Brandstiftung am Bahnhof: Darum wurden die Täter-Fotos schon veröffentlicht

Meist dauert es Wochen und Monate bis vorhandenes Bildmaterial von Verdächtigen frei gegeben wird. Im aktuellen Fall ging es binnen weniger Tage.

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Der Gesuchte (li.) mit seiner Begleiterin (unverpixeltes Bild im Artikel).
Der Gesuchte (li.) mit seiner Begleiterin (unverpixeltes Bild im Artikel). | Foto: Polizei

Braunschweig. Am Dienstagnachmittag vor einer Woche legte ein Unbekannter Feuer vor den Toiletten am Hauptbahnhof. Bereits am Freitag veröffentlichte die Polizei Fotos des Verdächtigen und seiner Begleiterin in einem Fahndungsaufruf. Dies ist durchaus ungewöhnlich, denn in der Regel werden Bilder aus Überwachungskameras erst Wochen oder Monate später zur Veröffentlichung frei gegeben (mehr lesen Sie hier). regionalHeute.de fragte bei der Polizei nach, ob sich die Richtlinien im neuen Jahr geändert haben oder was das Besondere an diesem Fall ist.



"Die Richtlinien haben sich nicht geändert", stellt Carolin Scherf, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Braunschweig klar. Es bleibe dabei, eine Veröffentlichung von Bildmaterial bleibe das letzte Mittel, wenn alle anderen Ermittlungsansätze ausgeschöpft seien. Letztlich sei aber immer der Einzelfall entscheidend, so Scherf.

Erste Hinweise eingegangen


Und im Fall des Brandstifters vom Bahnhof hätten weitere Ermittlungsansätze gefehlt. Ermittler und Staatsanwaltschaft Braunschweig hätten daher entschieden, einen Antrag auf sofortige Veröffentlichung der Bilder zu stellen. Das Amtsgericht Braunschweig habe einer Freigabe zugestimmt. Welche Rolle die Begleiterin, deren Bild ebenfalls veröffentlicht wurde, bei der Tat hatte, müssten die Ermittlungen ergeben. Bislang habe man einige Hinweise erhalten. Diese würden noch ausgewertet, berichtet Carolin Scherf.

Der Tatverdächtige mit seiner Begleiterin.
Der Tatverdächtige mit seiner Begleiterin. Foto: Polizei


Der Gesuchte hatte mit einem Feuerzeug an einem Desinfektionsspender vor den Toiletten hantiert und diesen Angezündet. Das Feuer war auf die Wandverkleidung übergesprungen. Die Berufsfeuerwehr hatte den Brand gelöscht.


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