Gute Noten für Braunschweiger Innenstadt


Die attraktive Braunschweiger Innenstadt lädt Gäste und Einheimische zum Einkaufen und Verweilen ein. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Frank Sperling
Die attraktive Braunschweiger Innenstadt lädt Gäste und Einheimische zum Einkaufen und Verweilen ein. Foto: Braunschweig Stadtmarketing GmbH / Frank Sperling | Foto: privat

Braunschweig. Wenn es ums Einkaufen geht, ist die Innenstadt für die meisten Besucher nach wie vor beliebt. Laut der bundesweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte“ schneidet Braunschweig bei der Bedeutung des lokalen Einzelhandels in allen Warengruppen überdurchschnittlich ab.


<a href= Bei der Beurteilung der Attraktivität der Innenstadt konnte Braunschweig das Ergebnis aus 2014 (2,4) leicht verbessern und liegt weiterhin über dem Durchschnitt in der Kategorie 200.000 bis 500.000 Einwohner (2,5).
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Bei der Beurteilung der Attraktivität der Innenstadt konnte Braunschweig das Ergebnis aus 2014 (2,4) leicht verbessern und liegt weiterhin über dem Durchschnitt in der Kategorie 200.000 bis 500.000 Einwohner (2,5).
Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln



Auch bei der Gesamtbewertung der Innenstadt macht Braunschweig im Vergleich mit Städten ähnlicher Größe eine gute Figur. Die Beteiligung an der Untersuchung wurde wie im Jahr 2014 gemeinsam vom Braunschweiger Stadtmarketing und dem AAI finanziert.

Wo kaufen Sie Bekleidung hauptsächlich ein? In einer anderen Stadt? Im Internet? Bei 72,5 Prozent der rund 1.000 Befragten lautete die Antwort: In der Braunschweiger Innenstadt. Auch für Schuhe und Lederwaren ist die City mit 70,4 Prozent die Haupteinkaufsquelle. In beiden Kategorien liegt Braunschweig damit etwa 8 Prozent über dem Durchschnitt der untersuchten Städte vergleichbarer Größe. Mehr als 10 Prozent höher liegt der Anteil bei Büchern sowie bei Büro- und Schreibwaren.

„Die Studie unterstreicht die Attraktivität und den Stellenwert, den unsere Innenstadt bei den Kundinnen und Kunden in Braunschweig und der Region hat. Sie bietet den Besucherinnen und Besuchern über alle Warengruppen hinweg eine große Auswahl, mit der sie vielfältige Kundenwünsche erfüllen kann“, erklärt Gerold Leppa, Wirtschaftsdezernent und Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH.

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In allen abgefragten Produktgruppen ist die Braunschweiger Innenstadt die erste Adresse für den Einkauf. Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln


Konkurrenz des Internets vor allem im Unterhaltungsbereich


Der Onlinehandel verzeichnet weltweit seit Jahren steigende Umsätze. Sein wachsender Einfluss ist in Braunschweig am stärksten in den Bereichen Unterhaltungselektronik und Telekommunikation spürbar. Jeweils mehr als 20 Prozent der Innenstadtbesucherinnen und -besucher kaufen diese Sortimente bevorzugt im Internet ein. Dennoch ist die Braunschweiger Innenstadt auch in diesem Segment für die Mehrheit der Käuferinnen und Käufer die erste Adresse und steht mit 53,3 (Unterhaltungselektronik) bzw. 56,6 Prozent (Telekommunikation) auch hier mit jeweils mehr als 12 Prozent besser da als der Ortsgrößendurchschnitt. „Die Bewertungen zugunsten der Innenstadt dürften aufgrund der Befragung in der Braunschweiger Innenstadt höher ausfallen als etwa bei einer Telefonbefragung in der ganzen Region. Dennoch bieten die Werte wichtige Anhaltspunkte, insbesondere im Vergleich zu anderen Städten“, so Leppa.


