Braunschweig. Die Sperrungen am Kreuz Braunschweig Süd nehmen Gestalt an. Und bald wird auch noch die Autobahnabfahrt vom Leipziger Kreisel in Melverode vorbei an den HEH-Kliniken auf die A36 Richtung Wolfsburg dicht sein. Der Grund: Auch diese Brücke soll 2021 abgerissen und erneuert werden. Der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Braunschweig hat hierfür bereits Mitte September grünes Licht gegeben. Auch für Fußgänger wird sich dadurch etwas verändern.
Eigentlich ist es "nichts Neues", wie Michael Peuke, Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Gespräch mit regionalHeute.de schildert. Das bei der Behörde als "BS1" geführte Bauwerk sei bei öffentlichen Infoveranstaltungen immer mitgezogen worden. "Das Bauwerk ist genau wie das Autobahnkreuz Braunschweig Süd in die Jahre gekommen und ist nicht mehr zukunftsfähig", schildert der Bereichsleiter und fügt hinzu: "Es wird den Verkehrsbelastungen nicht mehr dauerhaft standhalten." In einer Beschlussvorlage des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr der Stadt Braunschweig, die am 16. September einstimmig beschlossen wurde, äußert sich die Landesbehörde sogar noch drastischer. Der Neubau sei nötig um "einem möglicherweise überraschend eintretenden Versagen des Bauwerks vorzubeugen."
Auffahrt Melverode wird sofort gesperrt
Das Bestandsbauwerk ist etwa 50 Jahre alt und nutzt als Beschleunigungsstreifen die Fahrbahn, die am Kreuz Braunschweig Süd nach Wolfsburg durch den Heidbergtunnel auf die A39 führt als Verflechtungsstreifen. "Mit dieser Rampe die aus Melverode rauskommt ist es ja auch heute in diesem Verkehrssystem fürchterlich eng. Und Baustellenverkehrsführungen sind ja noch unübersichtlicher. Deswegen nehmen wir diese Verkehrsbeziehung raus, um Unfälle zu verhindern", schildert Peuke. Auch um Ausweichverkehre und (noch) stärkeren Rückstau in diesem Bereich zu verhindern, werde die Brücke mit Beginn der Baumaßnahme gesperrt. "Für das Bauwerk BS1 brauchen wir aber keine dreieinhalb Jahre, um das zu ersetzen", kommentiert Peuke. Drei der vier "Ohren" am Autobahnkreuz sind bereits abgesperrt. Die Melveröder Brücke soll folgen. Bis zum Jahr 2024 sollen nach aktuellem Zeitplan alle Arbeiten abgeschlossen sein.
"Wie man sich das gedacht hat, hat sich uns nicht erschlossen."
"Das Bauwerk, so ganz haben wir das nicht begriffen, war wohl mal für zweistreifigen Verkehr ausgelegt, wurde aber in den letzten Jahrzehnten immer einstreifig genutzt", berichtet Peuke über das aktuelle Bauwerk. Die neue Brücke soll daher etwas schmaler werden, auf eine Mittelstütze im Gleisbett der Straßenbahn wird verzichtet. Zusätzlich werde die neue Brücke gut einen Meter höher. Peuke erklärt: "Für den Verkehr ändert sich hinterher nichts, auch am Kreuz Braunschweig Süd bleibt alles wie es ist. Viel Raum für Veränderung ist sowieso nicht - dafür ist alles zu eng bebaut."
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Ein Kuriosum für Fußgänger
Der Bau der neuen Auffahrt aus Melverode auf die A36 bringt sogar Veränderungen für Fußgänger mit sich. "Das ist ja heute auch wieder so ein Kuriosum. Auf dem Mittelstreifen gibt es die Straßenbahnhaltestelle HEH-Kliniken. Und wenn Sie auf der Melveröder Seite hochgehen, können Sie an der Autobahn lang unter der Brücke durch und müssen dann die Autobahnausfahrt zur Leipziger Straße queren, wenn Sie zu den Autohäusern wollen. Ich habe mir das mal angesehen, das ist echt 'spannend'", erklärt Peuke Verständnislos. Mit querenden Fußgängern rechne dort niemand, der Überweg berge daher eine hohe Unfallgefahr. "Das muss echt vor dem Urknall gebaut worden sein", scherzt Peuke. Aufgrund dieser Gefahr werde diese Fußgängerverbindung mit den Bauarbeiten gekappt. Es gebe laut Peuke ohnehin eine sichere Alternative: "Sie gehen Richtung HEH-Klinik und können dann am Kreisverkehrsplatz sicher queren."
Welche Alternativen haben Autofahrer?
Während der Bauzeit bis zum Jahr 2024 wird die Zufahrt von der Leipziger Straße auf die A 36 an der Anschlussstelle Braunschweig-Melverode gesperrt. Kraftfahrzeuge können über die Anschlussstelle Heidberg (Sachsendamm) ausweichen. Die Ausfahrt in Richtung Leipziger Straße sei von den Bauarbeiten voraussichtlich nur temporär betroffen. Es müsse dann auch hier temporär über die Anschlussstelle Heidberg (Sachsendamm) ausgewichen werden.
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