Cremlingen. Am Donnerstag um 11 Uhr sollten auch in der Gemeinde Cremlingen alle Sirenen heulen, die Bevölkerung über die unterschiedlichsten WarnApps informiert und parallel Radiodurchsagen erfolgen, um die derzeitig verfügbaren Katastrophenwarnsysteme zu testen. Ernüchterndes Ergebnis des Tests: Die Sirenen schwiegen in der Gemeinde und auch im gesamten Landkreis Wolfenbüttel. Die WarnApps schickten Nachrichten, wenn überhaupt erst mit halbstündiger Verspätung (regionalHeute.de berichtete). In einer Pressemitteilung fordert die CDU Cremlingen nun die Probleme auszuwerten und vor allem auf die vorhandenen Sirenen zu setzen.
Zum Glück sei der Warntag nur ein Test gewesen, der sicherlich auch dafür gedacht war, Probleme aufzudecken. Der Ablauf des Warntages sollte aber jetzt bei allen Verantwortlichen schnell dazu führen, Schlüsse zu ziehen und das System zu optimieren. Auch in der Gemeinde Cremlingen müssten jetzt Überlegungen stattfinden, wie die Bevölkerung effektiv vor möglichen Gefahren gewarnt werden könne. Denn so abstrakt, wie es der eine oder andere meine, seien die Gefahren auch in der Gemeinde nicht. Auf der Autobahn und den Bahnstrecken würden viele Gefahrgüter transportiert, die bei einer Havarie schnell zu einer Gefahr für die Menschen werden könnten. Dann zähle jede Minute um auf die Gefahrenlage aufmerksam zu machen.
"Die schnellste und effektivste Möglichkeit viele Menschen zu erreichen"
Die CDU / FDP Gruppe wird in den nächsten Sitzungen der Fachausschüsse das Thema auf die Agenda bringen, um hier kurzfristig gemeinsam mit den anderen Fraktionen Lösungen zu erarbeiten. „Wir sind in der Gemeinde Cremlingen in der glücklichen Lage, dass im Unterschied zu vielen anderen Kommunen noch jede Ortschaft über eine Sirene verfügt. Für mich die schnellste und effektivste Möglichkeit viele Menschen zu erreichen und auf Gefahren aufmerksam zu machen. Jetzt gilt es herauszufinden, wie diese auch wieder für den Katastrophenschutz aktiviert werden können“, so der Gemeindeverbandvorsitzende der CDU Tobias Breske. Auch wenn diese Aufgabe rechtlich vielleicht nicht die primäre Aufgabe der Gemeinde sei, sollten doch alle daran interessiert sein, ein funktionierendes System zur Warnung der Menschen zu haben.
„WarnApps können eine unmittelbare, flächendeckende und in ihrer Aktualität unschlagbare Sirenenalarmierung nicht ersetzen, sondern nur flankieren. Ein effektiver Bevölkerungsschutz braucht daher die Sirenenalarmierung und die Kenntnis der Bevölkerung über die unterschiedlichen Signale. Die Hintergrundinformationen kann ein ergänzendes Warnsystem wie die App NINA liefern, die dann aber auch funktionieren muss. Der Warntag hat die Defizite aufgedeckt. Jetzt gilt es zu handeln“, so der CDU/FDP Gruppenvorsitzende Uwe Lagosky im Rat der Gemeinde Cremlingen.
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