Wolfenbüttel: Hitzige Diskussion um Schulpolitik im Kreistag - Werla-Schule wird offene Ganztagsschule

von Marc Angerstein


| Foto: Romy Marschall



Bereits im November 2012 wurde von der Schladener Haupt- und Realschule "Werla-Schule" ein Antrag auf Errichtung einer offenen Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2013/2014 gestellt. Am Montagabend hat sich der Kreistag einstimmig dafür ausgesprochen. Zuvor gab es eine heftige Debatte über die Schulpolitik des Landkreises.

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Symbolbild Schule. Foto: Archiv



Für den offenen Ganztagsbetrieb der Schule ist der Bau einer Mensa erforderlich. Im aktuellen Haushalt des Landkreises sind dafür allerdings noch keine Gelder eingestellt. Über den Neubau einer Mensa soll erst nach Vorliegen eines Schulentwicklungsplans entschieden werden. Das der noch nicht vorliegt, kritisierten Redner von CDU und FDP.

Container-Lösung ist vom Tisch


Eine Übergangslösung sieht zunächst vor, Teile der Pausenhalle und der Cafeteria umzubauen. Dafür stellt der Landkreis 85.000 Euro zur Verfügung. Auf die ursprüngliche Übergangslösung mit Miet-Containern kann so verzichtet werden.

Durch den Umbau von Teilen der Pausenhalle kann die Mittagsverpflegung direkt in der Werla-Schule sichergestellt werden. Allerdings werden die dadurch die Aufenthaltsmöglichkeiten der Schüler verknappt.

Stolpern durch die Schulpolitik


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Manfred Koch. Foto: CDU



Manfred Koch (CDU) kritisierte die Bildungspolitik des Landkreises und trat damit eine hitzige Diskussion los: "Diese Vorlage um die Werla-Schule macht die Widersprüche in der Schulpolitik exemplarisch deutlich. Wir stolpern hier in der Schulpolitik von einer Entscheidung in die nächste und vernachlässigen das Ziel der Haushaltskonsolidierung."

Koch weiter: "Auf der einen Seite werden die Gymnasien in der Stadt gestärkt. Auf der anderen werden die ländlichen Schulzentren vernachlässigt und dadurch gefährdet.“ Er sprach in direktem Bezug auf die Werla-Schule von Übergangslösungen im ländlichen Raum und davon gäbe es im Kreisgebiet einige weitere. Koch forderte einen Schulentwicklungsplan, der schon längst vorliegen müsste. "Wir sind gefangen in einer selbst aufgestellten Zwickmühle."

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Falk Hensel. Foto: SPD)



Falk Hensel (SPD) erklärte, dass ein solcher Entwicklungsplan gut strukturiert angegangen werden müsse. "Ich halte es für richtig, die Schulentwicklung jetzt anzugehen." Durch den Wechsel der Landesregierung von Schwarz-Gelb hin zu Rot-Grün würden ganz andere Voraussetzungen gelten. So könne er positive Entwicklungen für den ländlichen Raum vorhersagen. "Der Beschluss für den Ganztagsbetrieb in Schladen gefährdet die Schule nicht, sondern stärkt sie."

Schulentwicklungsplan gefordert


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Uwe Lagosky. Foto: Marc Angerstein



Hensel erklärte für die SPD-Fraktion aber nicht, warum es bisher keinen Schulentwicklungsplan gibt. Dies rief Uwe Lagosky (CDU) auf den Plan: "Der Landkreis ist planlos in der Schulentwicklung.“ Die Kommune brauche dringend die Schülerzahlen für die nächsten Jahre, um ein Konzept aufstellen zu können, das mindestens für fünf Jahre tragfähig sei. "Für die CDU gilt, erst planen, dann handeln."

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Björn Försterling. Foto: privat)



Auch Björn Försterling (FDP) kritisierte die "rot-grüne Planlosigkeit": "Sie haben die Gestaltungsmehrheit im Kreistag und drücken sich vor einer Entscheidung." Er stellte die Frage, ob im ländlichen Bereich eine weitere Gesamtschule entstehen solle und ob der Kreis es weiter hinnehmen wolle, wenn Gymnasiasten aus der Samtgemeinde Schladen in Osterwieck beschult werden. "Ich will wissen, wozu stehen die Abgeordneten dieses Kreistages in Sachen Schulentwicklung. Auch zu Lasten eines der Wolfenbütteler Gymnasien?"

Warmes Essen


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Thomas Jakob. Foto: Privat



Thomas Jakob (SPD) meinte, die von Försterling aufgeworfenen Fragen würden in einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe beantwortet. "Wir bekommen neue gesetzliche Rahmenbedingungen, die zu berücksichtigen sind.“

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Victor Perli. Foto: Die Linke



Victor Perli (DIE LINKE) erklärte abschließend: "Die Schüler in Schladen können sich darauf freuen, warmes Essen zu bekommen."

Lesen Sie auch unsere weitere Berichterstattung aus der Kreistagssitzung von Montagabend:

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