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Demo-Samstag: Bündnis fordert Solidarität mit Flüchtlingen

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Das Braunschweiger Bündnis gegen Rechts hat diesen Samstag zu einer Demonstration aufgerufen. Unter dem gemeinsamen Motto „Anschläge und Hetze gegen Flüchtlinge stoppen! Fluchtursachen bekämpfen – nicht die Flüchtlinge!“ bekundeten zirka 600 Menschen ihre Solidarität mit Asylsuchenden auf der ganzen Welt und zogen durch die Innenstadt.

Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller betonte, wie schier unglaublich es sei, dass es in einem vereinigten Europa, das sich immer wieder gerne auf demokratische und humanitäre Werte bezöge, zu einem derartigen Umgang mit schutzsuchenden Menschen käme. "Ich würde gerne von Schande sprechen, das ist aber viel zu schwach für dieses Verbrechen, für diese Inhumanität, für diese nationalistische Barbarei. Zugleich erfahren wir eine unglaubliche Welle rassistischen und neonazistischen Terrors in Deutschland: Brandanschläge auf nicht bewohnte und auf bewohnte Unterkünfte von Flüchtlinge, Angriffe auf Flüchtlinge und eine unglaubliche Hetze im Netz die Gewalt ist und der Terror sind massenhaft: hunderte von Anschlägen alleine dieses Jahr – und kaum ein Täter wurde ermittelt", so Wertmüller.

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Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller. Foto: Sina Rühland



Er verwies in seiner Ansprache auch auf die Unterstützung aus der Bevölkerung: "Es gibt tausende und zehntausend Menschen, die tagtäglich ehrenamtlich Flüchtlinge unterstützen, die Sprachkurse geben, Angebote für Kinder gestalten, Behördengänge begleiten und über Spendensammlungen das notwendigste organisieren. Was ist das für ein Europa, was sind das für Staaten, alle angeblich demokratisch verfasst, alle angeblich den Menschenrechten verpflichtet, die es zulassen, dass Flüchtlinge zu Tausenden wie herrenloses Gut zwischen den Grenzen hin und her gejagt werden? Was sind das für Staaten – und einige gehören zu den wohlhabendsten der Welt – die mit Menschen so umgehen, wie wir es zur Zeit aus den Medien erfahren dürfen?"

Forderungen vom Bündnis gegen Rechts


Um die Ursachen für Flucht und Vertreibung zu bekämpfen, müsste die Politik endlich handeln. Wertmüllers Appell an die Regierenden: "Sorgt dafür, dass Waffenexporte sofort eingestellt werden. Dorgt dafür, dass Diktatoren nicht auch noch hofiert werden. Unterstützt einen menschenwürdigen Ausbau von Flüchtlingslagern in der Türkei, in Jordanien, im Libanon – anstatt diesen die Unterstützung zu streichen und sorgt dafür, dass subventionierte Produkte aus Deutschland und Europa nicht die Märkte der 3.Welt überschwemmen und dort Bauern, Fischer und Handwerker ins Elend treiben." Flüchtlinge bräuchten konkrete Unterstützung. "Die Menschen brauchen anständige Unterbringungen – Schluss mit den Zelten, es wird kalt", so der Verdi-Chef. Abschließend stimmten alle gemeinsam: "Refugees Welcome".


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