10.000 Schmuggelzigaretten sollten nach Großbritannien gehen


Das Hauptzollamt Braunschweig fand in einem Auto einen großen Karton mit Schmuggelzigaretten. Foto: Zoll Braunschweig
Das Hauptzollamt Braunschweig fand in einem Auto einen großen Karton mit Schmuggelzigaretten. Foto: Zoll Braunschweig | Foto: Zoll Braunschweig

Braunschweig. Das Hauptzollamt Braunschweig konnte am vergangenen Freitag 50 Stangen moldawische Zigaretten sicherstellen, die im Auto eines polnischen Mannes entdeckt worden waren. Die 10.000 Schmuggelzigaretten sollten über Deutschland nach Großbritannien gebracht werden.


Viele kennen die übliche Bitte: Wenn du da oder dorthin fährst, kannst du mir dann was mitbringen? Oder andersherum: Kannst du dann etwas mitnehmen? Dass es nicht immer besonders schlau ist, diesen Bitten nachzugeben, erfuhr am vergangenen Freitagabend (18. Novembers 2016) ein polnischer Fahrer. Bei einer verdachtsunabhängigen Kontrolle seines Kleintransporters auf dem Rastplatz Lappwald an der A2 verlief alles reibungslos, bis die Zollbeamten auf ein großes Paket in schwarzer Folie stießen, das an eine Person in Großbritannien adressiert war. Völlig gleichmütig sagte der Fahrer, dass er gebeten worden sei, das Paket aus Polen nach Großbritannien mitzunehmen, da er dort sowieso hin müsste.

Misstrauisch öffneten die Beamten das Paket und fanden darin 50 Stangen moldawische Zigaretten mit einem Schwarzmarktwert von über 2.500 Euro in Großbritannien. Zwar wird auch in der Bundesrepublik ein schwunghafter Handel mit geschmuggelten Zigaretten betrieben, jedoch wird Deutschland inzwischen oft einfach als Transitland genutzt, um noch höhere Gewinne mit den illegalen Zigaretten in Großbritannien zu erwirtschaften. So kostet in der Republik Moldau eine Stange Marlboro im Einzelhandel unter 10 Euro, während dafür in Großbritannien über 110 Euro verlangt werden. Selbst mit den niedrigeren Schwarzmarktpreisen können solche Gewinnspannen fast nur mit Rauschgift erzielt werden, sodass der Zigarettenschmuggel für die Organisierte Kriminalität durchaus interessant ist. Für den Transport werden oft ahnungslose Kuriere eingesetzt. Im vorliegenden Fall wurden die Zigaretten beschlagnahmt und ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Der Steuerschaden in der Bundesrepublik beläuft sich allein bei diesem Paket voraussichtlich auf 1.561,08 Euro, teilte der Zoll mit.


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