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Jeweils etwa ein Drittel der Befragten kamen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen PKW in die Innenstadt. Auffällig ist im Ortsgrößenvergleich der große Anteil an Fahrrad- bzw. Zweiradnutzern in Braunschweig. Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln



Die Forscherinnen und Forscher fragten auch nach den direkten Auswirkungen des Internets auf das Einkaufsverhalten. Die erfreuliche Nachricht hierbei: Wie schon 2014 gaben mehr als 80 Prozent der Befragten an, dass sich die Häufigkeit ihres Innenstadtbesuchs durch das Internet nicht verändert habe. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) kommen mindestens einmal pro Woche oder sogar häufiger in die Innenstadt. Dabei halten sich 43,3 Prozent eine bis zwei Stunden in der Stadt auf. Mehr als ein Drittel (37,6 Prozent) bleiben sogar länger als zwei Stunden. „Der Innenstadtbesuch ist mehr als einfach nur Einkaufen. Er ist für die Besucherinnen und Besucher ein umfangreiches Erlebnis, man besucht auch Veranstaltungen, trinkt einen Kaffee oder ist ein Eis“, sagt Björn Nattermüller, Bereichsleiter beim Braunschweiger Stadtmarketing. Die Braunschweiger Innenstadt sei nicht nur wegen ihrer ausgezeichneten Einkaufsmöglichkeiten beliebt. Die Besucherinnen und Besucher schätzten außerdem die Gastronomie sowie die Kultur- und Freizeitangebote – eben das Gesamterlebnis, das die Innenstadt bietet.

Gute Noten für Ambiente, Attraktivität und Warenangebot


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Die Grafik vergleicht die Bewertung der Attraktivität der Braunschweiger Innenstadt mit den Durchschnittswerten der anderen teilnehmenden Städte. Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln



Dafür sprechen auch die guten Noten, die die Befragten der Braunschweiger Innenstadt in den einzelnen Kategorien gaben. Die Gastronomie-, Freizeit- und Dienstleistungsangebote wurden ebenso wie die Sehenswürdigkeiten jeweils mit den Schulnoten 1 bis 2 beurteilt. Insgesamt erhielt die City in 20 von 27 Kategorien zu Gesamtattraktivität, Ambiente und Einzelhandelsangebot die Noten „gut“ oder „sehr gut“. Die Note 3 in einzelnen Kategorien, wie zum Beispiel der Ausstattung der Innenstadt etwa mit Sitzgelegenheiten und Spielgeräten, sei ein Ansporn, Verbesserungen anzustoßen und die bereits hohe Attraktivität der Braunschweiger Innenstadt weiter zu steigern. So habe beispielsweise der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) mit dem City-Check ein Instrument etabliert, mit dem im Dialog mit der Stadtverwaltung die Ausstattung und das Erscheinungsbild der Innenstadt laufend überprüft würden.

Eine Aufwertung für die Innenstadt stellt das öffentliche WLAN-Netz dar, das nach einem Ratsbeschluss mit den Partnern BS│Energy und htp im Mai 2016 eingerichtet wurde und den Besucherinnen und Besuchern an Kohlmarkt und Schlossplatz einen kostenlosen Internetzugang ermöglicht. Eine Entscheidung im Sinne der Innenstadtbesucherinnen und -besucher, wie die Ergebnisse zeigen: Mehr als 57 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig sei, in der Braunschweiger Innenstadt kostenfreies WLAN nutzen zu können.

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In Sachen Flair und Ambiente kann die Braunschweiger Innenstadt unter anderem mit ihren historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten punkten. Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln


Verbessertes Parkplatzangebot und hoher Fahrradanteil


Merklich entspannt hat sich die Parksituation. „Zum Zeitpunkt der letzten Befragung 2014 waren die Tiefgaragen Magni und Eiermarkt gar nicht beziehungsweise nur eingeschränkt nutzbar, was sich in der Bewertung niederschlug. In der aktuellen Studie konnte Braunschweig die Lücke zum Ortsgrößendurchschnitt wieder schließen“, erklärt Olaf Jaeschke, kommissarischer Vorstandsvorsitzender des AAI.

