Altglasdrama in Evessen: Jetzt spricht die Klägerin

Es ist wohl unumkehrbar: Evessen verliert seine Glascontainer. Nachdem sie viel Kritik einstecken musste, äußert sich bei regionalHeute.de nun die Klägerin und verteidigt ihr Vorgehen.

von Axel Otto und


Ein Bild der Vergangenheit: Die Evesser Glascontainer.
Ein Bild der Vergangenheit: Die Evesser Glascontainer. | Foto: Axel Otto

Wolfenbüttel. Nachdem die ALW angekündigt hatte, nach der Klage einer Anwohnerin die Glascontainer aus Evessen zu entfernen, scheint das Schicksal der Recycling Container besiegelt. Wie Evessens Ortsbürgermeisterin Dunja Kreiser gegenüber regionalHeute.de erklärte, habe auch die Suche nach einem Alternativstandort keinen Erfolg gehabt. Die Container bleiben allem Anschein nach weg. Gegenüber regionalHeute.de gibt die Klägerin an, dass die Menschen zu jeder Tages- und Nachtzeit ihr Altglas weggebracht hätten. Das hätte rund um die Uhr eine untragbare Geräuschkulisse erzeugt.


Zu jeder Tages- und Nachtzeit seien Menschen gekommen und hätten ihren Glasmüll weggebracht, berichtet die Klägerin gegenüber regionalHeute.de. Wenn die Frau, die anonym bleiben möchte, die Menschen darauf angesprochen habe, seien sie zuweilen respektlos geworden. Bei Tag und bei Nacht, an Werktagen und am Wochenende. "Wenn wir sonntags im Garten saßen, wussten wir, dass es gleich wieder losgeht." Und so sei es dann auch gewesen. An den Verkehr der viel befahrenen Hauptstraße in Evessen gewöhne man sich irgendwann. Ein Glascontainer sei eine ganz andere Geräuschkulisse, besonders wenn das Glas morgens um 4 Uhr weggebracht würde. Als Schichtarbeiterin habe sie selten ein Auge zubekommen.

Ein Zustand, der für sie nicht mehr tragbar gewesen sein. Sicher habe sie sich zuvor an Bürgermeisterin Dunja Krieser gewandt. Die habe aber lediglich gesagt, dass der Standort des Containers alternativlos sei. In einen Suchprozess sei sie nicht miteinbezogen worden. Sie bedaure, dass die Glascontainer verschwänden, immerhin müsste sie ja nun selbst in den Nachbarort. Aber sie bittet auch um Verständnis. Es läge nicht am Glascontainer an sich, sondern an den Menschen, die außerhalb der erlaubten Zeiten ihren Müll entsorgten, zumal kaum etwas gemacht werde, um für die Einhaltung zu sorgen. Dunja Kreiser jedenfalls sei nicht einmal für ein Gespräch bereit gewesen.

Kreiser verweist auf die ALW


Dunja Kreiser dagegen weist die Vorwürfe von sich und verweist auf die Zusammenarbeit von Gemeinde und ALW. Natürlich habe man einen neuen Standort im Dorf gesucht, man habe aber keinen gefunden. Kein Ort habe den Kriterien entsprochen, etwa einer öffentlichen Sichtbarkeit, um einer Vermüllung vorzubeugen oder ausreichender Anbindung für Autofahrer, Sammelfahrzeuge und Fußgänger gleichermaßen. Der Standort bei Edeka dagegen habe seit Jahrzehnten bestanden, bis vor zwei Jahren auch beschwerdefrei. Dann sei es zu einem neuen Eigentümer in der Nachbarschaft gekommen und das Drama nahm seinen Lauf.

Der Landkreis Wolfenbüttel, dem die ALW unterstehen, schlägt in die gleiche Kerbe. Natürlich sei man für einen neuen Standort offen, so ein Sprecher auf Nachfrage von regionalHeute.de, aber die Gemeinde Evessen habe schlicht keinen gefunden, der den Kriterien entspräche. Dabei habe man "intensiv gesucht". Und so bleibt den Bewohner von Evessen wohl nur der Weg zum nächsten Glascontainer in Gilzum. Ihr alter Container steht dann in Sickte. Aber mit ALW-App, versichert der Landkreis, können 180 weitere Glascontainer im Landkreis gefunden werden.


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