FDP-Antrag: Mädchen sollen in Schulen Gratisbinden erhalten

Die FDP-Fraktion hat einen Antrag in den Rat der Stadt eingebracht, nachdem Mädchen in den Braunschweiger Schulen gratis Damenbinden erhalten sollen. Zunächst ist aber eine Testphase vorgesehen.

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Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Wie die FDP-Fraktion im Braunschweiger Stadtrat in einer Pressemitteilung bekannt gibt, haben die Liberalen beantragt, in den Schulen der Stadt Gratisbinden für junge Mädchen bereit zu stellen. Im kommenden Sozialausschuss wird erstmals über einen Antrag der Freidemokraten beraten, der fordert, an vier Schulen in der Stadt kostenlose Monatsbinden an Schülerinnen auszugeben.


„Wir würden damit zum einen verhindern, dass Mädchen aus Scham dem Unterricht fernbleiben, etwa weil sie ihren persönlichen Vorrat vergessen haben, von der Blutung überrascht wurden oder sich schlicht eine ausreichende Versorgung mit Tampons oder Binden nicht leisten können“, sagt Carsten Lehmann, sozialpolitischer Sprecher und Vorsitzender der FDP-Fraktion. Zudem sei es ein gesundheitliches Problem, wenn Frauen und Mädchen statt zu Binden, Tampons oder ähnlichem zu unhygienischen Ersatzlösungen griffen.


Bereits im vergangenen Jahr habe die Stadt schätzen lassen, wie es um ein Gratisangebot an den Braunschweiger Schulen stehe. Das Pilotprojekt an je einer IGS, Hauptschule, Realschule und einem Gymnasium soll diese Schätzung nun mit belastbaren Zahlen ergänzen. Vom Beginn des kommenden Schuljahres an solle das Projekt an für zwei Jahre laufen. „Das Projekt soll auch zeigen, ob mit so einem Angebot verantwortungsvoll umgegangen wird“, ergänzt Lehmann.


Konkret sollen die Schulen demnach mit Binden ausgestattet werden, die den Schülerinnen auf eine nicht-stigmatisierende Weise zugänglich gemacht werden. „Ob ein Spender in den Sanitärräumen tauglich ist oder besser ein Vorrat unter Aufsicht, etwa im Sekretariat, muss sich in der Praxis zeigen“, sagt Lehmann. „Wenn man vorher aber erst jemanden fragen muss, der dann einen Schrank aufschließt und eine Strichliste füllt, dürfte das eher kontraproduktiv sein.“ Es solle sich bei dem Angebot ausdrücklich nicht um eine Komplettversorgung handeln, sondern um eine Basisversorgung für den Notfall. „Wir wollen absichtlich kein drogeriemarkttaugliches Sortiment anbieten“, erklärt Carsten Lehmann. „Damit möchten wir Mitnahmeeffekte vermeiden – die Lieblingstamponmarke muss sich jede dann schon selbst kaufen. Aber es soll kein Mädchen wegen einer blutigen Hose vor Schulschluss nach Hause fahren müssen.“


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