Altpapier: So legen Sie mit Pappe ein neues Gartenbeet an

Wer beim Anlegen eines Beetes nicht aufpasst, der hat in seinem Garten am Ende sogar doppelt so viele Unkräuter wie zuvor. Doch unser Gartennerd Mario kennt eine Methode, bei der das nicht passiert.

von Mario Walter


Stop! Schonmal Pappe statt Umgraben probiert?
Stop! Schonmal Pappe statt Umgraben probiert? | Foto: Mario Walter

Das Umgraben der Gartenerde ist nicht gut für das Bodenleben! Es führt über die Zeit zu Humus-Abbau, darauf bin ich im Groben schon in meinem ersten Artikel eingegangen. Humus ist der Teil der Bodensubstanz, der aus abgestorbenem beziehungsweise zersetztem organischen Material besteht. Doch wie lege ich dann ein neues Beet an, ohne zu viel Erde zu bewegen, zum Beispiel auf einer Rasenfläche oder einem brachliegenden Acker?


Dem Boden Zeit geben



Das übliche Vorgehen in diesem Fall ist das Abstechen der Grasnarbe, um diese umgedreht wieder auf die Erde zu legen. So bekommen das Gras und die Unkräuter kein Licht und sie sterben ab. Einzelne große Unkräuter werden mit der Hand herausgeholt. Starke Unkräuter wie Löwenzahn oder Ackerwinde sind durch diese Prozedur aber unbeeindruckt: Sollten sie mit dem Sparten die Wurzeln einer dieser beiden Gesellen geteilt und übersehen haben, habe sie am Ende sogar doppelt so viele Unkräuter wie zuvor.

Schonender für den Boden wäre es, wenn sie diesen mulchen. Aber was bedeutet das eigentlich?

Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter.
Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter. Foto: Mario Walter



Mulchen: Ein echtes Permabeet



Eine Methode dafür kommt aus der Permakultur*. In der Permakultur geht es, kurz gesagt, um eine schonende Nutzung der Ressourcen im Einklang mit der Natur. Die Größe des Beetes wird zunächst festgelegt und abgesteckt. Dann kann der Boden mit Urgesteinsmehl* bestreut werden. Darauf kommt nun eine dichte Schicht Pappe. Die Pappe sollte unbedruckt und frei von Klebeband sein.

Auf diese Schicht kommt dann reichlich organisches Material:

  • Auf die Pappe kommen dünne Äste, die klein gebrochen und fest angetreten werden.

  • Darauf kommt eine dicke Schicht aus reifem Kompost* oder Pferdemist.

  • Zum Schluss kommt noch eine Schicht aus Stroh oder Gras in einer Dicke von ungefähr 10 cm.

Nach ein paar Monaten ist das Gras oder das Unkraut unter diesen Schichten ausgehungert. Die Pappe verrottet über die Zeit vollständig.

Da diese Methode einige Zeit in Anspruch nimmt, ist es ratsam, dieses Beet schon im Herbst, spätestens aber im zeitigen Frühjahr anzulegen.

Auch eine schnelle Lösung



Ist dafür nicht genug Zeit, können aber auch schon nach ein paar Tagen einzelne Pflanzlöcher ausgestochen werden. An diesen Stellen haben die Unkräuter allerdings eine bessere Chance sich durchzusetzen.

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Mit dieser schonenden Methode haben sie nun ohne das mühsame Umgraben ein neues Beet. Durch das Auftragen der einzelnen Schichten wird sich Humus im Boden aufbauen. Haben Sie die Pappschicht lückenlos gelegt, wird es einige Zeit dauern, bis sich neue Unkräuter zeigen. Sobald das organische Material so weit zersetzt ist, dass Erde sichtbar wird, kann neuer Mulch ausgebracht werden, zum Beispiel Grasschnitt, Heu, Stroh oder Blätter. Dadurch werden Unkräuter weiter in Schach gehalten. Durch diese einfache Methode erhalten sie ein neues Beet und ihre Pflanzen freuen sich über reichlich Nährstoffe.

Tipps zum Nachmachen



Gerade in trockenen Sommern ist es manchmal schwer für die Gemüsepflanzen, ausreichend Wasser zu bekommen. Um die Verdunstung des Wassers zu verlangsamen, kann um die Pflanzen herum Grasschnitt ausgebracht werden. Durch diese dichte Schicht verdunstet das Gieß- oder Regenwasser deutlich langsamer. Unter Pflanzen, die leicht an Pilzkrankheiten leiden, sollte nur trockener Mulch gegeben werden, zum Beispiel Heu oder Stroh. Diese Methode eignet sich besonders gut für Topfpflanzen, da diese durch die geringere Speicherkapazität ohnehin schon häufiger gegossen werden müssen.

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