Positiv bewerteten die Besucherinnen und Besucher die Erreichbarkeit der Braunschweiger Innenstadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit rund 32 Prozent kommen mit Bus und Straßenbahn genauso viele Menschen in die Innenstadt wie mit dem PKW. Auffällig ist in Braunschweig der hohe Anteil an Besucherinnen und Besuchern, die auf zwei Rädern, also zum Beispiel mit Fahrrad, Roller oder auch Motorrad unterwegs sind. Mehr als ein Fünftel der Befragten nutzten Fahrrad & Co. für den Weg in die Innenstadt. Die Städte vergleichbarer Größe liegen im Schnitt bei weniger als 10 Prozent. Jaeschke: „Das Fahrrad dürfte hier den Löwenanteil ausmachen. Braunschweig ist bekannt als Stadt der kurzen Wege, auch aufgrund der kompakten Innenstadt. Da zudem der Anteil innenstadtnahen Wohnens und Arbeitens hoch ist, ist das Fahrrad für viele das optimale Verkehrsmittel.“ An dem Wochenende der Befragung herrschte mildes, sonniges Wetter, was den Fahrradanteil sicher besonders hoch hat ausfallen lassen. „Auffällig ist hier die Wechselbeziehung zwischen Zweirad und Öffentlichem Nahverkehr, deren Anteil gemeinsam betrachtet genauso hoch ist wie in den Vergleichsstädten", ergänzt Gerold Leppa. „Bei schlechterem Wetter benutzen sicher die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer dann den ÖPNV.“

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Das Einzelhandelsangebot der Braunschweiger Innenstadt bekam von den meisten Befragten gute Noten. Quelle: Institut für Handelsforschung Köln Foto: Institut für Handelsforschung Köln


Innenstadt wird stetig weiterentwickelt


Insgesamt bewerteten die Befragten im Herbst 2016 die Attraktivität der Innenstadt mit der Schulnote 2,3 und damit etwas besser als 2014 (2,4). Der Durchschnitt der Städte vergleichbarer Größe liegt bei 2,5. „Wir schneiden im Vergleich mit anderen Städten gut ab. Darauf werden wir uns allerdings nicht ausruhen. Die Gestaltung und Entwicklung unserer Innenstadt ist ein fortlaufender Prozess, den wir gemeinsam mit engagierten Kaufleuten, Gastronomen, Dienstleistern, den Fachbereichen der Stadtverwaltung und weiteren Akteuren gestalten werden“, so Wirtschaftsdezernent Leppa.

Die Studie


Die Befragung wurde in Kooperation der bcsd – Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e.V. und des IfH – Institut für Handelsforschung am Donnerstag, 22. September, und Samstag, 24. September 2016, durchgeführt. Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf den jeweiligen Mittelwert beider Untersuchungstage. Bundesweit beteiligten sich dieses Mal 121 Städte an der Untersuchung, insgesamt wurden fast 60.000 Menschen befragt. Laut IfH ist „Vitale Innenstädte“ die größte Untersuchung zur Attraktivität der Stadtzentren in Deutschland.

In Braunschweig waren die Braunschweig Stadtmarketing GmbH und der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e.V. (AAI) als Partner beteiligt. Hier wurden circa 1.000 Innenstadtbesucherinnen und -besucher befragt. Die Löwenstadt wurde mit neun weiteren Städten, darunter Aachen, Bonn, Erfurt und Magdeburg, in die Gruppe 200.000 bis 500.000 Einwohnerinnen und Einwohner einsortiert. Zuletzt hatte das Institut für Handelsforschung Köln (IfH) die Untersuchung 2014 durchgeführt.


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