Gut zwei Wochen nach der niedersächsischen Landtagswahl zog Frank Oesterhelweg eine Wahlkampfbilanz. Sein "schwarzer Wahlkreis" sei von "roten Wahlkreisen" umgeben. Die Dimension des Wahlergebnisses wurde ihm erst nach der Wahl bewusst: "Manchmal liegt es eben an ein paar hundert Stimmen und schon gibt es einen Regierungswechsel."
Zahlreiche Glückwünsche an Frank Oesterhelweg zum Direktmandat am Wahlabend. Archivfoto: Anke Donner Foto: Anke Donner
In einem Pressegespräch hat der regionale CDU-Landtagsabgeordnete heute den Wahlkampf der vergangenen Wochen als menschlich und fair bezeichnet. Er dankte Falk Hensel (SPD) und Bertold Brücher (GRÜNE) bereits in einem persönlichen Gespräch für den fairen Wahlkampf. Sobald er auf Victor Perli (LINKE) träfe, würde er dies auch noch tun, obwohl Perli und ihn politisch einiges trennen würde, sagte Oesterhelweg.
Esel Mira half zwar Frank Oesterhelweg, nicht aber seiner Partei, die Wahl zu gewinnen. Archivfoto: Privat Foto: Privat
"Dies war mein fünfter Landtagswahlkampf und noch nie waren die Parteien so aktiv", schilderte der CDU-Politiker seinen Eindruck. Auch in seiner Partei herrschte ein extrem hoher Mobilisierungsgrad. "Mehrere hundert Menschen waren im Einsatz und dafür danke ich denen sehr herzlich."
Mit seinem Wahlergebnis zeigte sich Oesterhelweg sehr zufrieden, bezeichnete den Wahlausgang für seine Partei allerdings als "mittlere Katastrophe". Zwei statt sieben CDU-Landtagsabgeordnete vertreten jetzt die Interessen der Region in Hannover. Er selbst könne als Landesvorsitzender allerdings noch Themen der Region platzieren und fände auch in der Bundespartei Gehör, so der Abgeordnete weiter. Somit beschäftige er sich auch weiterhin mit bundespolitischen Themen.
Die Wahlausgang war spannender als jeder Krimi. Archivfoto: Romy Marschall Foto: Marschall
"Ich glaube auch, dass unser Wort auch weiterhin Gewicht hat", schätzt Oesterhelweg die Position der CDU-Landtagsabgeordneten aus der Region Braunschweig ein. Nach der Wahl hatte der Politiker ein paar Tage Auszeit genommen, nun ist er wieder im Abgeordnetenalltag und hetzt von Termin zu Termin. Vor dem Pressegespräch war er bei der Polizei und im städtischen Klinikum. Er befasst sich darüber aktuell mit Themen der Wirtschaftsförderung und beobachtet die spannenden Entwicklungen in Hannover zur rot-grünen Regierungsbildung.
Oesterhelweg bezeichnete sich als "Sachwalter der Region" und das wolle er auch in Zukunft sein: "Ich werde rot-grüne Positionen nicht aus Parteiproporz bekämpfen, sondern immer sachlich im Interesse der Region entscheiden."
Oesterhelweg im Interview
In einem WolfenbüttelHeute.de-Interview beantwortet Frank Oesterhelweg Fragen zum "Wundenlecken nach der Wahl", zur Ursachenforschung des Wahlausganges, zu Zweitstimmen, zu Studiengebühren, zur Entwicklung der Region, zu seiner Arbeit als "Sachwalter der Region" und zur SPD-Position in Sachen Regionalverband (WolfenbüttelHeute.de berichtete):
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Das Interview führte Marc Angerstein
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