Erwerbslosenfrühstück: Bezahlbarer Wohnraum war Thema


Die Mitglieder des IG Metall Arbeitskreises „Arbeitslos Nicht Wehrlos“ organisieren zwei Mal im Jahr das Erwerbslosenfrühstück, die meisten arbeiten ehrenamtlich. Foto: IG Metall
Die Mitglieder des IG Metall Arbeitskreises „Arbeitslos Nicht Wehrlos“ organisieren zwei Mal im Jahr das Erwerbslosenfrühstück, die meisten arbeiten ehrenamtlich. Foto: IG Metall

Wolfsburg. Mehr als 60 Gäste sind am Samstag zum Erwerbslosenfrühstück der IG Metall Wolfsburg ins Gewerkschaftshaus gekommen. Dies berichtet die IG Metall Wolfsburg in einer Pressemitteilung.


„So viel Zulauf hatten wir selten“, berichtete Michael Melcher, Sprecher des IG Metall-Arbeitskreises „Arbeitslos Nicht Wehrlos“, der das Frühstück zwei Mal jährlich organisiere. Möglich, dass dies am brennenden Thema gelegen habe, über das der Arbeitskreis einleitend informierte: Die Besucher erhielten im Rahmen der Veranstaltung Daten und Fakten zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ in Wolfsburg, Niedersachsen und deutschlandweit.

Bestand an Sozialwohnungen nimmt ab


„Auch in Wolfsburg ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ein Thema“, sagte Ricarda Bier, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg. „Wer ein geringes Einkommen hat und seine Wohnung unverschuldet verliert, findet kaum eine neue Wohnung, die er sich leisten kann.“ Dadurch ergäben sich weitreichende Probleme: „Wenn man dann aus der Stadt wegziehen muss, gefährdet das womöglich auch den Arbeitsplatz und die Teilhabe am sozialen Leben. Wir brauchen deshalb mehr günstige Wohnungen in Wolfsburg.“

Dieter Pfeiffer, stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises, habe diese Forderung mit Statistiken untermauern können: Zwischen 2006 und 2016 seien die Mieten in Wolfsburg um 35 Prozent gestiegen. Jeder vierte Haushalt in der Stadt gebe mehr als 30 Prozent seines Einkommens für das Wohnen aus. „Eigentlich sollten 30 Prozent die Höchstgrenze sein“, erklärte Pfeiffer. Gleichzeitig nehme in Wolfsburg der Bestand an Sozialwohnungen ab. Die Forderungen der IG Metall fasste er so zusammen: „Wir fordern unter anderem eine Erhöhung der Regelsätze für das Wohnen, einen Stopp von Zwangsumzügen und eine vollständige Übernahme der Haushaltsenergiekosten.“

Keine bezahlbaren Wohnungen zu finden


Auch unter den Gästen des Erwerbslosenfrühstücks waren Betroffene. „Einige berichten uns, dass sie Probleme haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden“, erklärte Dieter Pfeiffer. „Gerade, wenn sie aus ihren Wohnungen herausmüssen, weil diese abgerissen werden, wie etwa in der Porschestraße. Sie finden hier dann keine Wohnung nach den Hartz-IV-Vorgaben.“

Das Erwerbslosenfrühstück der IG Metall Wolfsburg finde zwei Mal im Jahr statt. Der Eintritt sei frei. Neben dem Frühstück, das von Ehrenamtlichen vorbereitet werde, erhalten die Gäste regelmäßig Informationen zu Themen, die sie in ihrem Lebensumfeld besonders betreffen. „Für die Betroffenen ist das eine tolle Sache“, sagt Michael Melcher. „Wir können damit viele ansprechen, die sonst Berührungsängste hätten.“


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