Ab August 2024: Einstiegsgehälter von Lehrern werden angeglichen

Auch Lehrer an Grund- und Hauptschulen bekommen dann das gleiche Geld wie Gymnasiallehrer.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Am heutigen Montag wurden die Ergebnisse der Haushaltsklausur der Niedersächsischen Landesregierung vorgestellt. Bezüglich der Anhebung der Besoldung für Grund-, Haupt- und Realschullehrer ist beschlossen worden, dass die Einstiegsbesoldung für Lehrkräfte mit den Lehrämtern Grund-, Haupt- und Realschule von A12 auf A13 zum 1. August 2024 angehoben wird. Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL begrüßt dies in einer Pressemitteilung, hat aber auch Kritik.



„Auch wenn wir die heutige Entscheidung der Landesregierung, die vollständige Anhebung der Einstiegsgehälter für Lehrkräfte mit den Lehrämtern Grund-, Haupt- und Realschule auf A13 zum 1. August 2024, ausdrücklich begrüßen, sie hätte angesichts des seit langem existierenden enormen Lehrkräftemangel schon früher kommen müssen", betont Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL.

"Nachteil wird endlich aufgehoben"


Damit werde der Lehrkräfteberuf auch in Niedersachsen an den nicht-gymnasialen Schulformen endlich attraktiver. "Niedersachsen ist eines der letzten Bundesländer, die ihre Lehrkräfte an den Ober-, Real-, Haupt- und Grundschulen schlechter als die übrigen besoldet. Jetzt wird 2024 dieser Nachteil endlich aufgehoben und eine VNL-Forderung umgesetzt werden, besser spät als nie!", so Neumann. Zudem bedeute die zügige Umsetzung einer gerechteren Besoldung für alle im Dienst stehenden Lehrkräfte ein Zeichen der Wertschätzung.

Förderung für freie Schulen


Die Wolfsburger Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtags-SPD, begrüßt die geplante Anpassung in einer Pressemitteilung und betont, dass man damit ein zentrales Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umsetze für das sie sich auf Landesebene stark gemacht habe. Neben der Anpassung der Lehrkräfte-Vergütung sehe der Haushaltsplanentwurf zudem Förderungen für freie Schulen in Höhe von 12 Millionen Euro vor. Das Land werde darüber hinaus den Ausbau von Ganztagsangeboten an Schulen unterstützen, den der Bund maßgeblich trage. Für die Sanierung von Hochschulen stünden zukünftig 94 Millionen Euro mehr zur Verfügung.

Auch die Braunschweiger Landtagsabgeordnete Swantje Schendel (Bündnis 90 / Die Grünen) äußert sich in einer Pressemitteilung zu dem Thema. Es sei von größter Bedeutung, dass vom 1. August kommenden Jahres an alle Lehrkräfte in Niedersachsen das gleiche Einstiegsgehalt bekommen. Schendel setze große Hoffnung darauf, dass sich so die Unterrichtsversorgung an den Schulen auch im Kreis Helmstedt verbessern werde.

"Teure Klientelpolitik mit zweifelhaftem Nutzen"


Eher kritisch sieht die Entscheidung die AfD-Fraktion im Landtag. „Nicht die Bezahlung, sondern vor allem die Arbeitsbelastung macht den Lehrerberuf unattraktiv", befindet deren bildungspolitischer Sprecher Harm Rykena. Schon jetzt zahle Deutschland hinter Luxemburg die höchsten Lehrergehälter der Welt. Die Einstiegsbesoldung für Lehrkräfte in Grund-, Haupt- und Realschulen auf A13 anzuheben, sei daher vor allem teure Klientelpolitik mit zweifelhaftem Nutzen. Sie komme unter dem Strich überwiegend Grundschul-Lehrkräften zugute, Mangel herrsche aber an Haupt- und Oberschulen. "Hier müsste, wenn überhaupt, mit gezielten Zulagen angesetzt werden. Zudem steht noch das Lohnabstandsgebot im Raum. Es bedeutet, dass demnächst happige Forderungen der Philologen zu erwarten sind. Auch andere Berufsgruppen wie Polizisten und Verwaltungsbeamte werden diese Entwicklung mit Interesse verfolgen“, warnt Rykena.


mehr News aus der Region