Braunschweig. Kreuz und quer auf dem Bürgersteig oder irgendwo in der Landschaft abgestellte E-Scooter sorgen immer wieder für Ärger bei Passanten. Um einen Kompromiss zwischen der möglichst großen Flexibilität des Geschäftes mit den Leihrollern auf der einen, und der Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer auf der anderen Seite zu finden, hat die Stadt Braunschweig im Dezember 2021 ein Pilotprojekt mit einer festen, markierten Abstellfläche am Hauptbahnhof gestartet (regionalHeute.de berichtete). Dieses soll nun in abgewandelter Form auf den Innenstadtbereich ausgeweitet werden. Das geht aus einer Mitteilung der Verwaltung hervor, die im September dem Stadtbezirksrat Mitte und dem Ausschuss für Mobilität zur Kenntnis gegeben wird.
Das Pilotprojekt am Hauptbahnhof zeige, dass ein stationsbasiertes System zu einer Verbesserung des Abstellens von E-Scootern beiträgt und Behinderungen reduziert, heißt es in der Vorlage. Die höchste Dichte und Nutzungsrate von E-Scootern liege im Innenstadtbereich. Zur Reduzierung von Behinderungen durch falsch abgestellte Miet-E-Scooter werde daher in Absprache mit den in Braunschweig vertretenen Anbietern ein stationsbasiertes System innerhalb der Okerumflut eingeführt.
27 Standorte werden eingerichtet
Insgesamt sollen noch in diesem Jahr 27 Standorte eingerichtet werden, die auf insgesamt zirka 480 Fahrzeuge ausgelegt sind. Das Entleihen und Abstellen von E-Scootern innerhalb der Okerumflut ist dann nur noch an diesen vorgegebenen Parkzonen möglich. Die Kennzeichnung der konkreten Standorte erfolgt in den Apps der Anbieter, so dass dem E-Scooter-Nutzenden signalisiert wird, wo das Fahrzeug abgestellt werden darf. Das damit in Zusammenhang stehende Geofencing erlaubt dem Anbieter die Einhaltung der Parkzonen zu kontrollieren.
Durch Beschilderung und Markierung werden die Parkzonen für E-Scooter im Straßenraum erkennbar sein. Die Lage der Parkzonen und deren Bedeutung wird auf den städtischen Internetseiten dargestellt. Nach der Einführung des stationsbasierten Systems innerhalb der Okerumflut sei laut Stadt mit einer Eingewöhnungszeit der Nutzenden zu rechnen.
Anbindung an ÖPNV
Die ausgewählten Standorte befinden sich sowohl auf Stellplätzen des motorisierten Individualverkehrs, als auch teils auf Flächen des Fußverkehrs - auf letzteren so, dass sie außerhalb der Fußgängerrouten liegen. Hierbei wurden Aspekte der Stadtgestaltung und der Barrierefreiheit berücksichtigt, zudem wurden Belange des Fuß- und Radverkehrs beachtet. Die Standorte befinden sich in der Nähe zu Haltestellen des ÖPNV, um eine Integration in Wegeketten zu ermöglichen. Außerhalb der Okerumflut bleibt das stationslose Modell bestehen.
mehr News aus Braunschweig