute kostbar. Bei der Schulung der DRK-Mitarbeiter zeigten sich zudem weitere Vorteile: "Für einen Testtermin muss man sich unter www.amexer.de online anmelden, dadurch reduzieren wir Fehlerquellen und alles läuft viel schneller."

Theoretische Kapazität von 320 Personen pro Stunde


Insgesamt habe der Roboter eine Kapazität von 80 Testplätzen. "Theoretisch haben wir damit einen Durchlauf von 320 Personen pro Stunde", sagt Uphoff. Eine Engstelle bliebe damit nur die Probenentnahme selbst, die nach wie vor von geschulten DRK-Mitarbeitern von Hand durchgeführt werden müsse. Trotzdem sei das gesamte System derart kompakt, dass es bei Großveranstaltungen neben der Kasse aufgebaut werden könne. Berrahou: "Wir brauchen nur Strom und eine Internetverbindung."

"In gewisser Weise verhalten wir uns antizyklisch, wenn man sieht, dass überall Testzentren geschlossen werden", sagt Thomas Stoch als Vertreter des DRK-Vorstands. "Aber wir gehen davon aus, dass das Interesse an Testungen wieder zunehmen wird." Dabei gehe es nicht nur um eine womöglich bevorstehende vierte Welle von Corona oder weiteren Mutationen. "Vielmehr wird es künftig ganz andere Infektionskrankheiten geben, denen man nur mit großflächigen Tests auf die Spur kommt."


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