Asbestfunde verzögern Abriss des Seniorenzentrums St. Elisabeth

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Beim Abriss des Seniorenheims wurde Asbest gefunden. Foto: Alexander Panknin
Beim Abriss des Seniorenheims wurde Asbest gefunden. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Wolfsburg. Abriss des ehemaligen A-Hauses des Seniorenzentrums St. Elisabeth startet erst im März. Nach Asbestfunden wird derzeit fachgerecht entkernt, danach kann der geplante Neubau starten.


Eine Planänderung in Bezug auf die Reihenfolge der Abrissarbeiten am Seniorenzentrum St. Elisabeth in der Innenstadt hat stattgefunden. Bei den Entkernungsarbeiten im Inneren des im Jahr 1979 in Betrieb genommenen Gebäudes wurden in einem stillgelegten Lüftungsschacht asbesthaltige Materialien gefunden. Statt des ursprünglich vorgesehen Abrisses von der Rückseite des Gebäudes nach vorne (und einer Materialtrennung am Boden), arbeitet sich die Abrissfirma nun von oben nach unten durch das Gebäude in sogenannten „Luftkammersystemen“.

Dieses Verfahren soll die fachgerechte Entsorgung der asbesthaltigen Stoffe ermöglichen. Das Vorgehen sei mit dem Gewerbeaufsichtsamt abgestimmt. Ein Sachverständiger für Schadstoffe habe Ende Januar die oberen drei Etagen geprüft und „frei gemessen“. In dem Gutachten heißt es: „Das Meßergebnis belegt eine erfolgreiche Reinigung des Sanierungsbereichs.“ Derzeit arbeitet die Abrissfirma an der fachgerechten Materialtrennung und -entsorgung in den unteren Etagen.

Eine Gefahr hat nicht bestanden


Eine Gefahr für Bewohner oder Mitarbeiter habe "zu keiner Zeit" bestanden. Asbestfasern könnten nur dann zum Risiko werden, wenn sie in die Atemwege gelangen, so versicherte Bettina Enßlen, Sprecherin der Diakonie Wolfsburg. Die Fasern waren allerdings fest verbaut im Wandbereich eines stillgelegten Schachtes hinter Gipskartonplatten. Mit den Vorbereitungen für den Abriss des Gebäudes wurde erst nach der Schließung des A-Hauses begonnen. Die Bewohner waren bereits Anfang September in das neue Senioren- und Begegnungszentrum Bertha-von-Suttner nach Ehmen, in das weiter betriebene B-Haus oder in andere Altenhilfe-Einrichtungen der Diakonie umgezogen.

Nach derzeitigem Planungsstand wird im März der große Longfront-Bagger die Reste des Gebäudes abreißen.

Im Mai startet der Neubau


Voraussichtlich im Mai kann dann mit den Rohbauarbeiten für den Neubau begonnen werden. Der Neubau mit einer Investitionssumme von rund 15 Millionen Euro soll bis Ende 2018 fertiggestellt sein. Im Neubau soll künftig auf fünf Ebenen ein innovatives, breites Angebotsspektrum für Senioren unter einem Dach entstehen: unter anderem stationäre Pflege, ambulant betreute Wohngemeinschaften, eine große Tagespflege sowie Betreutes Wohnen in Appartements unterschiedlicher Größen und Zuschnitte.

Der Neubau soll mit einem gläsernen Gang in der 1. Etage mit dem weiter betriebenen B-Haus auf der anderen Straßenseite verbunden werden. Das B-Haus wurde 1992 gebaut. Der Diakonisches Werk Wolfsburg e.V. hatte im Jahr 2013 die seinerzeit insolventen Caritas-Pflegeheime St. Elisabeth und Johannes Paul II. übernommen. Schnell habe damals festgestanden, dass eine grundlegende Sanierung des A-Hauses für den Weiterbetrieb unabdingbar sein wird.

Alles in allem sei man im Nachhinein recht froh über den Verlauf und die Entscheidung, das Gebäude komplett abzureißen. Die Nutzung von Asbest seinach damaligem Standard üblich gewesen und der schädliche Baustoff würde nun leider vielerorts zu Tage kommen. Hätte man sich nur für eine reine Sanierung des alten Gebäudes entschieden, dann hätte es, durch das Asbest, zu erheblichen Folgekosten kommen können, so Enßlen.


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