"Zeit der Krisen" - Goslars Oberbürgermeisterin zieht Bilanz

Urte Schwerdtner hat für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Goslar ein paar besondere Worte zum Jahreswechsel verfasst.

Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner.
Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner. | Foto: regionalHeute.de

Goslar. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner hat für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Goslar ein paar besondere Worte zum Jahreswechsel verfasst. Diese übermittelt die Stadt Goslar in einer Pressemeldung.



Schwerdtner lässt in ihrem Grußwort das abgelaufene Jahr Revue passieren und wagt auch einen Blick in die Zukunft der Stadt. Ihre Grußworte veröffentlichen wir nachstehend ungekürzt und unkommentiert.

Liebe Goslarerinnen und Goslarer, liebe Freunde, Freundinnen und Gäste unserer Stadt,
hinter uns allen liegt ein schwieriges Jahr. Wir leben in unruhigen Zeiten. Wir dachten, die Pandemie endlich überstanden zu haben, doch leider ist Corona gerade wieder ein Thema. Nach der Energiekrise haben wir zusätzlich eine Haushaltskrise. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert nun schon fast zwei Jahre, viele Flüchtlinge suchen bei uns Schutz und Sicherheit. Zudem herrscht aktuell auch in Israel Terror und Leid und wir sind in Gedanken bei unseren Freunden in Raanana. Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab und scheinbar müssen wir alle akzeptieren, dass wir in einer Zeit der Krisen leben.

Gute Nachrichten aus der Wirtschaft


2023 ist in unserer schönen Stadt Goslar viel passiert. Positive Nachrichten gab es aus der Wirtschaft: Die Galeria-Filiale fällt nicht der Schließungswelle zum Opfer und wir hoffen, dass das auch so bleibt. Bei Alape geht es ebenfalls unter neuer Flagge weiter und es wurden zahlreiche Firmensitzeinweihungen und Richtfeste gefeiert. Große Investitionen wurden beispielsweise durch die Fest GmbH und MAN Bosch Car Service getätigt, der Marktkauf zog in die Gutenbergstraße um. Auf dem Fliegerhorst wurden weitere 100 Wohnungen fertig gestellt.

Leider gibt es auch weniger gute Nachrichten, beispielsweise schließen das Goslarer Theater in der Altstadt und die Apotheke in Ohlhof.

Zu den Höhepunkten zählen sicherlich die vielen Veranstaltungen: das Goslarsche Pancket mit Stephan Weil, der Altstadtlauf, gleich zwei Paul-Lincke-Ring-Verleihungen - gerade erst an Annett Lousian und im Mai an Johannes Oerding mit dem wunderbaren Konzert am Museumsufer, das Fest der Kulturen auf dem Marktplatz, Schützen- und Altstadtfest und das neue Kinderfest mit dem beliebten Entenrennen sowie wie jedes Jahr unser Weihnachtsmarkt. Die Stadt war voller Menschen, die Goslar positiv erlebt haben. Und natürlich gebührt in diesem Zusammenhang der Goslar Marketing GmbH ein großer Dank.

Investieren in den Hochwasserschutz


Von der gesamtwirtschaftlichen Lage ist auch unser Haushalt nicht verschont geblieben. Es ist daher wichtig, die Balance zwischen den unterschiedlichen Bedarfen zu halten, um unsere Stadt weiter zu entwickeln und zukunftsfest zu gestalten. Große Themen der zukünftigen Jahre, an denen wir bereits intensiv arbeiten, sind der Hochwasser- und Bevölkerungsschutz und unsere Feuerwehren. Wie unverzichtbar das ist, hat sich gerade erst wieder gezeigt. Die Kameradinnen und Kameraden zusammen mit dem Betriebshof der Stadt Goslar sowie weitere Hilfskräfte waren während der Weihnachtsfeiertage unermüdlich und nahezu rund um die Uhr im Einsatz, um die Bevölkerung vor der Hochwasserlage zu schützen. Unser aller besonderer Dank für dieses beeindruckende Engagement!

Weitere Punkte sind die gute Ausstattung unserer Schulen und Kitas sowie das Thema Mensen, der Klimaschutz und die Aufforstung unseres Stadtwaldes sowie die ehrenamtliche und öffentliche Infrastruktur, insbesondere unsere Straßen, Geh- und Radwege.

Erster Bürgerentscheid der Geschichte


Und natürlich die Umsetzung des seit über zehn Jahren unter großer Beteiligung der Bürgerschaft entwickelten Großprojektes „Pfalzquartier“ mit einer Veranstaltungshalle für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt mit einem hohen achtstelligen Investitionsvolumen. Ich freue mich über die zusätzliche Förderzusage des Landes mit bis zu 3,2 Mio. Euro. Damit erhalten wir einen beachtlichen finanziellen Handlungsspielraum. Im April wird nun der Bürgerentscheid stattfinden - übrigens der erste in der Geschichte der Stadt Goslar. Wichtig ist, dass sich die Menschen im Vorfeld informieren. Ohne den Bau der Veranstaltungshalle steht das Gesamtprojekt auf der Kippe. Ich hoffe deshalb, dass die Goslarerinnen und Goslarer an den Wahlurnen zeigen, dass sie hinter dem Projekt stehen – eine einmalige Chance für unsere Stadt und diesen Standort.

Dass Goslar finanzielle Leistungsfähigkeit besitzt, wurde uns durch das Land attestiert: Am 12. Februar ist der Zukunftsvertrag ausgelaufen und uns wurde für das Erreichen einer nachhaltigen Haushaltskonsolidierung Anerkennung ausgesprochen. Wir haben damit gezeigt, dass wir haushalten können! Wir haben kein Liquiditätsproblem. Durch den guten Branchenmix sowie die hohe Standortattraktivität befinden sich die Gewerbesteuereinnahmen nach wie vor auf einem hohen Niveau. Deshalb bin ich nach wie vor optimistisch, dass es uns trotz aller Herausforderungen gelingen wird, Goslar auf Kurs zu halten.

Herausforderungen optimistisch angehen


Gern möchte ich mit Ihnen gemeinsam weiter daran arbeiten, unsere Stadt Goslar voranzubringen. Lassen Sie uns deshalb trotz aller Probleme zuversichtlich ins neue Jahr blicken und den künftigen Herausforderungen mit Optimismus engagiert entgegensehen. Mut macht das vielfältige ehrenamtliche Engagement, das viele Dinge trägt. Ich bin dankbar für die vielen Menschen, die sich einsetzen, Dinge anpacken, unser Leben als Ehrenamtliche mitgestalten. Manchmal im Verborgenen, kaum bemerkt. Aber doch unendlich wichtig für unsere Gesellschaft, für unser Miteinander.

Für 2024 wünsche ich Ihnen allen alles Gute, Gesundheit, persönliche Zufriedenheit und uns allen ein friedliches Miteinander. Ihre Urte Schwerdtner


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