Braunschweig. In einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Martini wurde die 20 Jahre tätige Ortsbeauftragte Gudula von Kalm offiziell von den Regionalvorständen des Regionalverbands Harz-Heide der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) von ihrer Verantwortung entbunden. Wie die Johanniter in einer Pressemitteilung berichten, ist ihr Nachfolger ein bekanntes Gesicht aus Politik und Sport.
Dirk Gähle, Sven Heine und Heinrich von Bünau führten danach den Braunschweiger Ratsherrn, Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Rat, Mitglied des niedersächsischen Landtages und ehemaligen Präsidenten von Eintracht Braunschweig Christoph Bratmann in sein neues Amt ein. Die Liturgie leitete Inge Matern aus Celle, Landespfarrerin des Landesverbands Niedersachsen / Bremen.
Würdigung Gudula von Kalm
Beim anschließenden Empfang des Regionalverbands Harz-Heide in der Dornse des Altstadtrathauses wurden Grußworte überbracht: So wurde Gudula von Kalm von Stadtrat Dr. Tobias Pollmann, der den Oberbürgermeister vertrat, als Glücksfall für die Johanniter und für ihre lange Tätigkeit gewürdigt. „Der Bildungsauftrag der Johanniter war Ihnen immer ein besonderes Anliegen, Sie haben sich unter anderem für die Breitenausbildung in der Ersten Hilfe sowie für Wissensvermittlung in Schulen und Kindertageseinrichtungen eingesetzt.“

Verpflichtung Christoph Bratmann vor dem Hochaltar in der St. Martinikirche zu Braunschweig. Foto: Johanniter / Philipp Zierbart
Die ehemalige Schulleiterin Gudula von Kalm hat die Geschicke des Ortsverbands Braunschweig 20 Jahre in Zusammenklang mit dem jeweiligen hauptamtlichen Dienststellenleiter verantwortlich geführt. Dabei lagen ihr das Ehrenamt, die Bildung wie auch die Johanniter-Jugend besonders am Herzen. „Sie war immer den Menschen herzlich zugetan, schaute aber auch prüfend auf die Angelegenheiten des Verbandes. Sie war die Grande Dame im Hintergrund“, sagt Marc Wegner, heutiger Dienststellenleiter in Braunschweig.
Gudula von Kalm wurde über Braunschweig hinaus sehr geschätzt: So wurde sie ins höchste Gremium der Johanniter-Unfall-Hilfe, ins Präsidium, berufen. Dort werden die Grundentscheidungen zur Verbandspolitik getroffen und die Leitlinien für die Tätigkeit des Bundesvorstands festgelegt. Für ihre zahllosen ehrenamtlichenTätigkeiten und für ihr Engagement für das Gemeinwohl erhielt von Kalm 2015 das Bundesverdienstkreuz. Sie war neben ihrer Tätigkeit bei den Johannitern Schiedsfrau, Schöffin am Landgericht, Mitglied des CDU-Stadtbezirksrats Westliches Ringgebiet und Vorsitzende der Landesversammlung Braunschweig CDA.
Der neue Ortsbeauftragte Christoph Bratmann
Neben dem Paten und Regionalvorstand Dirk Gähle, der sich Denkanstöße „über den Tellerrand hinaus, aber mit kritisch-freundschaftlichen Braunschweiger Blick“ von Christoph Bratmann erhofft, kam der weitere Pate Ulrich Markurth zu Wort. „Es ist gut und klug, wenn sich langjährig tätige haupt- und ehrenamtliche Politikerinnen und Politiker darüberhinaus verantwortlich sozial engagieren,“ betonte der Braunschweiger Oberbürgermeister a.D. „Direkte Erfahrungen und Begegnungen können so zu wichtigen politischen Impulsen werden und den hohen Wert unseres Sozialstaates für eine gelingende Demokratie unterstreichen.“ In diesem Sinne begrüße Markurth das Engagement Christoph Bratmanns bei und für die Johanniter ausdrücklich.
Christoph Bratmann ist ebenso wie seine Vorgängerin Pädagoge: Neben dem Diplom in Sozialpädagogik hat der gelernte Drucker auch noch das Studium in Erziehungswissenschaften abgeschlossen. Zuletzt arbeitete er als Studienrat mit den Fächern Sozialpädagogik, Politik, Betriebswirtschaftslehre und Geschichte an den Berufsbildenden Schulen Goslar-Baßgeige / Seesen.
Bratmann ist Ratsherr der Stadt Braunschweig, führt die SPD-Ratsfraktion als Vorsitzender und ist deren wirtschaftspolitischer Sprecher. Seit 2013 ist er Abgeordneter des niedersächsischen Landtages, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung der SPD-Fraktion. Von November 2020 bis November 2021 war er Präsident von Eintracht Braunschweig.
Große Bedeutung von Bevölkerungsschutz
„In meiner Biografie gab es immer wieder Stationen, in denen ich mich beruflich als auch ehrenamtlich im sozialen Bereich engagiert habe. Die Arbeit mit Jugendlichen und Menschen mit Behinderung waren dabei Schwerpunkte.“ Zudem erlebe er in seinem politischen Handeln die große Bedeutung von Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst. „Ich bin da, um zu lernen und zu unterstützen. Dazu bin ich gerne bereit!“
Unter den geladenen Gästen nahmen unter anderem der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag, Stefan Politze, die Landtagsabgeordneten Sophie Ramdor (CDU) sowie Julia Retzlaff (SPD) und der Braunschweiger Polizeipräsident Thomas Ring wie auch weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Braunschweig, der Hilfsorganisationen und der Johanniter-Familie teil.