Noch mehr Gräber vor der Hauptkirche entdeckt

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Im Zuge der Umbauarbeiten am Kornmarkt wurden Grabstätten des ehemaligen Friedhofs der Hauptkirche entdeckt (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Nun wurden weitere, möglicherweise sehr viel ältere Gräber, freigelegt.



Noch immer sind die Archäologen und Anthropologen der Firma Arcontor aus Destedt dabei, die Grabstätten freizulegen. 35 Bestattete wurden bisher geborgen und die Funde scheinen nicht abzureißen. „Bei den Ausgrabungen haben wir nun entdeckt, dass sich mindestens eine, möglicherweise aber sogar eine zweite Gräberschicht unter den bisher gefundenen Gräbern befindet. Wir gehen davon aus, dass sie nicht zu den Gräbern gehören, die wir zuerst freigelegt haben, sondern noch älter sind“, erklärt Anthropologin Bettina Jungklaus.

Dass es sich bei den nun entdeckten Grabstätten um ältere Gräber handeln könnte, geht aus der Ausrichtung der Bestattungen hervor. „Die erste Schicht, die wir freigelegt haben ist parallel zur Mauer ausgerichtet. Die zweite Schicht liegt etwas versetzt darüber. Einige der Särge sind reich verziert und haben extra Beschläge an den Griffen“, so Bettina Jungklaus weiter. Aus welcher Zeit die Gräber stammen, ist nicht klar. Möglicherweise könnten es es sogar Grabstätten der Vorgänger-Kirche sein.

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Anthropologin Bettina Jungklaus legt das Skelett frei. Foto: Anke Donner )


Funde werden erstmal gesammelt


Das Skelett, das von Bettina Jungklaus derzeit freigelegt wird, stammt offenbar von einem Mann jüngeren Alters. „Man kann anhand der Knochen und des Schädels in etwa sagen, wie alt der Mensch zum Zeitpunkt seines Todes war. Auch das Geschlecht lässt sich so grob bestimmen. Bei diesem Skelett würde ich sagen, dass der Mann etwa 20 bis 25 Jahre alt geworden ist. Wir könnten bei einer genaueren Untersuchung auch feststellen, ob und welche Krankheiten er hatte. Natürlich nur solche Krankheiten, die langwierig waren und Spuren an den Knochen hinterlassen haben“, klärt sie auf.

Nun steht aber erst einmal das Bergen der Skelette im Vordergrund. Die Knochen werden im Magazin der Firma gesammelt, gereinigt und aufgelistet. „Ob sie später einmal anthropologisch untersucht werden, wissen wir nicht. Möglich wäre das. Aber das wissen wir erst, wenn die Ausgrabungen abgeschlossen sind. Dann sehen wir weiter“, so Bettina Jungklaus.


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