Herrenabend: Jetzt kommt der Oberbürgermeister zum Gespräch

In der Diskussion um den "frauenfeindlichen" Herrenabend hat der Rat nun entschieden - es müssen Gespräche geführt werden.

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Beim Herrenabend treffen sich Vertreter aus der Stadtgesellschaft - Frauen sind hier allerdings nicht erwünscht.
Beim Herrenabend treffen sich Vertreter aus der Stadtgesellschaft - Frauen sind hier allerdings nicht erwünscht. | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Der Herrenabend des Technikervereins Braunschweig von 1887 sorgte jüngst wieder für Empörung (mehr dazu). Zwar wurde schon vorher über den "traditionellen Charakter" der Veranstaltung diskutiert - ein Antrag von SPD und Grünen führte nun allerdings dazu, dass der Herrenabend Thema im Rat der Stadt wurde. Kritiker halten den Herrenabend für "frauenfeindlich" und aus der Zeit gefallen. Der Oberbürgermeister soll nun für Klärung sorgen.



Es sei nicht akzeptabel, dass eine Veranstaltung, auf der auch über die Geschicke der Stadt gesprochen werde, ausschließlich für Männer sei. Außerdem würde der Verdacht bestehen, dass der Abend mit einem gewissen chauvinistischen Charakter vonstatten ginge. So wurden sexistische Darstellung auf Gesangsbüchern und weitere Details benannt. So die Kritik, der sich auch der DGB und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt mit einer Stellungnahme angeschlossen hatten.

SPD und Grüne hatten wegen der Aufregung um den Herrenabend einen Antrag in den Rat der Stadt eingebracht, der den Oberbürgermeister veranlassen soll, Gespräche mit dem Technikerverein zu führen. Über diesen wurde nun am Dienstag in der Ratssitzung abgestimmt. Der Verein selbst hatte sich im Vorfeld klar positioniert: "Herrenabend bleibt Herrenabend".

Große Diskussion um Einmischung des Oberbürgermeisters


Der Verwaltungsausschuss hatte den Antrag der Fraktionen ohne eine eigene Empfehlung passieren lassen. Zusätzlich brachte die Gruppe Die FRAKTION. BS einen Änderungseintrag ein, sie wollte gerne noch mehr: So wurde zusätzlich zum Oberbürgermeister-Gespräch gefordert, dass zukünftig Vertreter der Stadtverwaltung und Mitglieder des Rates der Veranstaltung fernbleiben sollen.

Über eine Stunde diskutierten die Fraktionen auf der Ratssitzung den Antrag. Während die meisten Fraktionen die Veranstaltung ebenfalls kritisch betrachteten, gab es seitens der CDU und FDP auch Gegenmeinungen - es wurde auf die Tradition verwiesen und den privaten Charakter des Herrenabends, eine Einmischung durch die Politik sei nicht erwünscht.

Letztlich entschied die Mehrheit und der ursprüngliche Antrag der SPD/Grünen wurde angenommen, die Änderung der FRAKTION. BS wurde abgelehnt. Im Ergebnis wird sich Oberbürgermeister Kornblum nun mit dem Verein zusammensetzen und über die Ausrichtung der Veranstaltung sprechen. Vor allem wird es dabei wohl darum gehen, ob der Verein für Änderungen bereit ist und inwiefern städtische Einrichtungen als Veranstaltungsort genutzt werden können. Kornblum teilte nach einem eigenen Statement mit, dass er das Gespräch gerne führen wird.


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