Wolfenbüttel: Energiewende macht unseren Strom teurer - Strompreise steigen zum 1. Januar

von Marc Angerstein


| Foto: Werner Heise



Zum 1. Januar erhöhen die Stadtwerke Wolfenbüttel die Strompreise. Dies kündigte heute Geschäftsführer Frank Lübben mit seinem Bereichsleiter Markt, Frank Kösel, in einem Pressegespräch an. Ausschlaggebend seinen die Erhöhungen der Umlage aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die neue Offshore-Haftungsumlage aus dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und weitere Abgaben sowie höhere Netzentgelte, die maßgeblich auf die Preisentwicklung wirken würden. Die Stadtwerke geben die Kosten eins zu eins weiter. "Es handelt sich nicht um eine Erhöhung der Stadtwerke, sondern um die Weiterberechnung der öffentlichen steuerlichen Vorbelastungen des Strompreises", versicherten beide.

Um die Energiewende und den damit verbundenen Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben, hat der Gesetzgeber zahlreiche Umlagen und Steuern festgelegt. Damit sollen die Kosten bundesweit einheitlich durch alle Stromkunden finanziert werden. Diese bundesweit geltenden, gesetzlichen Regelungen betreffen auch die Stromkunden der Stadtwerke Wolfenbüttel.

Die Energiewende kostet Geld


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Die Zusammensetzung des Strompreises: Von den 27,20 ct/kWh entfallen nur 8,218 ct/kWh auf die Wolfenbütteler Stadtwerke, also der separierte Anteil. Grafik: Stadtwerke Wolfenbüttel. Foto:



Im kommenden Jahr werde die Umlage aus dem erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) von 4,27 Cent auf 6,28 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) inklusive Mehrwertsteuer steigen. "Die Energiewende kostet Geld, auch wenn die Politik dies den Verbrauchern nicht so deutlich sagt", so Lübben.

Neu hinzu kommt die Offshore-Haftungsumlage zur Finanzierung von Entschädigungszahlungen an Offshore-Windpark-Betreiber. "Die Milliarden-Ivestitionen der großen Energiekonzerne werden hier auf den Verbraucher umgelegt", erläutert Kösel.

Weiterer Preisbestandteil ist die Umlage nach § 19 Strom NEV zur Entlastung stromintensiver Industrieunternehmen sowie die Umlage aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG mit einer Preissteigerung von 6000 Prozent), auch sie nimmt Einfluss auf die Preisbildung zum Jahreswechsel. Außerdem erhöhen sich die vorgelagerten Netznutzungsentgelte um 1,13 ct/kWh, was 23 Prozent entspricht.

Die Preiserhöhung betrifft zunächst die Haushalte, die ihren Strom von den Stadtwerken Wolfenbüttel beziehen. "Wir als Grundversorger veröffentlichen die Preiserhöhungen schon jetzt und stehen für Transparenz auf dem Strommarkt", sagte Geschäftsführer Frank Lübben. Beide sagen voraus, dass die Preiserhöhung von allen Alternativ-Anbietern nachgezogen werden, da sie die Preiserhöhung auch betrifft. "Eine Abwanderung von Kunden befürchten wir nicht", sagte Kösel. Nach der TELDAFAX-Pleite sei die Zahl der "Wechselkunden" ohnehin stark zurück gegangen, viele Verbraucher seien verunsichert. Dies spricht offensichtlich für die kommunalen Stadtwerke, obwohl rund 150 Alternativanbieter das Netz der Stadtwerke Wolfenbüttel nutzen.

Der Arbeitspreis für einen Wolfenbütteler Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 3.000 kWh erhöht sich ab 1. Januar um 3,18 ct/kWh (3,78 ct/kWh brutto). Der Grundpreis bleibt unverändert. Das bedeutet für diesen Haushalt Mehrkosten in Höhe von 9,45 EUR/Monat bzw. 113,40 EUR/Jahr.

Obwohl die Stadtwerke Wolfenbüttel ihren Energiebezug weiterhin optimieren und die Beschaffungskosten auf gleichem Niveau wie 2012 halten können, sind sie unter den aktuellen Bedingungen nicht in der Lage, die Umlageerhöhungen aufzufangen.

Gaspreise bleiben stabil


Der Erdgasmarkt zeigt eine andere Entwicklung. Dadurch können die Gaspreise auch über die aktuelle Heizperiode hinaus konstant gehalten werden. Damit bieten die Stadtwerke Wolfenbüttel eine Preisstabilität seit Oktober 2011, so Lübben und Kösel.


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