Braunschweiger Innenstadt trotz Corona beliebt

Die Pandemie hat zwar Einfluss auf die aktuelle Nutzung der Innenstadt, nicht aber auf ihre grundsätzliche Bewertung, ihre Funktionen sowie die Bereitschaft der Besucherinnen und Besucher, diese weiterzuempfehlen.

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Symbolbild. | Foto: Julia Seidel

Braunschweig. Die positive Einschätzung der Besucherinnen und Besucher zur Braunschweiger Innenstadt ist trotz der Entwicklungen durch die Corona-Pandemie stabil. Das verdeutlichen die Ergebnisse der vom Stadtmarketing mit dem Institut für Handelsforschung (IFH) durchgeführten Untersuchung „Vitale Innenstädte“. Demnach hat die Pandemie zwar Einfluss auf die aktuelle Nutzung der Innenstadt, nicht aber auf ihre grundsätzliche Bewertung, ihre Funktionen sowie die Bereitschaft der Besucherinnen und Besucher, diese weiterzuempfehlen. Dies teilt das Stadtmarketing Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.


Ein Ort zum Bummeln und Einkaufen, aber auch Aufenthaltsort, Treffpunkt und Erlebnisraum – diese verschiedenen Funktionen erfülle die Braunschweiger Innenstadt für jeweils mehr als 90 Prozent der rund 1.000 für die IFH-Untersuchung „Vitale Städte“ befragten Besucherinnen und Besucher. „Das Einkaufen ist nach wie vor ein wichtiger Besuchsgrund, aber nicht der einzige. Das macht die Innenstadt widerstandsfähiger gegenüber etwaigen Veränderungen im Einzelhandel“, erklärt Gerold Leppa, Geschäftsführer vom Stadtmarketing. „Darauf weist auch das gute Gesamtergebnis hin, das während der Pandemie erreicht werden konnte.“ Die Befragten hätten die Innenstadt mit der Gesamtnote 2,2 und damit 0,4 Notenpunkte besser als der Durchschnitt der Städte vergleichbarer Größe, dem sogenannten Ortsgrößendurchschnitt, bewertet.



71,5 Prozent der befragten Besucherinnen und Besucher würden die Braunschweiger Innenstadt Freunden und Bekannten zudem sicher weiterempfehlen. Mit diesem Anteil an Promotoren übertreffe Braunschweig den Ortsgrößendurchschnitt und den Durchschnitt aller teilnehmenden Städte um fast 25 Prozentpunkte. Diesen stünden in Braunschweig auch nur knapp sieben Prozent Kritikern gegenüber, während es beim Ortgrößendurchschnitt knapp 24 Prozent und beim Gesamtdurchschnitt knapp 23 Prozent seien.

Pandemiebedingte Veränderung des Besuchs- und Kaufverhaltens


Aber auch das aufgrund des Pandemiegeschehens veränderte Besuchsverhalten komme zum Ausdruck. Zum Zeitpunkt der Befragung hätten die Geschäfte und die Gastronomie unter Auflagen geöffnet. Gleichzeitig hätten die Bundes- und Landesregierungen vor dem Hintergrund wieder steigender Infektionszahlen zur Vorsicht an Orten mit erhöhtem Besucheraufkommen gemahnt, zu dem auch Innenstädte gehören.

Auswirkungen würden sich insbesondere bei den Besuchsgründen der Befragten, der Anzahl an besuchten Geschäften und der Aufenthaltsdauer zeigen. Rund 40 Prozent der Befragten gaben bei der Frage nach ihren Besuchsgründen an, dass sie unter anderem in der Innenstadt wohnen oder arbeiten würden, eine Behörde oder einen Arzt aufsuchten. Deutlich gestiegen sei der Anteil kurzer Aufenthalte und einzelner Geschäftsbesuche, das Niveau an Besuchen von bis zu fünf Geschäften und Aufenthalten von bis zu zwei Stunden sei aber stabil geblieben. Auch das Einkaufsverhalten der Besucherinnen und Besucher habe sich laut der Ergebnisse verändert: Knapp 24 Prozent kauften nun häufiger online ein und besuchten die Innenstadt deshalb seltener. „Erfreulich ist aber, dass fast 50 Prozent die Innenstadt unverändert oft zum Einkaufen besuchen, obwohl sie häufiger online einkaufen“, so Leppa.



Zahlreiche Spitzenwerte für Braunschweiger Innenstadt


Grund dafür sei unter anderem der hochwertige Angebotsmix in der Innenstadt. Die Angebote seien in der Befragung durchweg mit „gut“ bewertet würden und würden in den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Kultur sowie Dienstleistungen und Veranstaltungen sogar Spitzenwerte im Vergleich mit Städten ähnlicher Größe erreichen. Auch das vielfältige Einzelhandelsangebot in Braunschweig werde durchweg positiv und überdurchschnittlich bewertet. Spitzenpositionen würden die Bereiche Schuhe und Lederwaren, Uhren und Schmuck, Unterhaltungselektronik, Sport, Spiel und Hobby sowie Apotheken erreichen. Überdurchschnittlich schneide Braunschweig zudem bei der Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln ab und erfülle damit eine wichtige Voraussetzung, um nach wie vor mit einem Drittel auswärtiger Besucherinnen und Besucher seine Funktion als Oberzentrum der Region zu behaupten.

„Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich die Stärken unserer Innenstadt und die erfolgreiche Arbeit der Beteiligten“, freut sich Olaf Jaeschke, Vorstandsvorsitzender des AAI. Dazu zähle ebenfalls die als gut bewertete Kommunikation des Angebots der Innenstadt über zahlreiche Informationskanäle. Am häufigsten nutzen die Befragten davon die Printmedien, Suchmaschinen sowie die sozialen Medien. „Auf den nach wie vor guten Ergebnissen wollen und können wir uns natürlich nicht ausruhen. Die Corona-Pandemie hat die Veränderungsprozesse auch in den Innenstädten beschleunigt. Darauf müssen wir reagieren“, so Jaeschke.

Weiterentwicklung der Braunschweiger Innenstadt


„Unsere Stärken gilt es jetzt zu bewahren und gleichzeitig den neuen Herausforderungen gut gewappnet zu begegnen, darin Chancen zu erkennen und zu nutzen“, sagt Leppa. „Deswegen haben Stadt und Wirtschaftsförderung den Innenstadtdialog gestartet, um alle Beteiligten einzuladen, gemeinsam an der Zukunft für die Braunschweiger Innenstadt zu arbeiten.“ Um die vorhandenen Informationen als Grundlage für die Gespräche und Entwicklungen öffentlich zugänglich zu machen, gibt es unter www.braunschweig.de/innenstadtentwicklung eine neue Internetseite. Dort würden sukzessive laufende Innenstadt-Projekte sowie aktuelle Untersuchungen, relevante Kennzahlen, Fakten und Statistiken zugänglich gemacht, so Leppa. Unter anderem seien die Ergebnisse der IFH-Untersuchung „Vitale Innenstädte“ dort ab sofort online.


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