Kind atmet giftigen Rauch ein - Polizei ermittelt gegen Fußballfans

Die Polizei weist auf die Gefahren von Fanaktionen hin, bei denen Feuerwerkskörper verwendet werden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Beim letzten Fußball-Bundesligaspiel des VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern München kam es am vergangenen Samstagnachmittag vor dem Spiel zu gefährlichen Szenen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Polizei hervor. Die Polizei sucht nun nach Zeugen.



Bereits beim Fanmarsch von der Kneipenmeile Kaufhof zum Stadion zündeten Angehörige der hiesigen Ultra-Szene gegen 13:30 Uhr Nebeltöpfe und Bengalos. Dieses Szenario wiederholte sich in der Nordkurve der Volkswagen-Arena, sodass das Spiel erst mit einigen Minuten Verspätung angepfiffen werden konnte. Die Nebelschwaden waren derart intensiv, dass der Bereich der Nordkurve zeitweise nahezu komplett eingehüllt war.

"Schwere Verletzungen in Kauf genommen"


Dabei hätten die vermummten Täter, die zudem von einer größeren Anzahl weiterer Mittäter durch ein mitgeführtes Banner bei ihrem Tun gezielt abgeschirmt wurden, billigend in Kauf genommen, dass es zu schweren Verletzungen vor allem bei unbeteiligten Stadionbesuchern kommen konnte, heißt es in der Mitteilung.

Noch während die Täter die Feuerwerkskörper abbrannten, entfernten sich mehrere offenbar unbeteiligte Personen aufgrund der starken Rauchentwicklung aus der Nordkurve, um sich in Sicherheit zu bringen. Daraufhin kam es zum Einsatz von Rettungssanitätern wegen starker Atembeschwerden mehrerer Stadionbesucher.

Auch Kind betroffen


Dabei musste auch ein Kind mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt werden. Markus Glomb, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion in Wolfsburg, sagte dazu: "Das Abbrennen von Nebeltöpfen und Bengalos stellt eine Gefahr für Leib oder Leben der Täter selbst, aber insbesondere auch für Unbeteiligte dar. Extreme Hitze und Rauchgase können schwere Verbrennungen oder Vergiftungen hervorrufen. Bei den Tätern handele es sich um Straftäter, denen die körperliche Unversehrtheit Dritter egal zu sein scheint." Es gelte nun, die Straftäter zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu treffen, um ähnlich gelagerten Straftaten künftig entgegenzuwirken.

Die Polizei hat mehrere Verfahren wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung gegen derzeit 15 Unbekannte eingeleitet. Die Ermittler hoffen auf Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können. Besonders bitten die Ermittler auch darum, dass sich weitere Personen, die durch die Vorfälle Verletzungen, wie Rauchgasvergiftungen, Atembeschwerden oder ähnliches davongetragen haben, sich bei der Polizei zu melden. Zuständig ist die Polizeiwache in der Heßlinger Straße, Hinweise werden unter der Rufnummer 05361 / 46460 entgegengenommen.


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