Wolfsburg. Bei der Entwicklung des Nordkopfquartiers Mitte sind zahlreiche Partner eingebunden - Handeltreibende, Anlieger, Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Bürger. Deren Ideen und Anregungen der vorherigen Beteiligungsrunden hat das dänische Planungsbüro Henning Larsen Architects nun in die drei städtebaulichen Varianten eingearbeitet. In der dritten und letzten Beteiligungsrunde dürfen alle am Prozess beteiligten Partner für ihren Favoriten stimmen. Dies teilte die Stadt mit.
Am heutigen Dienstag, von 14 bis 20 Uhr, sind die Bürger zur Mitwirkung aufgerufen. In der Bürgerhalle des Rathauses sind die drei finalen Entwürfe ausgestellt und können bewertet oder kommentiert werden. Eine Woche später wird dann ein Expertenrat das städtebauliche Konzept empfehlen, das nach der Sommerpause in die politische Beratung geht. Mit der beschlossenen Variante soll anschließend um Investoren geworben werden.
„Bewusst gehen wir einen neuen Weg, die Bürgerinnen und Bürger so intensiv in die Entwicklung des Nordkopfes als Einfallstor zur Innenstadt einzubeziehen. Da es unser Ziel ist, dass mehr Menschen wieder mehr Zeit in der Innenstadt verbringen, müssen wir auch auf deren Bedürfnisse und Wünsche hören“, betont Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann und wünscht sich, dass die Resonanz wieder groß ist. Denn bei den letzten beiden Beteiligungsformaten waren sowohl online als auch vor Ort zahlreiche Anregungen aus der Bevölkerung eingegangen.
Wichtige Impulse durch die Bürger
Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide erklärt: „In den bisherigen Beteiligungen konnten Wünsche der Bürgerinnen und Bürger bereits berücksichtigt werden. Es wurde insbesondere der Wunsch nach vielfältigeren Angeboten sowie mehr Aufenthaltsfläche deutlich. Mit der jetzigen dritten Beteiligung zum Nordkopf besteht noch einmal die Möglichkeit, wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Nordkopfes mitzugeben.“
„Eine attraktive Innenstadt ist ein maßgeblicher Standortfaktor für den Wirtschafts- und Lebensstandort. Ein überzeugendes Konzept für eine nachhaltige Weiterentwicklung ist somit essentiell, um Investoren zu begeistern und den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken“, sagt Digital- und Wirtschaftsdezernent Jens Hofschröer.
Mit dem Nordkopfquartier Mitte soll vom Wolfsburger Hauptbahnhof über die Bahnhofspassage bis zur Porschestraße auf einer sechs Hektar großen Fläche ein modernes und nachhaltiges Stadtquartier mit Handel, Gastronomie und Kultur, Büro- und Wohnflächen sowie Technologie- und Kreativwerkstätten entstehen. So könnten sich die Planer*innen von Henning Larsen Architects das Nordkopfquartier Mitte vorstellen:
Alle Varianten im Überblick
Variante 1: Die Hauptidee der ersten Variante besteht darin, den Freiraum rings um das Phaeno zu einem grünen Ort umzugestalten. Die Verkehrsführung wird hierfür im Kreuzungsbereich der Heinrich-Nordhoff-Straße, Willy-Brandt-Platz und An der Vorburg neu organisiert. Auch der Bereich zwischen den Designer Outlets Wolfsburg (DOW) und dem Phaeno wird zugunsten der grünen Gestaltung frei von motorisiertem Individualverkehr. Die Bewegungsrichtung der Porschestraße wird durch einen Bogenschlag, begleitet durch die Fortführung der Platanenallee, in Richtung Hauptbahnhof gelenkt. Der ZOB ist westlich des Hauptbahnhofes angesiedelt.
Variante 2: In Sichtweite zum Hauptbahnhof und als Dreh- und Angelpunkt zur Porschestraße ist der ZOB über dem Tunnel der Heinrich-Nordhoff-Straße vorgesehen. Die Designer Outlets Wolfsburg werden zum Phaeno hin geöffnet und die Nutzungen des DOW durch ergänzende Bauten im Straßenraum der Straße An der Vorburg in Richtung Innenstadt fortgesetzt. Die Bahnhofspassage wird in ihrem alten, linearen Verlauf als direkte Verbindung zum Hauptbahnhof aufgelöst, wodurch ein eigenständiges Quartier entstehen kann, das baulich bis in die Porschestraße hineinragt.
Variante 3: Das Quartier zwischen Pfauenbrunnen und Siegfried-Ehlers-Straße wird baulich stark nachverdichtet. Auch Teilbereiche des heutigen ZOBs sowie der östliche Bereich zwischen Heinrich-Nordhoff-Straße und Willy-Brandt-Platz werden bebaut. Der Busbahnhof ist zwischen DOW und Phaeno vorgesehen, womit die Straße An der Vorburg nicht mehr für den motorisierten Individualverkehr geöffnet ist. Die Bahnhofspassage bleibt in ihrem bisherigen Verlauf bestehen.
Den Aufstellungsbeschluss hatte der Rat der Stadt im Juni 2023 gefasst. Ein Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan soll im dritten Quartal 2025 erfolgen.
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