Blutbad in Vorsfelde: Verdächtige wurden in Spanien gefasst

Wie nun bekannt wurde, seien die beiden Tatverdächtigen bereits im Mai in Spanien gefasst worden. Das zweite Opfer des Angriffs vom August 2019 sei inzwischen auch tot.

von


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Vorsfelde. Laut übereinstimmen Medienberichten wurden die zwei Verdächtigen im Falle der tödlichen Schüsse in Vorsfelde (regionalHeute.de berichtete) in Cártama bei Málaga sowie in Otura bei Granada, in der spanischen Provinz Andalusien, verhaftet. Wie nun bekannt wurde, geschah dies bereits im Mai. Spanischen Medien zufolge stellten die Beamten der Policía Nacional (Nationalpolizei) in den Wohnungen der beiden Männer zwei geladene, halbautomatische Waffen nebst passender Munition, zwei Kilogramm Marihuana, eine Waage, eine Verpackungsmaschine und fast 20.000 Euro in bar sicher. Auf Nachfrage von regionalHeute.de äußert sich nun die Staatsanwaltschaft Braunschweig zu den Ereignissen.



"Die beiden mit Haftbefehl gesuchten Beschuldigten befinden sich in Spanien für andere Straftaten in Untersuchungshaft. Die näheren Hintergründe sind uns nicht bekannt", erklärt Christian Wolters, Erster Staatsanwalt und Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Spanischen Medien zufolge müssen sich die beiden 26- und 31-jährigen Verdächtigen in Spanien für Verbrechen verantworten, die sie auf der Iberischen Halbinsel begangen haben sollen. Dazu zählen Dokumentenfälschung, illegaler Waffenbesitz und auch Erpressung. Die beiden Albaner nutzten gefälschte, italienische Pässe, im Wissen, dass sie von den deutschen Behörden gesucht werden, um so unerkannt über die Grenze zu kommen. Erst durch die Erpressungsvorwürfe gegen die Beschuldigten, die ein in Málaga lebender Nordafrikaner der Polizei gegenüber geäußert haben soll, habe diese die beiden Männer, im Rahmen der Operation "Pristina", benannt nach der kosovarischen Hauptstadt, ausfindig machen können. Im Rahmen dieser Operation sei die spanische Polizei bereits seit Januar auf der Suche nach den beiden Verdächtigen gewesen.


Die beschriebenen Informationen, die in der Presse herumgegangen sind, wurden der Staatsanwalt in Braunschweig seitens der spanischen Behörden jedoch nicht bestätigt. Außerdem sei eine Auslieferung nach Deutschland seit geraumer Zeit von der Staatsanwaltschaft beantragt worden, aber: "Letztlich entscheidet die spanische Justiz, ob und wann die Beschuldigten nach Deutschland überstellt werden", so Wolters weiter.

Was war passiert?


Den Beschuldigten wird vorgeworfen, am Abend des 14. August 2019 zwei Männer in deren Wohnung angeschossen zu haben und dann geflüchtet zu sein. Einer der Männer erlag seinen Verletzungen noch am selben Abend in einer. Braunschweiger Klinik, während das andere Opfer direkt nach der Tat blutend versuchte, den Angreifern auf der Straße zu folgen. Dabei hinterließ er eine lange Blutspur. Augenzeugen sahen dies und informierten umgehend die Polizei. Aufgrund der Brisanz schaffte es der Fall sogar in eine Episode der Sendung "Aktenzeichen XY", die im November des vergangenen Jahres ausgestrahlt wurde.


Zweites Opfer auch tot


Doch wie nun aus übereinstimmenden Medienberichten bekannt wird, war das Opfer, welches den Angriff überlebt hatte, da bereits tot. Im September 2019 kam er in Albanien ums Leben. "Dass der Tod des Zeugen nicht in der Fahndungssendung erwähnt wurde, hatte ermittlungstaktische Gründe", erklärt Wolters abschließend.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Justiz Polizei