Bundestagsabgeordnete zu Besuch in Kralenriede


SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann (rechts) zu Gast beim Informationszentrum für Anwohner und Flüchtlinge in Kralenriede. Foto: Privat
SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann (rechts) zu Gast beim Informationszentrum für Anwohner und Flüchtlinge in Kralenriede. Foto: Privat | Foto: Privat



Braunschweig. Voll bis auf den letzten Platz war das Informationszentrum für Anwohner und Flüchtlinge in Kralenriede, das sich jetzt „Welcome House ART-Kurve“ nennt, bei dem Besuch der Einrichtung durch die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Carola Reimann, zuständig für Arbeit und Soziales, Familie, Senioren, Frauen und Jugend vor wenigen Tagen. Das geht aus einem Bericht von Dr. Wolfgang Büchs, Sprecher der Gruppe „ART-Kurve“

Der Raum war gefüllt mit einer bunt gemischten Gruppe von Anwohnern sowie Ehrenamtlichen, die an diesem Nachmittag ihren „Dienst“ wahrnahmen und LAB-Bewohnern. „Das ist hier aber jeden Tag so - viele LAB-BewohnerInnen fühlen sich hier akzeptiert und kommen nach der ersten Kontaktaufnahme immer wieder, um der verordneten Eintönigkeit in der LAB zu entfliehen“, so Antje Kämpfe und Wolfgang Büchs, die Sprecher der Gruppe „ART-Kurve“. Hier werden nicht nur Kontakte zu Beratungseinrichtungen vermittelt, sondern es finden sich Möglichkeiten zu Gesprächen, da die meisten Ehrenamtlichen zumindest Englisch, manche Französisch und Einzelne auch Arabisch und Farsi sprechen. Oft wird in der einen Ecke des kleinen Raumes gespielt (Karten- oder Brettspiele), während in der anderen Ecke die ersten Begriffe der deutschen Sprache vermittelt werden. Die Gruppen der LAB-Bewohner, die zu „Stammgästen“ werden, wechseln recht schnell, aber das liegt nun einmal in der Natur einer Erstaufnahmeeinrichtung. Waren es zu Ende 2015 eher vorwiegend Gruppen aus Schwarzafrika (zum Beispiel Elfenbeinküste, Liberia), dominieren derzeit Nordafrikaner (zum Beispiel Algerien). In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter konnte schon die erste Arbeitsstelle vermittelt werden, heißt es in dem Bericht. Der Glückliche heißt Karim (Name geändert) und hat eine (Teilzeit- )Stelle in der Küche eines Restaurants gefunden. Seinen Dank an die Aktiven von ART zeigt er dadurch, dass er jedes Mal, wenn er kommt, sich an den Herd stellt und eine Kleinigkeit für die gerade Anwesenden zubereitet.

Rund ums Fahrrad


Besonders interessierte sich Dr. Carola Reimann für die gespendeten Fahrräder, die in einem Nebenraum und auf dem Hof zurecht gemacht werden – diese fänden so reißenden Absatz, dass eine Warteliste eingerichtet werden musste, so Wolfgang Büchs. Um den Rädern, die verschenkt werden, einen Wert zu geben, werden die Geflüchteten an der Aufbereitung beteiligt. „Viele zeigen dabei großes Talent“ so Klaus Bartels, einer der ehrenamtlichen Fahrradschrauber und wird ergänzt durch Michael Heinrich „Hier wird jeder gleich behandelt: Auch bedürftigen BraunschweigerInnen haben wir schon Fahrräder bereit gestellt.“ Da Angebot (Spenden) und Nachfrage so groß sind, musste inzwischen ein weiterer Lagerraum angemietet werden, heißt es in dem Bericht „Die Miete hoffen wir über Spenden herein zu bekommen – deswegen ist jetzt ein Trägerverein TRIVT (Toleranz, Respekt, interkulturelle VielfalT) gegründet worden“, fährt Dr. Wolfgang Büchs fort. „Auch Fahrradhelme sind als Spenden willkommen, denn wir wollen möglichst jeden, vor allem aber Jugendliche und Kinder mit einem Helm ausstatten und wir versuchen eine Partnerorganisation zu finden, die den stolzen „Neubesitzern“ eines Fahrrades in einem Crashkurs die deutschen Verkehrsregeln vermitteln.“

Fazit von Dr. Carola Reimann


„Ich habe den Weg des Projektes und der Gruppe von Beginn an verfolgt und weiß, welche Schwierigkeiten überwunden werden mussten. Die Ausdauer und Konstanz mit der die Gruppe ART ihr Ziel verfolgt hat und trotz aller Rückschläge bei der Stange geblieben ist, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“


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