"Wer Plastiktüten will, muss für die Tafel spenden"

Wolfenbütteler Geschäftsmann fordert Plastiktüten-Gebühr für den guten Zweck.

Juliane Liersch nahm jetzt für die DRK-Tafel eine Spende entgegen. Initiator war Jörn Zeisbrich, Inhaber von Barrique-Feinkost (rechts). Zum 1. Juni übernimmt Florian Weiß das Geschäft, und auch er kündigte an, die Hilfe für die Tafel weiterzuführen.
Juliane Liersch nahm jetzt für die DRK-Tafel eine Spende entgegen. Initiator war Jörn Zeisbrich, Inhaber von Barrique-Feinkost (rechts). Zum 1. Juni übernimmt Florian Weiß das Geschäft, und auch er kündigte an, die Hilfe für die Tafel weiterzuführen. | Foto: Regio-Press

Wolfenbüttel. Über eine Spende von 1111,11 Euro durfte sich jetzt die Tafel des DRK-Kreisverbandes Wolfenbüttel freuen. Initiator war Jörn Zeisbrich, Inhaber der Barrique-Feinkost an der Langen-Herzogstraße. Doch ob er selbst diese stolze Summe begrüßen sollte, wusste der Geschäftsmann bei der Übergabe an Juliane Liersch nicht recht. Dies teilte das DRK mit.



Denn ein Großteil der Spende (am Schluss rundete Zeisbrich noch auf) kam dadurch zustande, dass der Händler seinen Kunden 30 Cent in Rechnung stellt, wenn sie eine Plastiktüte mitnehmen. "Eigentlich hatten wir gehofft, dass die Nachfrage nach Plastik dadurch zurückgehen würde – schließlich haben wir mit Jutetaschen und Leinenbeuteln auch zwei umweltfreundlichere Alternativen im Programm." Doch viele Barrique-Kunden blieben ihrer Plastiktüte treu und zahlten lieber: insgesamt für 3.037 Stück.

Aber Zeisbrich mochte auf diesem Wege keinen Gewinn machen und entschied sich, die Einnahmen einem guten Zweck zuzuführen. "So sind in der Vergangenheit schon mehrere Spenden zustande gekommen." Diesmal nahm Juliane Liersch vom DRK einen Betrag entgegen, der sich in den vergangenen 18 Monaten angesammelt hatte.

Über einen Verwendungszweck musste sich die ehrenamtliche Tafelleiterin nicht lange den Kopf zerbrechen: "Bei uns steht in Kürze wieder die Einschulungsaktion ,Tafel macht Schule' für Kinder aus bedürftigen Familien vor der Tür", erzählte sie. "Außerdem müssen wir natürlich einiges stemmen, wenn wir mit der Tafel umziehen."

Lokale Projekte fördern


Gerade solche Wohnort-nahen Verwendungen sind es, die Jörn Zeisbrich zu seinen Spenden in und um Wolfenbüttel motivieren. "Es ist schön, wenn man lokale Projekte fördern kann – und es ist noch schöner, wenn man die handelnden Akteure persönlich kennt", unterstrich er mit Blick auf Juliane Liersch, die wohl als Urgestein der Tafel-Arbeit in Wolfenbüttel und Schladen bezeichnet werden kann.

Übrigens sieht es so aus, als ob die enge Verbindung zwischen Tafel und Barrique auch über den 1. Juni hinaus Bestand haben wird. An dem Tag übergibt Jörn Zeisbrich sein Geschäft an Florian Weiß. Und der war bei der Spendenübergabe nicht nur zugegen, sondern unterstützte sie ausdrücklich: "Ich finde es großartig, wenn sich Wolfenbütteler gegenseitig helfen", betonte er. "Das ist eine tolle Idee, die ich gerne weiterführen werde."


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