Großbrand bei Braunschweig: Löscharbeiten laufen noch immer

Es befindet sich weiterhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften am Brandort bei Klein Schöppenstedt, immer wieder flammt es in den Trümmern auf.

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Ein Großaufgebot an Einsatzkräften kämpft weiterhin mit den Flammen.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften kämpft weiterhin mit den Flammen. | Foto: aktuell24(BM)

Braunschweig/Wolfenbüttel. Am gestrigen Dienstagvormittag kam es in der Helmstedter Straße im Gewerbegebiet Schöppenstedter Turm in Braunschweig zu einer Verpuffung, bei einem Unternehmen für Aerosole und Sprayprodukte. Danach entwickelte sich ein Großbrand und es gab weitere Detonationen, die das Gelände über Stunden verwüsteten. Am Tag danach laufen die Löscharbeiten noch immer.



Eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte waren vor allem die hochexplosiven Chemikalien, die sich auf dem Gelände und in den Gebäuden befanden, darunter Lösungsmittel und Gas. Es kam zu einer erheblichen Rauchentwicklung. Eine Säule aus schwarzem Qualm stieg 100 Meter auf und war weit um Braunschweig sichtbar. So löste die Warn-App Nina zunächst eine Warnung aus, Fenster und Türen sollten geschlossen werden. Weitere Detonationen führten teilweise zu großen Feuerbällen mit 30 bis 40 Meter Durchmesser - so griff der Brand auch auf weitere Gebäude über.

Über Cell Broadcast folgte später eine weitere Umweltwarnung. Das Gebiet wurde evakuiert. 1.000 Meter um den Brandort wurde eine Sperrzone eingerichtet. Dies wirkte sich auch massiv auf den Verkehr aus, da die nahegelegene A39 ebenfalls davon betroffen war. Es drohte Lebensgefahr im Sperrbereich wegen giftiger Rauchgase und einer akuten Explosionsgefahr. Dies vor allem auch wegen eines unterirdischen 29 Tausend Liter Tanks mit Flüssiggas, welcher von der Feuerwehr nicht geschützt werden konnte.



Bilder der Zerstörung am Tag nach den Explosionen:


Große Herausforderung für die Feuerwehr


Da es sich um ein historisch gewachsenes Gewerbegebiet handelt, standen die Gebäude im Bereich des Brandes nah beieinander, die Wege waren schmal und die Feuerwehr hatte so große Schwierigkeiten, vorzurücken. Wegen der drohenden Explosionsgefahr zogen sich die Einsatzkräfte zwischenzeitlich zurück und es wurde mit Drohnen erkundet. Erst später konnten die Löscharbeiten wieder aufgenommen werden. Etliche Einsatzkräfte waren auch aus dem Umland angerückt, um die Braunschweiger Feuerwehr zu unterstützen.

Bei dem Einsatz wurden nach aktuellem Stand zwei Feuerwehrleute und drei Polizisten verletzt.

Noch den ganzen Tag


Laut der Feuerwehr, würden die Löscharbeiten noch den ganzen Tag über andauern. In der Nacht hatte das THW mit schwerem Gerät ausgeholfen. Es wurde Schutt geräumt und einsturzgefährdete Mauern eingerissen - viele der Gebäude sind durch den übergreifenden Brand zerstört worden. Das Feuer sei mittlerweile im Griff, es würden aber immer wieder Glutnester aufflammen.

Noch immer gibt es eine Warnung für den Nahbereich wie Klein Schöppenstedt: Fenster und Türen sollen weiterhin geschlossen bleiben. Hier könne es auch noch zu Brandgeruch kommen. Eine akute Gesundheitsgefährdung solle es aber nicht mehr geben. In der Nacht war hingegen eine Aceton-Wolke aufgestiegen, diese habe sich mittlerweile aber wohl verflüchtigt. Die Stadt warnt vor naheliegenden Gewässern, diese seien durch Löschwasser verunreinigt - besonders Tierhalter sollten ihre Tiere hier nicht trinken lassen.

Die Helmstedter Straße ist im Bereich des Schöppenstedter Turms weiterhin gesperrt. Es sind noch über 100 Feuerwehrleute vor Ort, gegen 8 Uhr morgen wurden diese zuletzt ausgewechselt.

Ermittlungen der Polizei zur Brandursache können erst erfolgen, sobald alle Brände gelöscht sind. Bislang geht man allerdings davon aus, dass eine Verpuffung an einer Produktionsstraße der Auslöser war.

Schöne Geste für die Einsatzkräfte:


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