Immer mehr Verkehrstote: Helfen höhere Bußgelder?

von Sina Rühland


| Foto: Werner Heise



Braunschweig. Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist 2015 niedersachsenweit stark gestiegen. In der Region Braunschweig meldete die Polizei Braunschweig 53 Unfalltote. Innenminister Boris Pistorius sagte, er wolle deshalb die Bußgelder bei Verkehrsstrafen drastisch erhöhen. 

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat höhere Bußgelder für Raser gefordert. Trotz vieler Verkehrstoter (457 in Niedersachsen in 2015) bewege man sich in Deutschland bei der Höhe der Bußgelder europaweit im unteren Drittel. Zahlt man in Deutschland bei einem Geschwindigkeitsübertritt von 20 Kilometer die Stunde 35 Euro, sind es beispielsweise in Frankreich 135 bis 375 Euro. Überfährt man in Deutschland eine rote Ampel, zahlt man dafür ab 90 Euro und erhält einen Punkt. In der Schweiz hingegen zahlt man für einen Rotlichtverstoß 205 Euro.

"Mehr Respekt vor den Straßenverkehr"


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Pressesprecher Polizei Braunschweig, Wolfgang Klages. Foto: Polizei



Der Braunschweiger Polizeisprecher Wolfgang Klages betonte, dass sich etwas tun müsse: "Wir müssen europaweite Standards schaffen." Er würde sich mehr Verkehrskontrollen wünschen. "Ich plädiere für Konsequenzen. Verstößt jemand gegen die Vorschriften, helfen aktuell Fahrverbote und Punkte in Flensburg am Ehesten." Die derzeitigen Bußgelder würden kaum jemanden abschrecken. "Nehmen wir als Beispiel mal das Telefonieren am Steuer: die Geldbuße hat sich mittlerweile von 30 auf 60 Euro verdoppelt und dennoch haben wir im letzten Jahr 230 Personen beim Telefonieren erwischt." Der Lerneffekt der aktuellen Strafen sei demzufolge nicht ausreichend. "Die Verkehrsteilnehmer haben mehr Angst davor, ein Fahrverbot zu erhalten, als Bußgelder zahlen zu müssen. Das liegt auch daran, dass diese vergleichsweise niedrig sind." Klages appelliert: "Die Menschen müssen wieder mehr Respekt vor den Gefahren des Straßenverkehrs haben. Wenn sie in den Urlaub fahren, dann halten sie sich ja auch an die Regeln."

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