Bahnübergang Grünewaldstraße: Grundsatzentscheidung steht bevor

Es wurden mehrere Varianten der Unter- und Überführung geprüft. Oder bleibt es doch bei den Schranken?

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Bereits jetzt sind die Schließzeiten mitunter lang. Archivbild
Bereits jetzt sind die Schließzeiten mitunter lang. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Wie geht es weiter mit dem Bahnübergang Grünewaldstraße in der Nähe des Bahnhofs Gliesmarode? Seit über einem Jahr wird in Politik und Bevölkerung darüber diskutiert, ob der Bahnübergang durch eine Unter- oder Überführung ersetzt werden soll. Konkret wurden sechs Varianten geprüft, von denen nun zwei in die engere Wahl gekommen sind. Nachdem das Thema am heutigen Dienstag in den betroffenen Stadtbezirksräten beraten wird, soll der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben am Donnerstag eine Grundsatzentscheidung fällen.



Anlass, dass es überhaupt zu der Diskussion gekommen ist, sind Pläne der Bahn, die beiden mechanischen Stellwerke im Bahnhof Gliesmarode durch ein elektronisches Stellwerk zu ersetzen. Daher muss auch der Bahnübergang erneuert werden. Da also sowieso dort gearbeitet wird, bereits jetzt teilweise lange Schließzeiten beklagt werden und diese in Zukunft bei einem erhöhten Aufkommen des Bahnverkehrs noch länger würden, wurden Alternativen ins Spiel gebracht. Es wurden zwei Varianten der Unter- und drei der Überführung diskutiert. Dazu kam aus der Bevölkerung der Wunsch, es bei einem Bahnübergang zu belassen, mit dem Versuch die Schließzeiten zu optimieren.

Zwei Varianten im Rennen


Seitens der Verwaltung wurden nun alle drei Varianten der Überführung verworfen. Der bauliche Aufwand sei zu groß, ebenso wie die Auswirkungen auf die Umwelt. Auch die Variante einer nicht geradlinigen Unterführung mit Rampe in Richtung Norden ist vom Tisch. Der Ausschuss entscheidet am Donnerstag daher darüber, ob die Verwaltung gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG und dem Regionalverband Großraum Braunschweig die Wiederherstellung eines Bahnübergangs mit zusätzlichen Signalen zur Optimierung der Schrankenschließzeiten als Vorzugsvariante weiter vorantreibt oder ob der Bahnübergang durch eine geradlinige Geh- und Radwegunterführung ersetzt werden soll.

Verkehrssicherheit oder soziale Sicherheit?


Die Stadt selbst spricht keine Empfehlung für eine Variante aus, da alle Belange bei der Entscheidung als wichtig erachtet würden und die Wahl für eine Vorzugsvariante davon abhänge, wie stark die einzelnen Kriterien gewichtet würden. Für die Unterführung sprechen demnach der Wegfall der Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer, der Aspekt der Verkehrssicherheit sowie der Umstand, dass nur in dieser Variante eine direkte Verbindung zum Bahnhof Gliesmarode möglich ist. Für den optimierten Bahnübergang sprechen die geringeren Kosten, die geringere Belastung von Umwelt und Stadtbild sowie die soziale Sicherheit. Bei der Unterführung hatte es Bedenken wegen der entstehenden dunklen Räume (Angsträume) gegeben.

Die Bahn und der Regionalverband würden es lieber sehen, wenn der Bahnübergang ersetzt wird.


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